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Dani Saurymper (AXA IM): Zukunft Langlebigkeit: Warum man nie auslernt

Die Schulbank drücken - das ist doch nur etwas für Kinder und Jugendliche. "Aus dem Alter bin ich raus" mögen sich viele der älteren Generationen denken, allerdings wollen sich immer mehr Menschen auch im höheren Alter noch weiterbilden. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sich der ein oder andere demnächst neben Abiturienten im Hörsaal wiederfinden. "Erwachsenenbildung und lebenslanges Lernen sind neue Trends", sagt Dani Saurymper, Longevity Portfoliomanager bei AXA Investment Managers. Der Grund: Unser Lebenszyklus verändert sich. Die Lebenserwartung weltweit steigt, neue Denkweisen, Lebenskonzepte und Arbeitsmodelle sind gefragt. "Das Konzept, dass man seine gesamte berufliche Laufbahn im gleichen Unternehmen und Beruf verbringt, verschiebt sich seit den 1980er-Jahren allmählich zu einem Modell mit mehreren unterschiedlichen Berufen, Positionen oder Laufbahnen - oder sogar mit mehreren Phasen des Lernens und der Weiterbildung, das ganze Leben lang", erläutert der Experte. Gerade für körperlich und geistig anspruchsvoll Arbeitende werde das Lernen im hohen Alter zunehmend wichtiger, da diese Berufe eventuell nicht bis zum Ruhestand ausgeübt werden können.


In vielen Ländern bieten die Universitäten Kurse und Weiterbildungsmöglichkeiten für alle Altersklassen an. Das können Teilzeitstudien sein oder Konzepte wie die Open University in Großbritannien, eine Fern-Universität für Menschen jeden Alters. Die Open University feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen und bietet eine große Auswahl an Kursen mit unterschiedlichen Abschlüssen an.


Außerdem gibt es immer mehr Studiengänge speziell für die älteren Generationen, insbesondere für Menschen über 50. Frankreich nimmt hier eine Vorreiter-Rolle ein. Die erste Universität für das dritte Lebensalter wurde 1973 in Toulouse gegründet. Jede Fakultät arbeitet dafür eng mit einer Universität zusammen. Mittlerweile gibt es auch in vielen anderen französischen Städten und in anderen Ländern Kontinentaleuropas ein solches Angebot.


Lernangebot für ältere Menschen in Deutschland

In Deutschland sitzen schon seit Jahrzehnten 50- bis 80-Jährige in den Vorlesungen der Universitäten und lauschen begierig den Ausführungen der Professoren. Lange hatten sie den Status von Gasthörern. Die Universitäten boten älteren Erwachsenenstudenten die Möglichkeit, an Vorlesungen teilzunehmen, ohne Prüfungen ablegen zu müssen oder auf einen bestimmten Abschluss hinzuarbeiten. Aber das ändert sich: 2006 wurde in Horn-Bad Meinberg die erste Universität für die Generation 50+ eröffnet. Sie bietet gezielt Kurse für ältere Studenten, die mit einem Abschluss enden.[1] Ein anderes Beispiel ist die U3L, die Universität des 3. Lebensalters, die zur Frankfurter Goethe-Universität gehört.


Nachfrage übersteigt Angebot in China

In China boomen die Universitäten für Senioren bereits seit der Gründung der ersten derartigen Einrichtung im Jahr 1983. Bis 2020 will die Regierung in jedem Kanton mindestens eine Universität für ältere Studenten eröffnet haben. In Shanghai ist die Nachfrage so groß, dass nur jeder sechste ältere Interessent einen Platz erhält. In Hangzhou ist es sogar nur jeder sechzehnte.[2] "Wegen des demografischen Wandels und der längeren Lebenserwartung wird die Nachfrage weiter steigen", ist Saurymper überzeugt.


Arbeitnehmer werden älter

Auch die Erwerbstätigkeits-Struktur wird nach Meinung des Experten verändern. Zwar könnte man leicht davon ausgehen, dass der große Anstieg in der Zahl der Erwerbstätigen in den USA von 1998 bis 2018 insbesondere mit dem boomenden Silicon Valley und Scharen von Hipstern und IT-Experten zu tun hat. Tatsächlich sei der Anstieg um gut 24 Millionen Arbeitnehmern[3] aber nach Angaben des US Bureau of Labor Statistics zu 85 Prozent auf Erwerbstätige über 55 zurückzuführen.[4] "In Zukunft wird sich dieser Trend noch verstärken. Bis 2024 dürfte die Erwerbstätigenzahl in den USA auf 164 Millionen gestiegen sein. Davon werden gut 41 Millionen 55 oder älter sein"[5], sagt Saurymper.


Für alle, die damals die Tage in der Schule oder im Studium gezählt haben, um endlich in den Beruf starten zu können, sei die Wahrscheinlichkeit hoch, enttäuscht zu werden: "Früher oder später werden sie wieder auf der Schulbank sitzen. Das Gute daran: Man lernt nicht nur nie aus - lebenslanges Lernen bietet auch viele neue Möglichkeiten", schließt Saurymper.


[1] https://www.ezus.org/ueber-ezus/hintergrund/
[2]
https://www.economist.com/the-economist-explains/2018/08/16/why-universities-for-the-elderly-are-booming-in-china
[3]
https://www.bls.gov/cps/cpsaat01.htm
[4]
Berechnungen auf Grundlage von https://beta.bls.gov/dataViewer/view/timeseries/LNU02024230
1998 waren 16.220.000 über 55-jährige erwerbstätig, 2018 waren es 36.860.000. Zum Vergleich: Insgesamt waren 1998 131.463.000 Menschen erwerbstätig, 2018 waren es 155.761.000.
[5] https://www.bls.gov/careeroutlook/2017/article/older-workers.htm






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