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Maximilian-Benedikt Köhn (DJE): Zunahme - der Wachstumsmarkt Adipositas und Diabetes

Übergewicht und Diabetes zählen international zu den wichtigsten medizinischen Herausforderungen der Gegenwart. Diabetologen sprechen von einem "Diabetes-Tsunami", der fast alle Länder betreffen wird: Laut aktuellen Schätzungen leiden 425 Millionen Erwachsene zwischen 20 und 79 Jahren an Diabetes. Bis 2045 soll die Anzahl der Betroffenen auf über 629 Millionen steigen. Dabei sind über 50 Prozent der Diabetiker weltweit noch gar nicht diagnostiziert - und nur 6 Prozent aller Diabetiker werden aktuell leitliniengerecht behandelt bzw. liegen mit ihren Blutzuckerwerten im Zielbereich.

Während bereits über die Hälfte der europäischen Bevölkerung übergewichtig ist, sind es in Nordamerika bereits 74 Prozent der Bevölkerung. Besonders in jungen Jahren ist der Gewichtsunterschied sehr hoch: In den USA wiegt der durchschnittliche 20-39-Jährige 89 kg - in Deutschland hingegen nur 83 kg. Dabei sind deutsche Männer durchschnittlich auch 2 cm größer als Männer in den USA. Insgesamt leiden heute etwa 650 Millionen Menschen an Adipositas. Die Erfahrung zeigt, dass allein die Änderung des Lebensstils, wie Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität, in den wenigsten Fällen eine dauerhafte, stabile Gewichtsreduktion bewirken können (sogenannter Jo-Jo-Effekt).

Mehr Bedarf an medikamentösen Behandlungen und digitalisierten Produkten

Aus diesem Grund wurden immer wieder medikamentöse Behandlungsstrategien entwickelt, die teils zwar erfolgreich waren, aber vielfach wegen ihrer Nebenwirkungen abgesetzt bzw. sogar vom Markt genommen wurden. Seit neuerem gibt es nun aber effektive Medikamente, die teils bereits seit Jahren aus der Diabetologie bekannt sind. Dazu gehören beispielsweise Medikamente von Novo Nordisk, die in ein begleitendes Online-Coaching-Programm eingebunden sind.

Aktuell werden nur rund 13 Millionen Menschen, also gerade mal 2 Prozent aller Übergewichtigen, mit Medikamenten behandelt. Die WHO hat zwar Adipositas offiziell als chronische Erkrankung anerkannt, und die Adipositas-Chirurgie ist auch eine Leistung des öffentlichen Gesundheitssystems - aber Medikamente werden in der Regel nicht erstattet. Dies wiegt umso schwerer als von einer Dauerbehandlung ausgegangen werden muss. Erschwerend hinzu kommt, dass adipöse Erwachsene 42 Prozent mehr für direkte Gesundheitskosten ausgeben als Erwachsene, die ein Normgewicht haben. Die Gesundheitskosten pro Kopf für schwerst- oder krankhaft-fettleibige Erwachsene sind sogar 81 Prozent höher als für Erwachsene mit Normgewicht.

Die Kostenträger medizinischer Behandlungen verhalten sich ambivalent: Einerseits verhindern frühzeitige und effektive Behandlungen von Adipositas und/oder Diabetes Folgeerkrankungen, die mit weiteren, oftmals hohen Behandlungskosten verbunden sind. Andererseits führt die deutliche Zunahme an behandlungspflichtigen Menschen zu einer finanziellen Belastung der Kostenträger, die durch einen immer größeren (Preis-)Druck auf die forschende pharmazeutische Industrie und Verordnungsreglementierungen gesenkt werden soll.

Auch der Markt für digitalisierte Diabetiker-Produkte unterliegt einer starken Veränderung. App-gesteuerte kontinuierliche Glukosemessungen (CGM) ermöglichen nicht nur eine bessere Einstellung und eine Reduktion von unterzuckerbedingten Krankenhausaufenthalten, sondern bedeuten für den betroffenen Patienten auch eine größere Flexibilität und Unabhängigkeit. Unternehmen wie Abbott Laboratories, aber auch jüngst Apple haben mit einem adaptiven Blutzuckermessgerät einen Markt für sich entdeckt, der auf 31 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 geschätzt wird.

Folgekrankheiten von Diabetes und Adipositas sind enorm

Weltweit leiden ungefähr 850 Millionen Menschen an Nierenerkrankungen - das sind doppelt so viel wie Diabetiker. Diabetes ist wiederum für 20 bis 30 Prozent aller chronischen Nierenerkrankungen weltweit verantwortlich. Oft hilft nur noch eine Nierentransplantation oder eine Dialyse. Weltweit soll die Anzahl der Dialyse-Patienten 2025 auf 5 Millionen ansteigen. Über eine halbe Millionen US-Amerikaner sind derzeit auf eine Dialyse angewiesen. 90 Prozent der amerikanischen Patienten werden in Nierenzentren behandelt, davon sind knapp 50 Prozent der anfallenden Kosten Personalkosten. Allein die öffentliche Krankenversicherung Medicare gibt dafür jährlich rund 35 Milliarden US-Dollar aus.

Der Dialysemarkt ist quasi ein Duopol - geteilt zwischen dem deutschen Unternehmen Fresenius Medical Care und dem US-Konkurrenten DaVita. Mit der abgeschlossen NxStage-Akquisition könnte Fresenius Medical Care den Heim-Dialyse Markt neu definieren und würde nicht nur einen Mehrwert für den Patienten schaffen, sondern auch die Kosten reduzieren. US-Präsident Trump teilt diese Einschätzung und möchte bis 2025 80 Prozent der Dialyse-Patienten mit einer Heim-Dialyse behandeln lassen oder eine Nierentransplantation ermöglichen.

Auch viele Patienten, die von nicht alkoholbedingtem Leberschaden (NASH) betroffen sind, haben unter anderem Übergewicht, Typ-2 Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und/oder metabolisches Syndrom. Am häufigsten wird NASH bei Patienten zwischen 40 und 60 Jahren diagnostiziert. Momentan sind keine pharmakologischen Behandlungsmethoden von NASH zugelassen. Jüngste klinische Studien waren leider enttäuschend. Der Markt ist weiter heiß umkämpft, sowohl bei möglichen Neuzulassungen als auch bei Übernahmekandidaten. Novo Nordisk, Intercept, Marginal Pharmaceutical als auch Genfit sind hier spannende Kandidaten für mögliche Zulassungen.

Laut dem französischen Biotech-Unternehmen Genfit leiden 70 Prozent der diabetischen und adipösen Patienten über 50 Jahren an NASH, der Hauptursache von Lebererkrankungen in Industrieländern. NASH lässt sich bislang nur mit Leberbiopsie, also einer invasiven Maßnahme diagnostizieren. Allerdings gibt es auch von Genfit einen Antrag für ihren NASH-Schnell-Test. Mit Hilfe von Biomarkern im Blut soll eine NASH-Erkrankung diagnostiziert werden können. GlobalData prognostiziert, dass der NASH Markt in den USA und den größten europäischen Ländern mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 63 Prozent bis 2026 einen Wert von 18,3 Milliarden US-Dollar erreichen könnte. Die aktuellen Statistiken für die USA deuten darauf hin, dass die mit NASH verbundenen Gesundheitskosten bei rund 5 Milliarden US-Dollar liegen. Dies bietet einen attraktiven Markt für Pharma- und Biotech-Unternehmen sowie für potenzielle Investoren.

Fazit: Innovative und auf Folgekrankheiten spezialisierte Unternehmen im Blick

Für Investoren sind klassische Pharmaunternehmen mit hohem Diabetes-Fokus am naheliegendsten, um in den Wachstumsmarkt Diabetes zu investieren. Hierbei sollten insbesondere Firmen im Vordergrund stehen, die Diabetes-Präparate mit gleichzeitig positiven kardiovaskulären Endpunktstudien aufweisen. Denn aktuell führen Zulassungsstellen dies als Kriterium für eine problemlosere Kostenerstattung auf. Attraktive Investments können auch besonders innovative Medizintechnik-Unternehmen sein, da die Kombination aus besserer Krankheitssteuerung und größerer Unabhängigkeit bzw. Flexibilität sowohl für Kostenträger als auch betroffene Patienten relevant ist. Für risikofreudigere Anleger sind Biotech-Unternehmen mit dem Schwerpunkt Folgekrankheiten durchaus interessant.


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