Anzeige
Mehr »
Dienstag, 16.09.2025 - Börsentäglich über 12.000 News
Die Ethereum-Vorreiter: Wie Republic Technologies die Infrastruktur der Zukunft aufbaut
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
Asset Standard
371 Leser
Artikel bewerten:
(1)

Dr. Daniel Hartmann (BANTLEON): Konstruktionsfehler des Euros

11.05.2020 - Der Euro ist auch 21 Jahre nach seiner Geburt immer noch ein schwieriges Projekt. Das haben die vergangenen Wochen nachhaltig vor Augen geführt. Da ist zunächst der Fall Italien. Zweifellos ist das Land unverschuldet in die aktuelle Krise gerutscht. Dies ändert aber nichts daran, dass im öffentlichen Budget in den Vorjahren Schlendrian getrieben wurde.


Wie alle Euroländer profitierte Italien vom Zinsrückgang. Musste das italienische Finanzministerium 2012 noch 84 Mrd. EUR Zinsen an die Gläubiger überweisen, waren es 2019 nur noch 60 Mrd. EUR. Statt die jährlich gesparten Zinsausgaben zur Senkung des Haushaltsdefizits zu verwenden, wurde das Geld jedoch anderen Zwecken zugeführt.


In der Folge verharrte die Staatsverschuldung Italiens seit 2012 bei 135% des BIP. Portugal gelang es in derselben Zeit hingegen, seine Defizitquote von 133% auf 118% zu senken. In den nächsten beiden Jahren wird der italienische Schuldenberg aufgrund der Rezession auf 160% des BIP anwachsen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie damit umgegangen werden kann:


Erstens könnte Italien spätestens ab 2022 auf den Weg der Tugend einschwenken und einen ausgeglichenen Haushalt anstreben. Zweitens könnten die anderen Eurostaaten über Transferzahlungen das italienische Ausgabenniveau stabilisieren. Drittens könnte die EZB weiter in grossem Umfang Staatsanleihen kaufen und dadurch die Solvenz Italiens sicherstellen. Viertens könnte die künftige Schuldenaufnahme innerhalb der Eurozone verstärkt über Eurobonds erfolgen.


Letzteres stösst auf zu viel Widerstand in den Euro-Nordländern. Eine Sparpolitik (Lösung eins) ist innenpolitisch in Italien kaum durchsetzbar. Vor allem die populistischen Parteien setzen auf eine expansive Fiskalpolitik. Lösung zwei (Transfers) wird zum Teil über den avisierten Wiederaufbaufonds umgesetzt, stellt aber keine Dauerlösung dar. Eigentlich ist klar, worauf es hinausläuft: die EZB muss weiter die Hauptlast der Stabilisierung tragen.


Das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) hat aber auch diese vermeintlich einfachste Lösung in Frage gestellt. Die deutschen Richter stellen klar, dass die EZB nicht ausreichend geprüft hat, ob ihre Massnahmen verhältnismässig sind, und dass nur ein limitierter Ankauf von Staatsanleihen mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Die EZB hat rasch erwidert: sie fühle sich nur an Urteile des EuGH gebunden und werde so weitermachen wie bisher. Die Bundesbank, für die wiederum sehr wohl das BVerfG von Relevanz ist, könnte das in grösste Schwierigkeiten bringen.


Nunmehr wird gefordert, das deutsche BVerfG müsse nachgeben, um die europäische Rechtsgemeinschaft nicht zu gefährden. Es bleibt jedoch das Dilemma, dass für Deutschland das Grundgesetz die höchste Rechtsordnung darstellt - eine europäische Verfassung gibt es nicht. Die Einhaltung des Grundgesetzes kann aber nur das BVerfG und nicht der EuGH prüfen.


Kurzfristig wird man eine Lösung finden. Die EZB holt die vom BVerfG geforderte Verhältnismässigkeitsprüfung auf beiläufige Weise nach. Es ist damit sehr wahrscheinlich, dass die Bundesbank mit an Bord bleibt und die EZB ihren expansiven Kurs beibehält. Ausserdem werden sich die Euroländer in den nächsten Wochen auf einen Wiederaufbaufonds im Volumen von mindestens einer Billion Euro einigen. Kurzfristig dürfte dies die Lage in Italien stabilisieren. Entsprechend werden auch die italienischen Risikoaufschläge gedeckelt bleiben. Die strukturellen Probleme Italiens (ineffiziente Verwaltung und Justiz, instabiles politisches System, Korruption) werden damit aber nicht gelöst. Das Tauziehen um Transferzahlungen sowie Eurobonds wird somit in den nächsten Jahren fortbestehen und auch das BVerfG wird weitere schwierige Urteile zu fällen haben






Rechtlicher Hinweis:
Die in diesem Beitrag gegebenen Informationen, Kommentare und Analysen dienen nur zu Informationszwecken und stellen weder eine Anlageberatung noch eine Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Anlageinstrumenten dar. Die hier dargestellten Informationen stützen sich auf Berichte und Auswertungen öffentlich zugänglicher Quellen. Obwohl die Bantleon Bank AG der Auffassung ist, dass die Angaben auf verlässlichen Quellen beruhen, kann sie für die Qualität, Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit der Angaben keine Gewährleistung übernehmen. Eine Haftung für Schäden irgendwelcher Art, die sich aus der Nutzung dieser Angaben ergeben, wird ausgeschlossen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu.





Finden Sie hier Informationen zu den Vermögensverwaltenden Fonds und Produkten von der BANTLEON AG.



© 2020 Asset Standard
Solarbranche vor dem Mega-Comeback?
Lange galten Solaraktien als Liebling der Börse, dann kam der herbe Absturz: Zinsschock, Überkapazitäten aus China und ein Preisverfall, der selbst Marktführer wie SMA Solar, Enphase Energy oder SolarEdge massiv unter Druck setzte. Viele Anleger haben der Branche längst den Rücken gekehrt.

Doch genau das könnte jetzt die Chance sein!
Die Kombination aus KI-Explosion und Energiewende bringt die Branche zurück ins Rampenlicht:
  • Rechenzentren verschlingen Megawatt – Solarstrom bietet den günstigsten Preis je Kilowattstunde
  • Moderne Module liefern Wirkungsgrade wie Atomkraftwerke
  • hina bremst Preisdumping & pusht massiv den Ausbau
Gleichzeitig locken viele Solar-Aktien mit historischen Tiefstständen und massiven Short-Quoten, ein perfekter Nährboden für Kursrebound und Squeeze-Rally.

In unserem exklusiven Gratis-Report zeigen wir dir, welche 4 Solar-Aktien besonders vom Comeback profitieren dürften und warum jetzt der perfekte Zeitpunkt für einen Einstieg sein könnte.

Laden Sie jetzt den Spezialreport kostenlos herunter, bevor die Erholung am Markt beginnt!

Dieses Angebot gilt nur für kurze Zeit – also nicht zögern, jetzt sichern!
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.