Die Aktienmärkte verzeichneten im August 2019 tiefere Lows als im Mai 2019 und lieferten hiermit einen weiteren Baustein, dass die übergeordnete Abwärtsentwicklung intakt ist. Es folgte - einmal mehr - eine überlange Kurserholung, die jüngst in den USA bis an die All-Time-Highs heranreichte. In Europa wurden jeweils die seit rund einem Jahr haltenden oberen Widerstandszonen getestet.
Für Erholung sorgte in den vergangenen Wochen die Ankündigung, dass die Handelsgespräche zwischen USA und China wieder aufgenommen werden könnten. Ferner unterstützte eine neuerliche EZB-Zinssenkung sowie die Ankündigung eines zeitlich unbefristeten weiteren QE-Programms. Jüngste Belastung für die Märkte war ein Anschlag auf die Ölproduktion Saudi-Arabiens, wobei hier mehr die neuerlichen geopolitischen Spannungen als der tatsächliche Produktionsausfall die Märkte belastet. Wir halten unverändert eine Short-Position in Dax und Nasdaq von jeweils 5% des Gesamtvolumens.
Nach den neuerlichen Zinssenkungen der EZB zogen sowohl Anleihen der ersten Qualität (AAA bis BBB) als auch zweiten Qualität (BB+ bis B-) weiter an, so dass immer mehr Bonds beim Erwerb negative Renditen liefern. WTI-Rohöl sprang jüngst aufgrund des Anschlags in Saudi-Arabien um rund 9% von 55 auf 60 US-$/Barrel an. Gold notierte im Laufe der letzten Wochen bis auf 1.555 fester, um dann hiernach zweimal in den Bereich um 1.485 US-$/Unze zu korrigieren.
Outlook
Unverändert ist unseres Erachtens der Top-Building Prozess an den Aktienmärkten abgeschlossen und wir befinden uns in der finalen Welle 5. Diese wird im S&P500 zu Kursen von mindestens 2.650 Punkte (-13% vom Peak aus) oder auch deutlich tiefer bis auf das Niveau vom Heiligabend 2018, d.h. 2.350 Punkte (-22%), respektive im Worst-Case auf 2.000-2.200 Punkte (-30%) führen. Die europäischen Indices dürften aufgrund des schwächeren Wirtschaftsausblicks sowie politischer Divergenzen der Region noch stärker korrigieren. Wir erwarten die Lows in 4Q19 oder 1Q20.
Anleihen der 1. Qualität werden als Safe-Havens fester tendieren und im Laufe des Jahres stetig zunehmend negative YTM aufweisen. Anleihen der 2. Qualität werden schwächer tendieren, so dass kurze bis mittlere Laufzeiten entscheidend sein werden, um noch positive Renditen zu erzielen. In WTI-Rohöl hängt die weitere Entwicklung zurzeit maßgeblich von der - etwaigen - weiteren politischen Eskalation im Nahen Osten ab, so dass eine aktuelle Einschätzung unmöglich ist. Das Bild in Gold ist deutlich klarer. Nach den jüngsten Rücksetzern können wir uns zum Jahresende sehr gut Preise um 1.600 und im weiteren Verlauf bis 1.920 US-$/Unze vorstellen.
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