Unlängst gab es hierzulande einen gewaltigen Rutsch ins Grüne. Ich meine damit die Triumphe der Grünen bzw. Grünliberalen an den Wahlurnen in Zürich, Luzern oder Baselland. Seit den nationalen Wahlen im Jahr 2015 hat keine Partei mehr Kantonsratssitze hinzu erobert als die Grünen. Konkret gewannen die Grünen 41 Sitze dazu. Zum Vergleich: Auf Platz zwei folgt die FDP mit 30 Zugewinnen. Die Grünliberalen verbuchten 15 Sitze mehr. Ob das nun eine irreversible Wende darstellt oder ob es sich dabei lediglich um eine langlebigere Eintagsfliege handelt, ist gar nicht so sehr entscheidend. Politologen und Sozialforscher vertreten dazu unterschiedliche Standpunkte.
Aktuell ist Grün aber jedenfalls wieder ziemlich en vogue und man rätselt oder fabuliert über die Gründe des Erfolgs. Vielleicht ist es ja nur auf Grund "des einen Freud des anderen Leid". Sprich Grün legt zu, weil Rot, Gelb oder Schwarz das Umweltthema in den Augen der Wähler zu sehr vernachlässigen und deshalb Stimmen verlieren. Oder es war der heisse Sommer 2018, den wir im Unterbewusstsein als Beweis der globalen Erderwärmung wahrnehmen? Über die Gründe zu philosophieren, bringt uns wahrscheinlich nicht viel weiter, wenn das Fazit längst steht. In der Politik hat sich Grün etabliert, genauso wie in unserer Gesellschaft. In der Wirtschaft geht alles aber etwas langsamer. Es gibt Bioprodukte, Nachhaltigkeit schreiben sich selbst Firmen auf die Fahnen, die zu den grössten Luftverpestern gehören und die dritte Welt entsorgt unsern Müll. Was läuft da falsch?
Gute Theorie, schwache Praxis
Ob eine Übernutzung der knappen Ressource Umwelt vorliegt, soll hier nicht hinterfragt, sondern als gegeben betrachtet werden, ungeachtet nicht weniger, sogenannter Klimaleugner, wie u.a. die deutsche AfD oder die FPÖ in Österreich, die den menschlichen Einfluss auf das Klima komplett in Frage stellen. Dies geschieht hier aus einem einfachen Grunde. Sollten letztere sich irren, sind die Folgen des Nichtstuns sicherlich fataler als diejenigen des möglicherweise übertriebenen Aktivismus von sogenannten Umweltschützern. Und wer sich der Umweltfrage nur im Grundsatz nähert, wird auch nichts zur Veränderung beitragen.
Doch zurück zur Wirtschaft. Vielleicht erinnern Sie sich an die Katastrophe von Schweizerhalle am 1. November 1986. Als wäre die Katastrophe allein damals nicht schon schlimm ...
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