Moneycab.com: Herr Kessler, die Jungfraubahn-Gruppe hat 2018 ein Rekordergebnis erzielt. Und zum dritten Mal sind im vergangenen Jahr über eine Million Gäste aufs Jungfraujoch gereist. Hätten Sie nach dem Rekordjahr 2017 gleich einen neuen Bestwert erwartet?
Urs Kessler: Die Messlatte für das Jahr 2018 war sehr hoch. Die positiven Signale aus den wichtigsten Herkunftsmärkten im Frühjahr 2018 stimmten uns aber zuversichtlich. Dennoch gestaltete sich der Start wetterbedingt harzig. Noch nie hatten wir so viele Ausfalltage wie im Januar 2018 verzeichnet. Herausfordernd kam die aktuelle Tiefpreispolitik im Ausflugsbereich auf dem Schweizermarkt hinzu. Dass wir das Rekordvorjahr nochmals deutlich übertreffen würden, war nach diesem Start nicht selbstverständlich. Insbesondere freut uns die Steigerung des Durchschnittsertrags pro Gast beim Jungfraujoch um 2 auf 112 Franken.
In rund 600 Tagen startet die V-Bahn - wie viele Besucher werden es dann sein?
Die V-Bahn ist primär ein Projekt zur Steigerung der Qualität. Wir werden weiterhin an der Limitierung der Jungfraujochbesucher von rund 5250 Gästen pro Tag festhalten. Unser Ziel ist es, in den besucherschwächeren Monaten zu wachsen, dies mit gezielten Besucherlenkungsmassnahmen wie beispielsweise den im Sommer 2018 eingeführten Hochsaisontarif. Unsere Vision lautet: 12 Monate Hochsaison und ein Durchschnittsertrag pro Gast von 120 Franken. Mit der V-Bahn wird die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr massiv gestärkt, die Reisezeiten ab allen Schweizer Städten damit um 47 Minuten verkürzt. Im Terminal Grindelwald werden die Kundenströme entflechtet, dank der Abnahmekapazitäten gibt es kein Anstehen mehr.
"Die V-Bahn ist primär ein Projekt zur Steigerung der Qualität. Wir werden weiterhin an der Limitierung der Jungfraujochbesucher von rund 5250 Gästen pro Tag festhalten."
Urs Kessler, CEO Jungfraubahnen AG
Nach der Beilegung aller Beschwerden sind die Arbeiten an der V-Bahn im Juli letzten Jahres gestartet. Wo steht das Projekt zum heutigen Zeitpunkt? Kann der Zeitplan eingehalten werden?
Dank des anhaltend stabilen Sommerwetters bis spät in den Herbst 2018 hinein konnten wir seit Baubeginn wichtige Baufortschritte erzielen. Die Wintermonate waren herausfordernd. Dank zusätzlichen Winterbaumassnahmen konnten wir jedoch den engen Zeitplan für das 470-Millionen-Projekt einhalten. Am 15. März 2019 konnten wir mit dem Durchstich bei der zukünftigen Bergstation der 3S-Bahn Eigerexpress am Eigergletscher einen wichtigen Meilenstein realisieren. Die Bauarbeiten sind aktuell überall auf Kurs.
Im April startet der Bau des Parkhauses, der Terminal wird Ende Juli im Rohbau fertig sein. Sobald es die Schneesituation zulässt, werden die weiteren Stützen im Frühsommer aufgestellt. ...
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