Wer führen will, muss allein sein können. Deswegen dürfen sich Führungskräfte aber nicht isoliert fühlen. Denn: Negative Gefühle hemmen positive Entscheidungen. Wer auf eine intakte Leadership Alliance bauen kann, entscheidet zwar immer noch allein - aber nicht einsam.
In einer großen Umfrage des Harvard Business Reviews von 2012 erklärte jeder zweite Spitzenmanager, sich einsam zu fühlen. Zwei Drittel davon gaben wiederum zu, dass ihre Arbeitsleistung unter dieser Einsamkeit leide. Sich offen über Probleme austauschen können, sein Verhalten reflektieren oder den eigenen Horizont erweitern: Das fällt Führungskräften häufig schwer. Dies umso mehr nach einem Aufstieg und dem damit verbundenen Rollenwechsel innerhalb des Unternehmens. Je exponierter die Position, desto seltener kommt es zu einem ehrlichen Austausch.
Und Scheu herrscht nicht nur auf Seiten der Mitarbeiter. Selbst wenn sich Führungskräfte nach mehr Dialog sehnen, trauen sich viele kaum, öffentlich dazu zu stehen. Zu gross die Sorge, dies könnte bei Mitarbeitern und Kollegen die eigene Führungskompetenz in Frage stellen. Kommt dazu: Insbesondere für unangenehme Entscheidungen bedarf es einer gewissen Distanziertheit. Allzu emotionale Verbindungen stehen rationalen Entscheidungen im Weg. Führt die Führungsrolle also automatisch in die Einsamkeit?
Je verantwortungsvoller, desto grösser die Herausforderung
Einsamkeit und Alleinsein sind zwei unterschiedliche Dinge. Die Führungsaufgabe als solche bedingt faktisch ein gewisses Mass an Fähigkeit und Willen, ...