Als ich mich vor über 15 Jahren zum ersten Mal mit nachhaltiger Kapitalanlage in der Vermögensverwaltung beschäftigt habe, traf das Thema bei den meisten Kunden bestenfalls auf eine gewisse Neugier, aber keineswegs auf konkretes Interesse. Bei der guten alten BHF-Bank durfte ich den ersten deutschen Nachhaltigkeits-Dachfonds nicht nur mit aus der Taufe heben, sondern auch wenige Jahre später wieder beerdigen.
Eine kritische Betrachtung
Beobachtet man den aktuellen "Hype" um das Thema Nachhaltigkeit in der Asset Management-Branche, denkt man unwillkürlich an den berühmten Spruch Émile Zolas, dass keine Idee so mächtig ist, wie die, deren Zeit gekommen ist. Kein Tag vergeht, an dem nicht ein Nachhaltigkeitsfonds aufgelegt wird oder Kapitalanlagegesellschaften
behaupten, jetzt oder gar schon immer Kriterien der Nachhaltigkeit in ihrem Investmentprozess zu berücksichtigen.
Ein Grund hierfür ist sicherlich das stärkere öffentliche Bewusstsein für die Risiken des Klimawandels - nicht zuletzt gefördert durch die "Greta-Mania". Die Finanzbranche erkennt jedoch nicht nur die Wachstumschancen in diesem Anlagesegment, sondern sie sieht auch die kommende Regulatorik aus Brüssel. Dort ringen EU-Rat und Parlament heftig um ein Klassifikationssystem für nachhaltige Finanzanlagen ("Taxonomie"). Sie ist Teil des EU-Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums, der darauf abzielt, die Kapitalströme auf "nachhaltige" Investitionen auszurichten. Es geht dabei um eine Art "nachhaltiger" Investitionslenkung.
In der nächsten StarInvest wollen wir uns mit diesem EU-Vorhaben auseinandersetzen. In dieser Ausgabe erläutern und hinterfragen wir kritisch die wichtigsten Prinzipien und Strategien des nachhaltigen Investierens.
Lesen Sie hier den kompletten StarInvest Marktkommentar "Nachhaltiges Investieren" von Dr. Manfred Schlumberger (StarCapital).
Finden Sie hier Informationen zu den Vermögensverwaltenden Fonds und Produkten der StarCapital AG.