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Stephan Rieke (Oddo BHF): Schwacher Oktoberauftakt

Freitag, 11. Oktober 2019 - Eine Mitte August an den Aktienmärkten einsetzende Erholungsbewegung führte die internationalen Leitindizes wieder an die im Juli erreichten Hochstände. Gewinnmitnahmen und eine Vielzahl negativer Konjunkturmeldungen sorgten dann aber ab dem 1. Oktober für teilweise kräftigen Abgabedruck. Als besonders besorgniserregend wurde der weitere Rückgang des US-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (ISM) um 1,3 Punkte auf 47,8 Zähler wahrgenommen, den tiefsten Stand seit Juni 2009.


Politisch gefärbtes Wechselwetter an den Finanzmärkten

Eine sich zuletzt fast täglich ändernde Nachrichtenlage zum Brexit-Prozess hält die Anleger auf Trab, ohne dass sich das Bild dabei geklärt hätte. Nachdem es noch zu Wochenbeginn hieß, die Verhandlungen über einen geregelten Austritt stünden vor dem endgültigen Scheitern, tauchten am Mittwoch Meldungen in der britischen Presse auf, Brüssel sei zu einem "wesentlichen Zugeständnis" in der Frage der drohenden Zollgrenze zwischen Irland und dem britischen Nordirland bereit. Ob es gelingt, bis zum EU-Gipfel am 17./18. Oktober den gordischen Knoten zu zerschlagen, ist allerdings fraglich. Boris Johnson hat für den 19. Oktober das Parlament einberufen, das einer Übereinkunft zustimmen müsste; andernfalls wäre er gezwungen, Brüssel um eine Verlängerung des Austrittstermins über den 31. Oktober hinaus zu bitten.


Ähnlich schwierig und von immer neuen taktischen Manövern bestimmt gestalten sich die Verhandlungen im sino-amerikanischen Handelskonflikt. Die US-Regierung setzte überraschend zusätzliche 28 chinesische Unternehmen, darunter auch acht führende Gesellschaften im Bereich der Künstlichen Intelligenz, auf ihre "schwarze Liste" für Handelsrestriktionen. Die chinesische Regierung protestierte zwar, bot aber unmittelbar vor der derzeit laufenden Gesprächsrunde (10.-11.Oktober) an, ihre jährlichen Einkäufe an US-Agrarprodukten um weitere 10 Mrd. US-Dollar anzuheben. Als hilfreich für die Gesprächsführung könnte es sich erweisen, dass beide Seiten auch noch mit anderweitigen Problemen zu kämpfen haben, was ihre Konfliktbereitschaft dämpfen dürfte. US-Präsident Trump sieht sich mit Vorwürfen des Amtsmissbrauchs (Ukraine-Affäre) konfrontiert, die Machthaber in Peking machen sich Sorgen wegen der nachlassenden Wachstumsdynamik und sehen sich durch die massiven Proteste in Hongkong herausgefordert.


US-Notenbankchef signalisiert Bereitschaft für erneute Senkung des Leitzinses

Die am Dienstag gehaltene Rede von Fed-Chef Powell vor der National Association for Business Economics schürte die Hoffnung auf eine baldige neue Leitzinssenkung. Powell zeigte sich zwar zuversichtlich hinsichtlich der Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Expansion ("This feels very sustainable"), räumte aber auch einem Tempoverlust am aktuellen Rand ein. Seine Äußerung, die Fed werde "angemessen handeln", um das Wachstum zu unterstützen, spricht unseres Erachtens für eine dritte Leitzinssenkung schon Ende Oktober. Zudem gab er auch Hinweise darauf, dass die Notenbank beabsichtigt zur Stabilisierung des zuletzt mehrfach unter Anspannungen leidenden Geldmarkts, den Ankauf kurzfristiger US-Staatspapiere (Treasury Bills) wieder aufzunehmen. Dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll der Fed-Sitzung vom 17./18. September, auf dem die letzte Zinssenkung beschlossen worden war, wurde keine große Beachtung mehr geschenkt. Die dabei aufgetretene Lagerbildung zwischen geldpolitischen Falken und Tauben wurde von den Akteuren an den Finanzmärkten nach den jüngsten enttäuschenden Wirtschaftsnachrichten und den von Powell gesetzten Duftmarken nicht mehr als relevant wahrgenommen.


Kritischer Blick auf kommende chinesische Konjunkturindikatoren

Der Datenkalender fällt kommende Woche eher dünn aus. In Deutschland erwartet uns das ZEW- Konjunkturbarometer, in den USA die Industrieproduktionszahlen, die wegen des seit 16. September laufenden Streiks bei General Motors nur eingeschränkte Aussagekraft haben dürften. Das Augenmerk der Anleger dürfte sich auf die Zahlen aus China richten. Neben den Daten für den Monat September (Industrieproduktion, Einzelhandel, Sachanlageinvestitionen) steht das BIP-Wachstum für das 3. Quartal zur Veröffentlichung an. Derzeit wird ein Zuwachs von +6,1% (Reuters Survey, jew. ggü. Vj.) erwartet nach +6,2% im Vorquartal, eine weitere, aber moderate Abschwächung der Wachstumsdynamik. Sollte sich der Handelskonflikt mit den USA in einem stärkeren Tempoverlust niedergeschlagen haben, würden wir kurzfristig mit einer negativen Kursreaktion bei Industriemetallen und zyklischen Aktienmarktsegmenten rechnen.


Markttechnische Bereinigung an den Aktienmärkten macht erkennbare Fortschritte

Unserer Einschätzung nach zeigt die an den internationalen Aktienmärkten seit Anfang Oktober zu beobachtende Entwicklung deutliche Parallelen zur Situation im August. Die Kombination aus Kursrückgängen, steigenden Umsätzen und anziehender Volatilität deutet darauf hin, dass die belastenden Nachrichten weitgehend verarbeitet sein dürften. Die Stimmungsindikatoren haben sich eingetrübt, die Anleger nahmen Absicherungsgeschäfte vor oder setzen über gehebelte Exchange Traded Funds auf weiter fallende Kurse. Die markttechnische Bereinigung hat damit gute Fortschritte gemacht. Sollten uns eine neue Eskalation in den internationalen Handelskonflikten und größere Enttäuschungen bei der gerade anlaufenden Berichtssaison erspart bleiben, wäre unseres Erachtens damit eine gute Grundlage für einen freundlichen Jahresausklang gelegt.




Etwaige Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung des Investment Office der ODDO BHF AG wieder, die sich insbesondere von der Hausmeinung innerhalb der ODDO BHF Gruppe unterscheiden und ohne vorherige Ankündigung ändern kann.




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