Der Spätzyklus bereitet Anlegern ein Wechselbad der Gefühle. Dabei hat sich an den fundamentalen Wirtschaftsaussichten nicht viel geändert. "Lediglich" die Fed wird von Märkten und Politik vor sich hergetrieben:
- Januar 2018: euphorische Stimmung treibt die Märkte - "Wachstum & Goldilocks für immer" (neue Hochs im S&P und NASDAQ)
- Februar / März 2018: Angst vor höheren Zinsen lässt Märkte deutlich korrigieren
- April - September 2018: Vertrauen in Goldilocks, Wachstum und Tech-Riesen kehrt nach und nach zurück (neue Hochs im S&P und NASDAQ)
- September - Dezember 2018: Panik lässt Aktienmärkte abstürzen (US-Fed auf Zinserhöhungs-Kurs)
- Januar bis April 2019: die Fed-Wende (keine Zinserhöhungen, sondern eher Zinsherabsetzungen) lässt die Panik schwinden. Märkte in massiver technischer Gegenbewegung. Die Zuversicht wächst. Politische und wirtschaftliche Gefahren gelten als überwunden. (neue Hochs im S&P und NASDAQ)
- Mai 2019: Aktienmärkte korrigieren (S&P 500 -6,6%, NASDAQ -8,4%, DAX -5,0%), Anleihenrenditen sinken deutlich (10 jährige US-Staatsanleihe bei 2,1%, Deutsche bei -0,2%). Die Volatilität an den Aktienmärkten bleibt für eine Korrektur dieser Größenordnung verhältnismäßig niedrig - das Vertrauen in die US-Fed als sicherer Retter in der Not ("Powell-Put") wirkt beruhigend.
Die Angst vor schwachem Wachstum bei hoher Verschuldung ohne nennenswerte Inflation ist zurück. Die Rettung sehen Marktteilnehmer allerdings wiederum nicht in einem sich selbst tragenden, auf Investitionen basierenden, Aufschwung. Nein, Rettung wird in wieder sinkenden Zinsen (wo möglich), wieder Quantitative Easing und Fiskalausgabenprogrammen sowie US-Aktienrückkäufen gesehen.
Wir denken, dass Märkte in dieser späten Marktphase weiter maßgeblich durch das Sentiment getrieben werden. Eine weitere Bereinigung von Bewertungen und Zukunftsaussichten bleibt in den nächsten Monaten wahrscheinlich; in einigen Märkten notwendig. Die Mai-Korrektur hat keinen ausreichenden "Wash-Out" geliefert. Kurz- und langfristig sind wir allerdings recht positiv was die Chancen von ausgewählten Aktien betrifft.
Die Entwicklung der Volatilität (hier anhand des VIX = Der CBOE Volatility Index (VIX) zeigt die erwartete Schwankungsbreite des US-amerikanischen Aktienindex S&P 500 auf.) zeigt die Stimmungsschwankungen / das Wechselbad der Gefühle nach vorher recht ruhigen Zeiten. Sie zeigt auch, dass die Volatilität in der Mai-Korrektur im Vergleich recht niedrig geblieben ist. Das deutet darauf hin, dass sie
kein ausreichender "Wash-Out", als Grundlage einer nachhaltigen Fortsetzung des langfristigen Bullenmarktes (gestartet im März 2009), gewesen sein könnte:
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