Diese zweiwöchentlich aktualisierte Übersicht zeigt Ihnen auf einen Blick Veränderungen der konjunkturellen Daten und Kapitalmärkte, wobei auch die Implikationen für Anleger im Fokus stehen.
WachstumDie deutsche Binnenwirtschaft zeigt weiter Stärke: Die Bauproduktion legte im Februar gegenüber Vormonat 13,4% zu, der Einzelhandel setzte real 0,9% mehr um. Schwächer ist dagegen die exportabhängige Industrie. Im Februar sank die Produktion der Industrie um 0,2% gegenüber Vormonat, die Auftragseingänge schrumpften um 4,2% und die deutschen Exporte fielen um 1,3%. Dieses Bild bestätigen die Stimmungsindikatoren: Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im März zwar erstmals seit September 2018 wieder an. Das Plus ging jedoch ausschließlich auf die Dienstleister zurück, bei der Industrie gab es einen weiteren Rückgang.
JobsDer Arbeitsmarkt bleibt die Stütze der deutschen Wirtschaft: Im März fiel die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Februar saisonbereinigt um 7.000. Die Arbeitslosenrate sank von 5,3% auf 5,1%. In der Euro-Zone verharrte die Arbeitslosenquote im Februar bei 7,8%. Die US-Unternehmen schufen im März 196.000 neue Jobs, während die Arbeitslosenrate stabil auf 3,8% blieb. Damit konnte der aktuelle Arbeitsmarktreport einiges an der Schwäche des Vormonats ausgleichen, in dem nur 20.000 neue Stellen geschaffen worden waren.
GewinneIn den USA ist die Berichtssaison für das 1. Quartal 2019 gestartet. 25 Unternehmen aus dem Index S&P 500 haben Zahlen vorgelegt. 84% davon übertrafen die Gewinnerwartungen, 20% die Umsatzerwartungen. Die Gewinne werden im 1. Quartal voraussichtlich um 0,3% gegenüber Vorjahresquartal schrumpfen. Für das Gesamtjahr 2019 wird jedoch ein Plus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet. Bei den Unternehmen aus dem europäischen Index Stoxx600 wird derzeit mit einem Gewinnrückgang im 1. Quartal 2019 gegenüber Vorjahresquartal um 3,4% (ohne Energiesektor: -4,6%) gerechnet und mit einem Umsatzplus von 1,9% (ohne Energiesektor: 1,2%) gegenüber Vorjahresquartal.
InflationIm März ist die Inflationsrate in Deutschland von 1,5% auf 1,3% zurückgegangen. Die Kerninflationsrate (ohne Energie) fiel von 1,3% auf 1,1%. In der Euro-Zone sank die Teuerung von 1,5% auf 1,4% und die Kernrate von 1,0% auf 0,8%. In den USA stieg die Inflation im März von 1,5% auf 1,9% und die Kernrate fiel dagegen von 2,1% auf 2,0%.
ZinsenDie US-Zentralbank hat auf ihrem März-Treffen die Leitzinsen zwar unverändert gelassen. Der Zinspfad wurde jedoch nach unten angepasst: Im Mittel erwarten die Zentralbanker im laufenden Jahr nun keine weitere Zinserhöhung mehr und 2020 nur eine einzige. Zudem soll der Verkauf erworbener Anleihen ab Mai verlangsamt werden und im September enden. Die Europäische Zentralbank (EZB) teilte auf ihrer März-Sitzung mit, sie gehe davon aus, dass die Leitzinsen noch "mindestens bis Ende 2019" auf dem aktuellen Niveau bleiben. Zuvor hatte die EZB davon gesprochen, das Zinsniveau mindestens "über den Sommer 2019" beizubehalten.
Risiken- Konjunkturelle Abschwächung in China und Europa.
- Schwächere Gewinndynamik der Unternehmen in den kommenden Quartalen.
- Gefahr eines Handelskrieges zwischen den USA, Europa sowie China.
- Destabilisierung der Eurozone aufgrund des Brexit und der politischen und wirtschaftlichen Instabilität in Italien.
- Hochzinsanleihen bleiben aufgrund von Bewertung und der aussicht auf steigende Gewinne vorerst attraktiv.
- Wir präferieren zur Zeit aufgrund des defensiven Charakters: US-Aktien, Value-Aktien und Large Caps.
- Der US-Dollar verliert durch ein schrumpendes Zinsdifferential an Attraktivität. Emerging Markets könnten davon profitieren.
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