Die Wirtschaft der Euro-Zone hatte einen guten Jahresstart: Im 1. Quartal 2019 legte das Bruttoinlandsprodukt um 0,4% gegenüber dem Vorquartal zu. Im 4. Quartal 2018 hatte das Plus nur 0,2% betragen. Getragen wurde das Wachstum vor allem von der Inlandsnachfrage. Die Unternehmensstimmung in Deutschland trübte sich zuletzt aber wieder ein. Nach seinem Anstieg im März ging der Ifo-Geschäftsklimaindex im April zurück. Insbesondere die Einschätzung der aktuellen Lage wie auch die Erwartungen der Industrie waren schwächer. In den USA wuchs die Wirtschaftsleistung im 1. Quartal mit auf das Jahr hochgerechneten 3,2% überraschend stark. Steigende Lagerbestände und ein hoher Außenbeitrag waren die größten Wachstumstreiber, während die Innlandsnachfrage an Dynamik verloren hat. Das US-Wachstum sollte sich in den nächsten Quartalen wieder etwas verlangsamen.
JobsDer deutsche Arbeitsmarkt zeigte sich im April weiter stabil. Die Zahl der Arbeitslosen sank gegenüber März saisonbereinigt um 12.000. Die Arbeitslosenrate ging von 5,1% auf 4,9% zurück. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im März gegenüber dem Vormonat um 33.000 auf 44,94 Millionen Personen. In der Euro-Zone sank die Arbeitslosenquote im März von 7,8% auf 7,7% und damit auf den niedrigsten Stand seit September 2008. Die US-Unternehmen schufen im März 196.000 neue Jobs, während die Arbeitslosenrate stabil auf 3,6% fliel. Das ist der niedrigste Stand seit 1969.
GewinneIn den USA läuft die Berichtssaison für das 1. Quartal 2019. 207 Unternehmen aus dem Index S&P 500 haben Zahlen vorgelegt. 78% davon übertrafen die Gewinnerwartungen, 41% die Umsatzerwartungen. Die Gewinne werden im 1. Quartal voraussichtlich um 1,5% gegenüber Vorjahresquartal steigen. Bei den Unternehmen aus dem europäischen Index Stoxx600 wird derzeit mit einem Gewinnrückgang im 1. Quartal 2019 gegenüber Vorjahresquartal um 4,2% (ohne Energiesektor: -5,0%) gerechnet und mit einem Umsatzplus von 0,8% (ohne Energiesektor: 1,1%) gegenüber Vorjahresquartal.
InflationIm April ist, nach der ersten volräufigen Schätzung, die Inflationsrate in Deutschland von 1,3% auf 2,0% gestiegen. Gründe für den kräftigen Anstieg waren der Ölpreis und die späte Lage der Osterferien, die zu einer starken Verteuerung von Pauschalreisen führte. In der Euro-Zone war die Teuerung im April von 1,4% auf 1,7% und die Kernrate von 0,8% auf 1,2% gefallen. In den USA stieg die Inflation im März von 1,5% auf 1,9% und die Kernrate fiel dagegen von 2,1% auf 2,0%.
ZinsenDie US-Zentralbank hat auf ihrem April-Treffen die Leitzinsen unverändert gelassen. Gleichzeitig kündigte sie an, bei geldpolitischen Entscheidungen "geduldig" agieren zu wollen. Dies wird dahingehend interpretiert, dass vorerst keine weiteren Zinserhöhungen oder -senkungen geplant sind. Die Europäische Zentralbank (EZB) teilte auf ihrer März-Sitzung mit, sie gehe davon aus, dass die Leitzinsen noch "mindestens bis Ende 2019" auf dem aktuellen Niveau bleiben. Zuvor hatte die EZB davon gesprochen, das Zinsniveau mindestens "über den Sommer 2019" beizubehalten.
Risiken- Konjunkturelle Abschwächung in China und Europa.
- Schwächere Gewinndynamik der Unternehmen in den kommenden Quartalen.
- Gefahr eines Handelskrieges zwischen den USA, Europa sowie China.
- Destabilisierung der Eurozone aufgrund des Brexit und der politischen und wirtschaftlichen Instabilität in Italien.
- Hochzinsanleihen bleiben aufgrund von Bewertung und der aussicht auf steigende Gewinne vorerst attraktiv.
- Wir präferieren zur Zeit aufgrund des defensiven Charakters: US-Aktien, Value-Aktien und Large Caps.
- Der US-Dollar verliert durch ein schrumpendes Zinsdifferential an Attraktivität. Emerging Markets könnten davon profitieren.
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