Zürich - Die Digitalisierung übt einen spürbaren Einfluss auf die Schweizer Immobilienwirtschaft aus. Ein Trend, der sich in den kommenden Jahren noch deutlich verstärken wird - das zeigen die Ergebnisse der Digitalisierungsstudie Immobilienbranche von EY Real Estate in der Schweiz 2019.
Während 28 Prozent der Studienteilnehmer bereits gegenwärtig einen starken Einfluss der Digitalisierung sehen, so wächst dieser Anteil in einem Jahr auf 36 Prozent und in fünf Jahren auf beachtliche 75 Prozent an. «Frei nach Bill Gates wird Veränderung überschätzt, die in den nächsten zwei Jahren passiert, während die der kommenden zehn Jahre systematisch unterschätzt wird», sagt Claudio Rudolf, Partner und Autor der Studie. «Diese Form der Blauäugigkeit konnte unsere Branche mittlerweile ablegen. Die Digitalisierung wurde als wesentlicher und nachhaltiger Trend erkannt, der unsere Branche schon heute, aber umso stärker noch langfristig umkrempeln wird.»
Etablierung eines CDO als Königsweg der Organisationsrestrukturierung
40 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen die Thematik innerhalb des Unternehmens daher auch auf Geschäftsleitungsebene richtig aufgehoben. Lediglich sechs Prozent der Befragten hingegen unterstreichen die Notwendigkeit eines für die Digitalisierung zuständigen Ressorts im Management. «Die Etablierung eines CDO - Chief Digital Officer - stellt wohl den Königsweg der Organisationsrestrukturierung in Hinblick auf die Digitalisierung dar. So erhält die Thematik höchsten Stellenwert und den notwendigen Fokus. Die reine Verantwortungsdelegation an das IT-Ressort ist eher eine Verlegenheitslösung», so Rudolf.
«Digitalisierung als Informationstechnologie zu begreifen ist zu kurz gedacht - sie betrifft als Querschnittsthema vielmehr alle Unternehmensfunktionen: vom Vertrieb über das Personal bis hin zum Marketing», ergänzt Casper Studer, Senior Manager und ebenfalls Autor der Studie. Knapp jeder fünfte Befragte gab an, dass die Verantwortlichkeit für Digitalisierung in seinem Unternehmen dem IT-Funktionsbereich unterstellt sei.
Datenverfügbarkeit wesentliche Voraussetzung für Digitalisierungsprozess
Ein Drittel der Befragten gab an, den wesentlichen Teil der Investitionsausgaben für die Weiterentwicklung der IT-Systeme und Infrastruktur aufzuwenden. Eine wichtigere Rolle schrieben die Umfrageteilnehmer hingegen der Verfügbarmachung relevanter Daten in digitaler Form zu. 45 Prozent stimmten zu, dass diese Voraussetzung bei ihnen schon heute gegeben sei. Immerhin 80 Prozent planen diesen Schritt innerhalb der nächsten fünf Jahre. «Das Vorhandensein aller für die Unternehmensprozesse relevanter Daten in strukturierter Form ist neben der notwendigen Infrastruktur die absolute Voraussetzung für die Digitalisierung», sagt Studer.
Steigerung der Immobilienperformance per Algorithmus
Folgerichtig waren sich fast alle Umfrageteilnehmer (92 Prozent) einig, dass die Datenstrukturierung aktuell der wichtigste Digitalisierungstrend ...