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Stephan Rieke (Oddo BHF): Die Notenbanken sollen es richten ...

Freitag, 23. August 2019 -Leichte Entspannungssignale von der handelspolitischen Front (zumindest spricht man wieder miteinander) einerseits und die anhaltende Furcht vor einer globalen Rezession andererseits halten die Finanzmärkte unter Spannung. Dazu kommen insbesondere in Europa die politischen Minenfelder von Brexit bis Italien, die die Stimmungslage am Finanzmarkt beeinflussen können.


Die seit Ende Juli andauernde Marktkorrektur an den amerikanischen Aktienmärkten scheint erst einmal auszulaufen. Der S&P 500 stabilisierte sich in den letzten Tagen um 2.900 Zähler. Auch die europäischen Märkte zeigen sich aktuell in einem freundlicheren Licht: Der DAX konnte einen signifikanten Rücksetzer (-3,7%) aus der letzten Woche wieder vollständig aufholen, die italienische Börse profitiert von der Hoffnung der Anleger, dass - nach dem Rücktritt von Premier Conte - ein Bündnis zwischen Fünf Sterne und PD Neuwahlen verhindern könnte.


Insgesamt hat sich an der Lagebeurteilung insbesondere der privaten Anleger jedoch kaum etwas verändert, das übergeordnete Stimmungsbild bleibt weiterhin moderat "bearish". Angesichts der anhaltenden (geo-)politischen und konjunkturellen Problemfelder bauen die Marktteilnehmer auf die potenzielle Hilfe von Seiten der Geldpolitik und behalten im Vorfeld der im September anstehenden Entscheidungen eine abwartende Haltung bei.


Anleger blicken Richtung Jackson Hole: Hohe Markterwartungen an US-Geldpolitik bergen Enttäuschungspotenzial

Das Augenmerk der Marktakteure konzentriert sich unserer Ansicht nach somit auf die Geldpolitik der großen Zentralbanken insbesondere in den USA und im Euroraum. Das Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung von Ende Juli zeigt zwar deutlichen den Widerstand im Zentralbankrat gegen das Signalisieren eines längeren Zinssenkungstrends, es wird aber überstrahlt von den Erwartungen an das jährlich stattfindenden geldpolitischen Symposium in Jackson Hole, wo sich die führenden Notenbanker unter dem diesjährigen Motto "Challenges for Monetary Policy" zusammenfinden. Mit besonderer Spannung erwartet wird die Rede von Fed-Chef Jerome Powell, von der sich die Anleger tiefergehende Einblicke in die zukünftige US-Geldpolitik erhoffen.


Seit der letzten, den Markt enttäuschenden, US-Notenbanksitzung haben sich die Erwartungen an eine deutliche Lockerung der Geldpolitik weiter verstärkt. Unseres Erachtens lautet die Frage nicht mehr, ob die Fed im September die Zinsen erneut senken, sondern nur noch, wie stark dieser Schritt ausfallen wird. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte (bp) sieht der Markt mit einer impliziten Wahrscheinlichkeit von 100% als gesetzt an, aber auch ein Schritt um 50 bp erscheint durchaus im Rahmen des Möglichen. Schaut man auf die Terminkontrakte für Tagesgeld, könnte der US-Leitzins bis zum Jahresende 0,75% unterhalb des aktuellen Niveaus (2% - 2,25%) liegen. Somit dürfte einmal mehr jedes Wort des Fed-Vorsitzenden auf die Goldwaage gelegt werden; insbesondere seine Betonung der Abwärtsrisiken für die amerikanische Wirtschaft ("etwas gestiegen" oder "gestiegen") wird starke Beachtung finden.


Die ausgeprägte Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Marktteilnehmer und den Ergebnissen des FOMC-Rats wird insbesondere am Aktienmarkt ersichtlich. Während der S&P 500 in der Zeit zwischen dem Juni- und dem Juli-FOMC-Meeting zumindest leicht zulegen konnte, weist der Index aktuell seit dem 31. Juli (Datum der Zinssenkung) eine negative Entwicklung von knapp 3% auf. Eine weitere Zinssenkung um "nur" 25 bp dürfte unseres Erachtens wieder zu "langen Gesichtern" am Aktienmarkt führen.


Auch europäische Geldpolitik im Fokus: Wieviel liefert die EZB?

Hohe Erwartungen knüpfen die Anleger auch an die europäische Geldpolitik. Nicht zuletzt die in einem öffentlichen Interview geäußerten Aussagen des finnischen EZB-Ratsmitglieds Olli Rehn, "es sei wichtig, im September mit einem signifikanten und wirksamen Paket aufzuwarten" und "es wäre besser, die Markterwartungen zu übertreffen, als hinter ihnen zurückzubleiben", weckte Hoffnungen auf ein weitreichendes Maßnahmenpaket. Eine Senkung des Einlagensatzes von derzeit -0,4% noch tiefer in den negativen Bereich scheint schon eine ausgemachte Sache zu sein; der Markt pendelt in seinen Erwartungen aber noch zwischen einer Senkung um 10 oder 20 bp hin und her. Weitergehende Überlegungen über eine Neuauflage der diversen Anleihekaufprogramme scheinen uns nicht unwahrscheinlich.


Wie erfolgreich können die Zentralbanken noch sein?

Längerfristig dürfte eine zentrale Frage sein, in wieweit Geldpolitik auf den aktuellen Niveaus noch (positiven) Einfluss auf die Marktentwicklung nehmen kann. Das Vertrauen der Marktteilnehmer in die Fähigkeit der Notenbankpolitik zur Inflations- und Konjunktursteuerung lässt nach. Der "Zentralbank-Put" (also die Überzeugung, dass es nicht zu einem ernsthaften Unfall kommen kann, da die Notenbanken im Fall der Fälle mit wirksamen Mitteln bereitstehen) ist möglicherweise weniger wertvoll als in früheren Stressphasen. Dies schwächt den Risikoappetit und beschränkt unseres Erachtens im aktuellen Umfeld das Potenzial für Kursgewinne an den Aktienmärkten





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