Deutschland ist knapp an einer technischen Rezession vorbeigekommen. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,2% im 2. Quartal wurde im 3. Quartal ein Plus von 0,1% gegenüber Vorquartal erzielt. Impulse kamen insbesondere vom privaten und staatlichen Konsum, der um 0,4% beziehungsweise 0,8% zulegte. Auch der Außenhandel trug zum Wachstum bei. Belastend wirkten dagegen die Investitionen, vor allem in Ausrüstungen (-2,6%). In der Eurozone blieb die Konjunktur im 3. Quartal schwach, aber stabil. Gegenüber dem Vorquartal stieg die Wirtschaftsleistung um 0,2% und damit so stark wie im 2. Quartal. Die US-Wirtschaft zeigte sich weiter robust: Im 3. Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt um auf das Jahr hochgerechnete 1,9% (Vorquartal: 2,0%).
Jobs
Der deutsche Arbeitsmarkt bleibt trotz Konjunkturschwäche robust. Im Oktober stieg die Zahl der Arbeitslosen nur leicht um 6.000, die saisonbereinigte Arbeitslosenquote verharrte bei 5,0%. Allerdings sank die Zahl der offenen Stellen gegenüber Oktober 2018 um 60.000 auf 764.000. In der Eurozone verharrte die Arbeitslosenquote im September bei 7,5%. In den USA blieb der Arbeitsmarkt im Oktober solide: Trotz negativer Sondereffekte schufen die Unternehmen 128.000 Stellen.
Gewinne
In den USA haben 464 Unternehmen aus dem Index S&P 500 Zahlen für das 3. Quartal vorgelegt. 74% davon übertrafen die Gewinnerwartungen, 46% die Umsatzerwartungen. Der Gewinn pro Aktie dürfte gegenüber Vorjahresquartal um 2,9% sinken. Dämpfend wirken ein stärkerer Dollar, das schwächere globale Wachstum und der Vergleich mit dem robusten 3. Quartal 2018. Aus dem europäischen Index Stoxx 600 haben 302 Unternehmen Zahlen vorgelegt. 56% übertrafen die Gewinn- und 62% die Umsatzerwartungen. Für das 3. Quartal 2019 wird mit einem Gewinnrückgang gegenüber Vorjahresquartal um 4,7% gerechnet, ohne den Energiesektor beträgt der Rückgang nur 1,7%. Der Umsatz soll 1,4% zulegen (ohne Energiesektor: +3,9%)
Inflation
In Deutschland ist die Inflationsrate im Oktober auf 1,1% (Vormonat: 1,2%) gegenüber Vorjahr gefallen. Sie lag damit so niedrig wie zuletzt vor fast drei Jahren. Gedrückt wurde sie durch die Energiepreise, die um 2,1% sanken. Die Kernteuerung (ohne Energie und Nahrungsmittel) lag bei 1,5%. In der Eurozone ging die Inflationsrate im Oktober von 0,8% auf 0,7% zurück. Die Kernrate dagegen legte auf 1,2% zu. In den USA stieg die Inflationsrate im Oktober von 1,7% auf 1,8% und die Kernteuerung sank von 2,4% auf 2,3%. Das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank, die Kernrate der persönlichen Konsumausgaben, blieb zuletzt aber unter dem Notenbankziel von 2%.
Zinsen
Die US-Zentralbank (Fed) hat ihren Leitzinskorridor um 25 Basispunkte auf 1,50%-1,75% gesenkt. Es war die dritte Zinssenkung im laufenden Jahr. Als Grund nannte die Zentralbank eine schwächere globale Konjunktur und Risiken im Zuge der Handelspolitik. Laut Fed-Chef Jerome Powell sind weitere Zinssenkungen nicht zwingend. Hierfür müsste sich das makroökonomische Umfeld schlechter entwickeln als bisher angenommen.
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