MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der deutsche Chemiekonzern Wacker Chemie AG (WKCMY. PK, WKCMF. PK) sagte am Donnerstag, sie erwarte nun für 2019 ein negatives Nettoergebnis von rund 750 Millionen Euro, verglichen mit der bisherigen Prognose eines leicht positiven Konzernergebnisses.
Das Münchner Unternehmen will nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2019 eine Wertminderung von rund 750 Millionen Euro auf den Buchwert seiner Produktionsanlagen für reines Polysilizium hinnehmen. Die Abschreibung ist darauf zurückzuführen, dass sich die Preise für Polysilizium in Solarqualität aufgrund der hohen Überkapazitäten chinesischer Hersteller weiter nicht erholen.
Wie bereits erwähnt, schließt der Ausblick Sondererträge in Höhe von 112,5 Millionen Euro an Versicherungsentschädigungauszahlungen aus. Das Nettoergebnis von WACKER würde vor dem Sondereffekt, der sich aus der Abschreibung ergibt, einschließlich dieser Versicherungsvergütung, 100 Mio. übersteigen.
Die Wertminderungsaufwendungen würden auch das diesjährige Konzern-EBIT und das EBIT von Wacker Polysilicon reduzieren. Der Cashflow bleibt hingegen von der Abschreibung unberührt.
Nach Angaben des Unternehmens hat sich die erwartete Erholung des Solarmarktes noch nicht bewahrheitet und die Preise für Polysilizium, das in Photovoltaik-Anwendungen verwendet wird, immer noch sehr niedrig sind.
Der FINANZvorstand von WACKER, Tobias Ohler, sagte: "... Chinas Bau neuer Solaranlagen bleibt hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück. Eine zusätzliche Belastung ist die hohe Polysilizium-Überkapazität in China. Die chinesische Regierung subventioniert diese Expansion nicht nur mit Krediten und Anreizen, sondern auch durch die Versorgung der Dorter mit Kohle stromerzeugten Strom zu äußerst günstigen Preisen. Wir haben unsere Prognosen für das kommende Jahr entsprechend angepasst."
Die Polysilizium-Strategie des Unternehmens bleibt unverändert. Ohler fügte hinzu, dass das Unternehmen weiterhin hart daran arbeite, Kosten zu senken und sich weiterhin auf Polysilizium für Halbleiteranwendungen und auf hochwertiges Material für monokristalline Solarzellen konzentriere.
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