14.02.2020 -Am Montag dieser Woche (KW 7) wurde in vielen chinesischen Unternehmen die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem verlängerte Betriebsferien und "Work from Home"-Vereinbarungen die Ausbreitung des Coronavirus verhindern sollten. Einige Unternehmen, darunter auch der i-Phone Hersteller Foxconn, konnten die Produktion allerdings noch nicht wieder aufnehmen und haben die entsprechenden Vereinbarungen verlängert. Die Wiederaufnahme der Arbeit wurde direkt zum Wochenstart vom Aktienindex CSI 300, welcher die Kursentwicklung ausgenommen der Hongkonger Börse abbildet, mit einem Kursanstieg von 0,3 % kommentiert, im Laufe der Woche konnte beinahe das Vor-Luna-Niveau erreicht werden. Ein neues Hoch wurde diese Woche am US-Aktienmarkt realisiert. Die robuste Entwicklung der beiden Märkte deutet darauf hin, dass die Aktienanleger optimistisch bleiben. Ansonsten eröffnete die Woche mit den US-amerikanischen demokratischen Vorwahlen in New Hampshire, welche nach dem turbulenten Caucus in Iowa als überaus wichtig angesehen wurden. Bernie Sanders konnte die demokratischen Vorwahlen in diesem Swing-State für sich entscheiden, nachdem die Prognosen ein Rennen zwischen ihm und Bürgermeister Buttigieg, welcher ebenfalls 9 Delegierte für sich gewinnen konnte, vorhergesehen hatten. Pünktlich zum heutigen Freitag bescheren uns die deutschen Wachstumszahlen für das vierte Quartal 2019 (0,4% ggü. Vorjahr, saisonbereinigt) zwar keine Hochgefühle, dafür aber ein solides Fundament, aus welchem, davon gehen wir aus, in diesem Jahr eine moderate Erholung der Wirtschaft resultieren wird.
…während die Konjunkturerwartungen noch kein neues Feuer entfachen
Der am Montag veröffentlichte sentix Konjunkturindex, welcher die kurzfristigen Erwartungen der Anleger im Euroraum widerspiegelt, lag hinter den Prognosen zurück. Während der Index im Januar bei 7,6 Punkten lag, wurden für Februar nur 5,2 Punkte erreicht. Dieses Ergebnis dürfte nicht nur bei den Anlegern keine Freudensprünge ausgelöst haben, sondern auch bei den Ökonomen, welche im Konsens damit gerechnet hatten, dass trotz der aktuell vorherrschenden Unsicherheiten ein Wert von 6,1 Punkten erreicht werden würde und deren Konjunkturoptimismus so auf eine Vertrauensprobe gestellt wird. Nächste Woche wird ein weiterer Frühindikator für die Eurozone, der Markit Einkaufsmanagerindex (PMI), veröffentlicht. Nachdem der Index für das herstellende Gewerbe für Januar im Vergleich zu Dezember zwar gestiegen war, aber durch das Nicht-Erreichen des Schwellenwertes 50 dennoch eine negative Marktstimmung signalisierte, wird der Stimmungsindikator für Februar wieder rückläufig erwartet. Gespannt sehen wir außerdem der Veröffentlichung des japanischen PMI entgegen - hier kann davon ausgegangen werden, dass die Sentiment-Reaktion auf das sich verbreitende Coronavirus am spürbarsten ist. Der japanische Frühindikator kann also zeitgleich als richtungsweisend für die ausstehenden chinesischen Wirtschaftsdaten interpretiert werden.
USD-Währungspaare weisen in der Krise verschiedene Dynamiken auf
Die oben beschriebene wenig euphorische Stimmung der europäischen Anleger schlägt sich auch auf die Beziehung zwischen dem Euro und dem US-Dollar nieder, welcher nicht nur durch die zuletzt positiv überraschenden Arbeitsmarktdaten der USA, sondern mitunter auch durch das zurückhaltende Sentiment Europas an Stärke gewonnen hat. Der sich aus europäischer Sicht ohnehin schon unter keinem guten Stern befindliche Euro/Dollar Kurs, erlitt einen erneuten Tiefschlag direkt zum Wochenstart. Zum Wochenende notierte der Euro bei 1,08 Dollar. Auf lange Sicht wird aktuell erwartet, dass die europäische Leitwährung wieder Stärke beweisen wird - so zeigen die Notierungen am Terminmarkt, dass die Anleger der Einheitswährung dem US-Dollar gegenüber kurz- bis mittelfristig positiv entgegensehen. Als sicherer Hafen gilt weiterhin der Schweizer Franken, welcher am aktuellen Rand verstärkt nicht zuletzt durch die Schwäche unserer Gemeinschaftswährung angesteuert wurde. Die Erwartungen sind aber hoch, so notieren CHF/USD Future-Kontrakte mit Fälligkeit im Juni bei aktuell 1,03 CHF pro USD - sichere Häfen wie der Schweizer Franken oder auch der Yen bleiben am Markt besonders in unsicheren Zeiten gefragt.
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