Die deutsche Industrie zeigte im Mai weiter Zeichen der Schwäche: Die Produktion wuchs gegenüber Vormonat zwar um 0,3%, im April hatte es aber ein Minus von 2,0% gegeben. Die Auftragseingänge rutschten um 2,2% ab. Die Exporte legten zwar um 1,1% zu, im Vormonat waren sie allerdings um 3,4% gesunken. Zur Schwäche der Industrie gesellte sich ein Minus im Einzelhandel (-0,6% ggü. Vormonat), es war der zweite Rückgang in Folge. In der Eurozone sank der Einzelhandelsumsatz im Mai ebenfalls. Die Aussichten der deutschen Unternehmen haben sich weiter eingetrübt: Im Juni verzeichnete der Ifo-Geschäftsklimaindex seinen dritten Rückgang in Folge, er fiel von 97,9 auf 97,4. Auch in den USA ist die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe schlechter geworden, der ISM-Index fiel im Juni von 52,1 auf 51,7 Punkte.
JobsDie schwächere Konjunktur in Deutschland schlägt sich auf den Arbeitsmarkt nieder: Im Juni sank die Zahl der Arbeitslosen saisonbereinigt gegenüber Vormonat nur um 1.000. Im Mai hatte sie um 60.000 zugenommen. Die Arbeitslosenquote verharrte im Juni bei 4,9%. Am deutlichsten zeigte sich die Konjunkturabkühlung bei der Zahl der Unterbeschäftigten, die um 6.000 zulegte. In der Eurozone ging die Arbeitslosenquote im Mai auf 7,5% (Vormonat: 7,6%) und damit auf den niedrigsten Stand seit August 2008 zurück. Stark präsentierte sich im Juni der US-Arbeitsmarkt: Die Unternehmen schufen 224.000 neue Jobs (Vormonat: 75.000) und damit mehr als erwartet.
GewinneIn den USA ist die Berichtssaison für das 1. Quartal 2019 zu Ende. 462 Unternehmen aus dem Index S&P 500 haben Zahlen vorgelegt. 75% davon übertrafen die Gewinnerwartungen, 44% die Umsatzerwartungen. Das Gewinnwachstum gegenüber Vorjahresquartal lag bei 4,5% und das Umsatzwachstum bei 5,1%. Die Margen kamen mit -0,6% etwas unter Druck. Die Unternehmen aus dem europäischen Index Stoxx600 konnten in Q1 2019 gegenüber dem Vorjahresquartal die Gewinne um 3,9% steigern und die Umsätze um 2%. Das höchste Gewinnwachstum kam aus dem Energiesektor, während Versorger und Telekommunikation über fallende Gewinne berichten mussten.
InflationDer Preisauftrieb bleibt moderat auf breiter Front: In Deutschland ist die Inflationsrate im Juni auf 1,6% (Vormonat: 1,4%) gestiegen und ist damit weiterhin deutlich vom April-Wert (2,0%) entfernt. In der Eurozone hatte sich die Teuerung zwischen April und Mai von 1,6% auf 1,2% verringert und blieb im Juni auf diesem Niveau. Auch in den USA ist die Inflation zurückgegangen: Sie fiel von 1,8% im Mai auf 1,6% im Juni. Die Kerninflationsrate stieg allerdings von 2,0% auf 2,1%.
ZinsenUS-Zentralbankchef Jerome Powell hat bei einer Anhörung vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses eine Zinssenkung in Aussicht gestellt. Er verwies auf die handelspolitischen Unsicherheiten und das eingetrübte weltwirtschaftliche Umfeld. Die US-Zentralbank steht laut Powell bereit, angemessen auf diese Entwicklungen zu reagieren. Dies deutet laut Marktbeobachtern auf eine Leitzinssenkung Ende Juli hin. Das im Juli veröffentlichte Protokoll der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) Anfang Juni bestätigt, dass die EZB offenbar ebenfalls bereit ist, ihre Geldpolitik weiter zu lockern.
Risiken• Konjunkturelle Abschwächung in China und Europa.
• Schwächere Gewinndynamik der Unternehmen in den kommenden Quartalen.
• Gefahr eines Handelskrieges zwischen den USA, Europa sowie China.
• Destabilisierung der Eurozone aufgrund des Brexit und der politischen und wirtschaftlichen Instabilität in Italien.
• Hochzinsanleihen bleiben aufgrund von Bewertung und der aussicht auf steigende Gewinne vorerst attraktiv.
• Wir präferieren zur Zeit aufgrund des defensiven Charakters: US-Aktien, Value-Aktien und Large Caps.
• Der US-Dollar verliert durch ein schrumpendes Zinsdifferential an Attraktivität. Emerging Markets könnten davon profitieren.
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