Anzeige
Mehr »
Login
Donnerstag, 25.04.2024 Börsentäglich über 12.000 News von 687 internationalen Medien
Wie die Revolution der sauberen Energie eine solide Investitionsmöglichkeit bieten könnte
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
Asset Standard
145 Leser
Artikel bewerten:
(0)

Dr. Daniel Hartmann (BANTLEON): EZB bläst vorerst geldpolitische Normalisierung ab

Die EZB hat im Rahmen der jüngsten Notenbanksitzung einen sehr skeptischen Konjunkturausblick gezeichnet. Entsprechend verspricht sie nunmehr die Leitzinsen bis Mitte 2020 auf dem aktuell tiefen Niveau zu belassen. Laut Draghi stünden die Währungshüter überdies bereit, die Leitzinsen weiter zu senken. Wir gehen jedoch unverändert von einer konjunkturellen Aufhellung in diesem Jahr aus. Die Notenbank dürfte daher bald wieder auf den Kurs der geldpolitischen Normalisierung zurückkehren und von zusätzlichen Lockerungen absehen.

Die EZB schlug im Rahmen der jüngsten Notenbanksitzung beim Wachstumsausblick einen sehr skeptischen Ton an. Zum einen geht sie davon aus, dass sich das Expansionstempo nach dem erfreulichen Start ins Jahr im 2. und 3. Quartal deutlich abschwächen wird. Zum anderen habe aber vor allem die geopolitische Unsicherheit im Vergleich zu den letzten Sitzungen zugenommen. EZB-Präsident Mario Draghi verwies dabei wenig überraschend auf den Handelsstreit (er spricht stets von den »Gefahren des Protektionismus«), den Brexit und die Verwundbarkeit der Emerging Markets.

Vor allem deutete Draghi aber an, dass als Folge der jüngsten Entwicklungen das Wachstum des Welthandels auf Dauer niedriger ausfallen könnte. Diese generellen Bedenken spiegeln sich auch in den neuen Wachstumsprognosen wider, die mit Blick auf die Jahre 2020 und 2021 überraschend auf recht bescheidene Werte von jeweils 1,4% nach unten korrigiert wurden.


In Anbetracht der pessimistischeren Einschätzung der Lage sah sich die EZB gezwungen, zusätzliche expansive Massnahmen zu ergreifen. Insbesondere wurde die Forward Guidance bei den Zinsen weiter nach hinten verschoben. Die EZB verspricht nunmehr, am aktuell tiefen Leitzinsniveau bis mindestens Mitte 2020 festzuhalten (bisher: bis Ende 2019). Die Ausgestaltung der neuen Langfristtender fällt ebenfalls grosszügig aus, was im Vorfeld aber bereits erwartet worden war. Banken erhalten demnach ab September 2-jährige Notenbankkredite unter bestimmten Voraussetzungen zu einem Satz von u20110,30% (Depositenrate +10 Bp).

Als wäre dies noch nicht genug, verwies Mario Draghi überdies darauf hin, dass sich einige Währungshüter für Leitzinssenkungen bzw. die Wiederaufnahme des QE-Programms stark gemacht haben. Ganz in diesem Sinne liess er keinen Zweifel daran, dass die EZB diese Instrumente nutzen werde, wenn sich das wirtschaftliche Umfeld weiter verschlechtert. Mithin wurde klar, dass die Notenbank derzeit von einer Leitzinssenkung nicht weit entfernt ist. Auch nach dem Ende der Forward Guidance sah Draghi keinen »Bias« (Neigung) der Notenbank in die ein oder andere Richtung - man sei vollkommen neutral ausgerichtet. Auf die Nachfrage von Journalisten, ob die EZB gar keine geldpolitische Normalisierung mehr anstrebe, wich Draghi aus. Die Zeiten seien auf jeden Fall noch nicht »normal«, daher müsse darüber jetzt nicht diskutiert werden.

Wir wollen der EZB in ihrem Ausblick nicht völlig wiedersprechen. Wenn der Handelskonflikt tatsächlich in den nächsten Monaten keine Lösung findet bzw. sogar noch weitere Kreise zieht, wird dies das globale Wachstum belasten. Die Weltwirtschaft wird dann bis zum Jahresende in schwerem Fahrwasser bleiben, was die EZB zu weiteren geldpolitischen Lockerungen zwingen würde.

Sollten die Konfliktparteien aber doch zu einem Kompromiss finden, kann es auch sehr schnell in die andere Richtung gehen. Wir halten eine Lösung oder zumindest Eindämmung des Handelsstreits nach wie vor für sehr wahrscheinlich, weil sich selbst Donald Trump keine Wirtschaftskrise leisten kann. In diesem Fall wird sich die bereits angelegte globale Konjunkturerholung fortsetzen. Entsprechend würde sich auch das Wachstum der Eurozone wieder Richtung 2,0% bewegen. Damit wäre weiterhin die Basis für eine geldpolitische Normalisierung gegeben. Wir halten daher daran fest, dass die EZB nach dem Ende der Forward Guidance (nunmehr im 2. Halbjahr 2020) die Leitzinsen anhebt.

Finden Sie hier Informationen zu den Vermögensverwaltenden Fonds und Produkten von der BANTLEON AG.


Rechtlicher Hinweis:

Die in diesem Beitrag gegebenen Informationen, Kommentare und Analysen dienen nur zu Informationszwecken und stellen weder eine Anlageberatung noch eine Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Anlageinstrumenten dar. Die hier dargestellten Informationen stützen sich auf Berichte und Auswertungen öffentlich zugänglicher Quellen. Obwohl die Bantleon Bank AG der Auffassung ist, dass die Angaben auf verlässlichen Quellen beruhen, kann sie für die Qualität, Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit der Angaben keine Gewährleistung übernehmen. Eine Haftung für Schäden irgendwelcher Art, die sich aus der Nutzung dieser Angaben ergeben, wird ausgeschlossen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu.

Großer Insider-Report 2024 von Dr. Dennis Riedl
Wenn Insider handeln, sollten Sie aufmerksam werden. In diesem kostenlosen Report erfahren Sie, welche Aktien Sie im Moment im Blick behalten und von welchen Sie lieber die Finger lassen sollten.
Hier klicken
© 2019 Asset Standard
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.