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Stephan Rieke (Oddo BHF): Schlechte Stimmung bei institutionellen Anlegern

17.04.2020 - Noch bis Mitte der Woche pendelten die internationalen Leitindizes ohne klare Tendenz um die Vorwochenschlusskurse. Die von großen amerikanischen Finanzinstituten vorgelegten schwachen Quartalszahlen und ernüchternde US-Wirtschaftsdaten (Einzelhandelsumsatz: -8,7%, Output produzierendes Gewerbe: -5,4%, jew. März ggü. Vm.) stießen aber eine neue Welle von Abgaben an. Dabei zeigt das von der Bank of America im Zeitraum 1.-7. April bei institutionellen Investoren erhobene "Global Fund Manager Survey" schon eine rabenschwarze Stimmung an. 93% der befragten Profianleger erwarten für das laufende Jahr eine globale Rezession, dementsprechend haben sie ihre Kassenhaltung auf 5,9% hochgefahren, den höchsten Stand seit dem islamistischen Terroranschlag auf das World Trade Center im Jahr 2001. Per Saldo gaben 27% der Investoren an, in der Anlageklasse Aktien untergewichtet zu sein, im Februar hatten noch 33% eine Übergewichtung signalisiert.


IWF: Coronavirus-Krise schlimmer als Lehman-Crash 2008/09

Der Internationale Währungsfonds prognostiziert in seinem aktuellen Wirtschaftsausblick für das laufende Jahr einen Rückgang der weltweiten Wirtschaftsleistung um -3,0% (USA: -5,9%; China: +1,2%, Deutschland: -7,0%; jew. ggü. Vj.). Der IWF erwartet, dass die aus der Coronavirus-Krise resultierenden Belastungen im Verlauf des 2. Halbjahres allmählich wieder abnehmen, betont dabei allerdings das Risiko für weitere Abwärtskorrekturen seiner BIP-Schätzungen. Für 2021 erwarten die IWF-Experten dann eine geld- und fiskalpolitisch befeuerte Aufholbewegung mit einem Wachstum der Weltwirtschaft von +5,8%.

Passend zu den IWF-Prognosen zeigt das heute Morgen veröffentlichte chinesische Bruttoinlandsprodukt für das 1. Quartal 2020 mit -6,8% (ggü. Vj.) einen kräftigen Einbruch. Die für den Monat März gemeldeten Zahlen der Exporte (-6,6%; jew. ggü. Vj.), der Industrieproduktion (-1,1%) und der Einzelhandelsumsätze (-15,8%) zeigen, dass sich die wirtschaftliche Kontraktion bis an den aktuellen Rand fortgesetzt hat.


Anlass zur Hoffnung gibt allerdings, dass die für März gemeldete Rückgänge geringer ausfielen als in den ersten beiden Monaten des Jahres. Auch wenn die Zahlen für April und Mai aller Voraussicht nach weiterhin ein negatives Vorzeichen tragen werden, könnte dies als erstes Indiz dafür gewertet werden, dass zumindest die chinesische Konjunktur ihren Tiefpunkt durchschritten hat. Für Europa und die Vereinigten Staaten ist dies allerdings noch nicht in Sicht. Abbau der Coronavirus-Restriktionen - die politische Debatte hat begonnen
Ökonomen fordern schon seit längerem eine Abwägung zwischen den zweifelsohne lebensrettenden Wirkungen der oft spät, aber dann sehr weitreichenden Antivirusmaßnahmen und ihren massiven wirtschaftlichen Kollateralschäden. Insbesondere für am unteren Ende der internationalen Wertschöpfungskette stehende Menschen ("Näherinnen in Bangladesch") können diese Schäden existenzbedrohende Ausmaße annehmen. Die Botschaft scheint mittlerweile auch in der Politik angekommen zu sein. Die ersten Regierungen haben bereits Pläne für eine schrittweise Lockerung der Auflagen verkündet, andere diskutieren derzeit über einen Abbau der Restriktionen.

Schwacher Auftakt der US-Berichtssaison


Die Berichtssaison für das 1. Quartal 2020 nimmt in den USA allmählich Fahrt auf. Mehrere große Finanzinstitute haben ihre Zahlen bereits vorgelegt und berichten von Gewinnrückgängen in der Spanne von -45% bis zu -89%. Eine wichtige Rolle spielen dabei die von den Banken massiv angehobenen Rückstellungen für "faule Kredite". Für den S&P 500 wird derzeit ein Q1-Gewinnrückgang um -12,8% (jew. ggü. Vj.; IBES-Schätzung, Stand: 15.04.2020) erwartet, für den STOXX 600 ein Rückgang um -22,0% (Stand: 14.04.2020). Zwar sind die auf den aggregierten Gewinnschätzungen der Unternehmensanalysten beruhenden Zahlen im Verlauf der letzten Wochen schon deutlich nach unten angepasst worden, u.E. ist dieser Prozess aber noch lange nicht abgeschlossen.


Anstehende Konjunkturdaten dürften belasten

Die in der kommenden Woche zur Veröffentlichung anstehenden Daten dürften aller Voraussicht nach gänzlich im Schatten der weltweiten Rezession stehen. Am Donnerstag wird sich der Blick der Anleger auf die vorläufigen April-Einkaufsmanagerindizes der Industrie (u.a. Japan, EWU, USA) richten. Die deutsche Wirtschaftslage beleuchten werden am Dienstag die Konjunkturerwartungen des ZEW (Daten für April) und am Freitag das vielbeachtete Ifo-Geschäftsklima (April). Aus den USA werden am Dienstag die Wohnungsverkäufe (März), am Freitag die Auftragseingänge für langlebige Güter (März) und das vorläufige Verbrauchervertrauen der University of Michigan (April) erwartet.


"Schmerzliche" Berichtssaison als Test für die Verfassung des Aktienmarkts

Dank der Ende März einsetzenden Erholungsbewegung konnten sich die internationalen Leitindizes zwischenzeitlich wieder deutlich von ihren Tiefständen absetzen. Dieser von geld- und finanzpolitischen Ankündigungen historischen Ausmaßes getragene Impuls scheint aber an Zugkraft verloren zu haben. Was können wir für die kommenden Wochen erwarten?
Die in den letzten Tagen von der Weltgesundheitsorganisation veröffentlichten Coronavirus-Daten geben Anlass zur Hoffnung, dass der globale Höhepunkt der Neuinfektionen überschritten sein könnte. Diese Tendenz war auch in Europa zu beobachten und hat die Regierungen erste Lockerungen bei den verhängten Restriktionen ins Auge fassen lassen. Sollte sich dieser Prozess im April/Mai weiter fortsetzen, dürfte auch der derzeit nur stotternde Wirtschaftsmotor im Verlauf des 2. Halbjahres wieder kräftiger brummen. Diesem Hoffnungsfaktor steht allerdings gegenüber, dass der Aktienmarkt in den kommenden Wochen mit großer Wahrscheinlichkeit einer Vielzahl an stark belastenden Unternehmens- und Wirtschaftsnachrichten ausgesetzt sein wird. Wir sehen dabei insbesondere die vermutlich "schmerzlich" verlaufende Berichtssaison als "Lackmustest" für die Verfassung des Marktes. Sollten die Aktienmärkte per Saldo unbeschädigt daraus hervorgehen, würden wir dies als Zeichen dafür sehen, dass die Investoren den Weg vom Modus des emotional getriebenen Reagierens zurück in den Modus des rationalen Antizipierens gefunden haben. Vor dem Hintergrund der von uns für das 2. Halbjahr erwarteten, von Notenbanken und Regierungen massiv unterstützten wirtschaftlichen Wiederbelebung bestünde dann auch die Chance für eine weitere Kurserholung.






Hinweise:
Etwaige Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung des Investment Office der ODDO BHF AG wieder, die sich insbesondere von der Hausmeinung innerhalb der ODDO BHF Gruppe unterscheiden und ohne vorherige Ankündigung ändern kann.







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