BRÜSSEL/FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Die europäischen Märkte haben am Donnerstag überwiegend höher geschlossen: Die Anleger haben positiv auf die Unterzeichnung des Handelsabkommens der ersten Phase am Mittwoch reagiert.
Das Protokoll der Sitzung der Europäischen Zentralbank vom 11.-12. Dezember, aus dem hervorgeht, dass die politischen Entscheidungsträger der Zentralbank leicht optimistisch waren, was die wirtschaftlichen Aussichten für den Euroraum angeht, hat die Stimmung gestützt.
Der paneuropäische Stoxx 600 rückte um 0,22% vor. Der französische CAC 40 gewann 0,11% und der Schweizer SMI 0,21%. Der britische FTSE 100 gab 0,43 Prozent nach, während der deutsche DAX um 0,02 Prozent nachgab.
Unter anderem schlossen die Märkte in Europa, Österreich, Belgien, Finnland, Griechenland, Island, Italien, Polen, Russland, Spanien und Schweden positiv ab.
Dänemark und Irland schlossen schwach, während Die Tschechische Republik, die Niederlande, Norwegen, Portugal, die Türkei und die Ukraine flach endeten.
Laut EZB-Protokollen sagten die politischen Entscheidungsträger, dass den bestehenden Konjunkturmaßnahmen mehr Zeit gegeben werden müsse, um sich auf die Wirtschaft zu konzentrieren. Die Politik bekräftigte die Notwendigkeit eines sehr akkomdiodativen geldpolitischen Kurses für einen längeren Zeitraum, hieß es in dem Protokoll.
Händler verdauten auch Daten des Europäischen Automobilherstellerverbandes, der sagte, dass die Nachfrage nach Personenkraftwagen in Europa den vierten Monat in Folge zunahm und den höchsten Dezember-Wert verzeichnete.
Der Pkw-Absatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 21,7 % an, was jedoch teilweise auf den geringen Basiseffekt zurückzuführen war, da die Zulassungen im Dezember 2018 um 8,4 % zurückgingen.
Die Agentur erklärte, dass spezifische Marktveränderungen auch zu dem außergewöhnlichen Wachstum im Dezember beigetragen haben.
Auf dem vereinigten Markt stürzten die Pearson-Aktien um fast 9% ab, nachdem das Unternehmen erklärt hatte, dass es im nächsten Jahr mit einem Gewinnrückgang rechnet, während die Nachfrage nach US-College-Lehrbüchern erneut zurückging.
Whitbread gab um 5 % nach, nachdem es erklärt hatte, dass es weiterhin von wirtschaftlicher Unsicherheit und höheren Kosten in Großbritannien betroffen sein würde.
Hikma Pharma, DCC, Smurfit Kappa, Compass, Hargreaves Lansdown, Kingfisher, RBS und AstraZeneca gingen ebenfalls stark zurück.
Auf der anderen Seite stieg NMC Health um mehr als 7%. Associated British Foods und Berkeley schlossen stärker um 4% bzw. 3%. Auch Marks & Spencer, Fresnillo, Persimmon und 3i Group schlossen mit kräftigen Gewinnen.
In Frankreich gaben Orange, Carrefour, Renault, Societe Generale und Technip um 1 bis 1,4% nach, während Kering, Danone, Safran, Thales und Veolia Environment deutlich höher endeten.
Am deutschen Markt kletterten die Wirecard-Aktien um mehr als 5%. RWE rückten um 2% vor, während MTU Aero, Covestro und Vonovia 1 bis 1,4% zulegten. Auch die Deutsche Bank, E.ON und HeidelbergCement schlossen positiv.
Die Verbraucherpreisinflation in Deutschland ist im Dezember wie zunächst geschätzt gestiegen, wie die endgültigen Daten des Statistischen Bundesamtes am Donnerstag zeigten.
Der Verbraucherpreisindex stieg im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 1,5%, nach einem Anstieg von 1,1% im November und Oktober. Dies entsprach der ersten Schätzung.
Die jüngste Inflation war die höchste seit Juli, als sie 1,7 % betrug.
Im Monatsverlauf stiegen die Verbraucherpreise im Dezember wie geschätzt um 0,5 Prozent.
Daten von Eurostat zeigten, dass die Häuserpreise der Eurozone im dritten Quartal im Jahresverlauf um 4,1 % gestiegen sind, nach einem Anstieg von 4,3 % im zweiten Quartal.
In Handelsnachrichten unterzeichneten die USA und China am Mittwoch das lang erwartete "Phase One"-Handelsabkommen, bei dem noch immer Zölle auf Importe in Höhe von Hunderten von Milliarden Dollar eingeführt wurden.
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