Anzeige
Mehr »
Login
Freitag, 26.04.2024 Börsentäglich über 12.000 News von 686 internationalen Medien
Geheimtipp: Rasanter Aufstieg, Branchenrevolution und Jahresumsatz von 50 Mio. $
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
Asset Standard
168 Leser
Artikel bewerten:
(0)

Stephan Rieke (Oddo BHF): Industriesektor als Sorgenkind

Industriesektor als Sorgenkind in Deutschland und dem Euroraum

Die finalen Daten zum deutschen Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2019 zeigen eine erfreuliche Entwicklung. Vor allem eine robuste Binnennachfrage, bei der der private Konsum angesichts der guten Beschäftigungslage und höherer Löhne um starke 1,2% (jew. ggü. Vorq.) zulegen konnte, belebte die Konjunktur. So beschleunigte sich das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in den ersten drei Monaten des Jahres um 0,4% und überwand damit die Wachstumsdelle aus dem 2. Halbjahr 2018.

Angesichts der jüngsten, überraschender Weise eher schwachen Sentimentindikatoren könnte das leicht aufgehellte Konjunkturbild jedoch schon im zweiten Quartal den nächsten Dämpfer erhalten. So zeigen sowohl die erste Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe als auch der ifo-Geschäftsklimaindex eine sich weiter fortsetzendeSchwäche der deutschen Industrie. Mit 44,3 Zählern verharrt der Industrie-PMI im Mai noch immer deutlich im kontraktiven Bereich, der ifo-Geschäftsklimaindex zeigt mit einem Rückgang um 1,3 Zähler auf 97,9 Punkte einen überraschend starken Rückgang der Marktstimmung in den deutschen Führungsetagen. Abgeleitet aus dem PMI-Composite-Index, der sich dank eines robusten Dienstleistungssektors (55,0 Zähler) weiterhin über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern befindet (52,4), dürfte für das zweite Quartal in Deutschland nur ein BIP-Wachstum von ca. 0,2% erreicht werden.

Die schwache Dynamik der Industrie stellt dabei kein auf Deutschland beschränktes Phänomen dar. Vielmehr zeigt sich hier das Sorgenkind im europäischen Wachstum. So weist der Mai-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe der EWU mit 47,7 Punkten auf eine fortgesetzte Rezession in diesem Sektor hin. Eine Belebung der globalen Nachfrage, insbesondere aus China, ist weiterhin nicht in Sicht. Auch im Euroraum kann sich der Dienstleistungssektor (noch) von der Rezession in der Industrie abkoppeln. Der entsprechende PMI zeigt sich mit 52,5 Punkten gegenüber dem Vormonat quasi unverändert. Damit verdichten sich die Hinweise, dass das EWU-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal wieder nur mäßig ausfallen dürfte. Laut Experten signalisieren die Einkaufsmanagerindizes auf den derzeitigen Niveaus ein BIP-Wachstum von ebenfalls lediglich 0,2%.



Aktienmärkte

(Stand: Freitag, 24. Mai 2019)

Mit den näher rückenden Wahlen zum EU-Parlament nahm die Risikobereitschaft der Anleger spürbar ab, auch die sonstigen politischen Nachrichten (sich abzeichnender Rücktritt der britischen Premierministerin, Regierungskrise in Österreich ) trugen nicht gerade dazu bei, Vertrauen zu stiften. Mäßige Konjunkturindikatoren und eine wachsende Zahl an chinesischen Unternehmen, denen US-Sanktionen drohen, kamen noch hinzu, auch die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung führte zu keinen kompensierenden positiven Nachrichten.

Dem Gegenwind einer belastenden Nachrichtenlage ausgesetzt gaben die EWU -Leitindizes im bisherigen Wochenverlauf deutlich nach (Euro STOXX 50: -2,9%, DAX 30: -2,3%, CAC: -2,9%), die Wiener Börse (-3,6%) zeigte sich von den besonderen politischen Turbulenzen in Österreich nicht sonderlich beeindruckt. Der von global agierenden Unternehmen dominierte britische FTSE 100 (-1,6%) konnte sich dank der anhaltenden Abwertung des britischen Pfund verhältnismäßig gut behaupten. Unter den STOXX-Sektoren gerieten diese Woche insbesondere die Branchen Auto (-5,7%) und Einzelhandel (-4,0%) unter Druck, ein positives Vorzeichen zeigen nur die defensiven Gesundheitswerte (+0,4%).

Der S &P 500 musste in der laufenden Woche einen Abschlag von -1,3% hinnehmen; auf der Gewinnerseite stehen dabei die Sektoren Versorger (+1,9%) und Gesundheit (+1,1%), deutliche Verluste fielen bei den Technologie- (-2,8%) und den "ölpreisgeschädigten" Energiewerten (-3,6%) an.

Die vom Thema "Handelsstreit" eigentlich besonders stark betroffenen asiatischen Leitbörsen beschlossen die Handelswoche mit vergleichsweise moderaten Verlusten; der Nikkei 225 schloss -0,6%, der chinesische CSI 300 mit -1,6% unter Vorwochenniveau, der südkoreanische KOSPI 200 praktisch unverändert.

Renten und Währungen:

Die EWU -Staatsanleihenmärkte vollzogen im Wochenverlauf eine Kehrtwende, in der die anfänglichen Kursverluste teilweise deutlich überkompensiert wurden.

Der Euro (aktuell: 1,12 US-$) litt zwar unter dem Handelskonflikt und der im Gang befindlichen Wahl des EU-Parlaments, die eine Verschiebung des Kräfteverhältnisses zu Gunsten EU-skeptischer Gruppierungen bringen dürfte, bekam zuletzt aber kräftige Unterstützung durch den sehr deutlichen Renditerückgang am US-Rentenmarkt; das britische Pfund wurde durch den sich abzeichnenden Rücktritt von Premierministerin May weiter gedrückt, als Favorit für die Nachfolge wird der Brexit-Hardliner Boris Johnson gehandelt.

Edelmetalle und Rohstoffe:

Gold (aktuell: 1284 US-$/Unze) fehlt weiterhin die Orientierung, das Edelmetall pendelt schon seit Mitte April in der Spanne von 1.265 bis 1.305 US-Dollar. Rohöl (Brent-Future aktuell: 68,6 US-$) litt unter dem überraschenden Aufbau der (privaten) US-Rohöllagerbestände um +4,7 Mio. Barrel auf 476,8 Mio., den höchsten Stand seit Juli 2017. Ein Teil des Anstiegs ist allerdings den seit vier Wochen laufenden Verkäufen aus der staatlichen strategischen Ölreserve (SPR) geschuldet

Konjunkturelles Umfeld:

Aus der Eurozone kamen gestern (23.05.) die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes (EWU-Composite: 51,6 nach 51,5) und das ifo-Geschäftsklima (97,9 nach 99,2; jeweils für Mai). Beide Indikatoren konnten die Erwartungen nicht erfüllen (mehr dazu unten), das gilt auch für den entsprechenden US-PMI (Composite: 50,9 nach 53,0). Ergänzt wurde das negative Bild durch die rückläufigen Neubauverkäufe (April: 6,7 Mio. nach 7,2), den einzig positiven Kontrapunkt setzten die weiter fallenden US-Erstanträge für Arbeitslosenhilfe (211.000 nach 212.000).

Die heute Morgen aus Japan kommenden Inflationsdaten für den Monat April zeigen eine leicht anziehende Teuerung (Kernrate: +0,9% nach +0,8%, jew. ggü. Vj.). Um 14:30 Uhr erwarten uns dann noch die US-Auftragseingänge für langlebige Güter (April e: -2,0% ggü. Vm.).

(Artikel vom 24.05.2019)


Finden Sie hier Informationen zu den Vermögensverwaltenden Fonds und Produkten von ODDO BHF.


Rechtliche Hinweise:

Diese Publikation ist eine Kundeninformation der ODDO BHF Aktiengesellschaft im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes. Das Dokument wurde durch die ODDO BHF erstellt, um Kunden bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen. Weder dieses Dokument noch irgendeine in Verbindung hiermit gemachte Aussage stellt ein Angebot, eine Aufforderung oder eine Empfehlung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Wertpapieren dar. Soweit in dem Dokument Meinungen Dritter wiedergegeben werden, sind diese Positionen nicht notwendigerweise in Einklang mit den Positionen der ODDO BHF und können diesen ggf. sogar widersprechen. Dieses Dokument wurde mit größter Sorgfalt durch die ODDO BHF erstellt. Die ODDO BHF übernimmt weder eine rechtliche Verbindlichkeit, noch garantiert sie die Vollständigkeit und Fehlerfreiheit des Inhalts. Zusätzlich ist die ODDO BHF nicht verpflichtet, den Inhalt zu aktualisieren, an Änderungen anzupassen oder zu vervollständigen.

Großer Insider-Report 2024 von Dr. Dennis Riedl
Wenn Insider handeln, sollten Sie aufmerksam werden. In diesem kostenlosen Report erfahren Sie, welche Aktien Sie im Moment im Blick behalten und von welchen Sie lieber die Finger lassen sollten.
Hier klicken
© 2019 Asset Standard
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.