Frankfurt / Zürich - Die lang anhaltenden Niedrigzinsen hinterlassen mittlerweile deutliche Spuren bei deutschen Anlegern. 60 Prozent der Befragten zeigen sich frustriert mit Blick auf die magere Verzinsung ihrer Ersparnisse. Aufgrund der fehlenden Aussicht auf höhere Zinsen verfallen immer mehr Sparer in Lethargie und resignieren: Annähernd jeder Zweite (46 Prozent) verspürt inzwischen keine Lust mehr, die Rendite von verschiedenen Geldanlagen miteinander zu vergleichen (2. Quartal 2018: 40 Prozent). Selbst die Einführung von Negativzinsen auf dem Sparbuch würde nur eine deutliche Minderheit (38 Prozent) dazu bewegen, ihr bisheriges Anlageverhalten zu überdenken und ihr Vermögen in aktienbasierte Sparformen zu investieren. Ausgenommen hiervon sind junge Menschen, die Aktienanlagen offen gegenüber stehen. Das sind die Ergebnisse aus dem aktuellen Anlegerbarometer von Union Investment, einer repräsentativen Befragung deutscher Finanzentscheider in privaten Haushalten.
Vor dem Hintergrund des Niedrigzinsumfeldes macht sich Frust unter den Sparern breit. Sechs von zehn Befragten äussern sich unzufrieden über die Verzinsung ihrer Geldanlage. Nur jeder Dritte (36 Prozent) ist mit der Art und Weise zufrieden, wie sein Vermögen arbeitet. Unmut äussern die Befragten auch über die ungleichmässige Lastenverteilung durch die Nullzinspolitik: Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) ärgert sich darüber, dass die Minizinsen einseitig auf Kosten der Sparer gehen, während Kreditnehmer oder der Staat erhebliche Zinseinsparungen haben. 40 Prozent fordern daher vom Staat, dass er den Anlegern etwas zurückzahlen sollte.
Statt die Initiative zu ergreifen und sich nach rentierlichen Anlagemöglichkeiten umzuschauen, zeigen sich die Sparer zunehmend mürbe und lethargisch: 45 Prozent sind der Ansicht, dass es bei dem niedrigen Zinsniveau egal ist, wie lange sie ihr Geld anlegen, da sie ohnehin keine vernünftige Verzinsung bekommen. Im zweiten ...
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