COLOGNE (dpa-AFX) - Die Bundesregierung hat ein 9-Milliarden-Euro-Rettungspaket für die Deutsche Lufthansa AG (DLAKF, DLAKY) genehmigt, das größte deutsche Unternehmensrettungspaket seit Ausbruch der Coronavirus-Krise. Auch die Fluggesellschaft hat dem Rettungsdeal zugestimmt.
Die Bundesregierung wird sich mit 20 % an der Fluggesellschaft beteiligen, die sie bis Ende 2023 verkaufen will.
Das Rettungspaket bedarf noch der Zustimmung der Europäischen Kommission sowie des Vorstands und des Aufsichtsrats des Unternehmens.
Im Rahmen des Rettungspakets wird die Regierung auch 5,7 Milliarden Euro an nicht stimmberechtigtem Kapital, das als "stille Beteiligung" bezeichnet wird, injizieren. Ein Teil der Mittel könnte in eine zusätzliche Beteiligung von 5 % umgewandelt werden, entweder bei Nichtzahlung durch das Unternehmen oder um das Unternehmen vor möglichen feindlichen Übernahmeangeboten zu schützen.
Zudem erhält Lufthansa von der staatlich unterstützten Bank KfW und Privatbanken eine Syndikatskreditfazilität von bis zu 3 Milliarden Euro mit einer Laufzeit von drei Jahren.
Deutschland wird die neuen Aktien der Deutschen Lufthansa zum Nominalwert von 2,56 Euro je Aktie für rund 300 Millionen Euro kaufen.
Zu den Bedingungen des Deals gehören nach Angaben der Lufthansa der Verzicht auf künftige Dividendenzahlungen und Beschränkungen der Managervergütung. Die Bundesregierung wird auch zwei Sitze im Aufsichtsrat besetzen, von denen einer Mitglied des Prüfungsausschusses werden soll.
Die Lufthansa hatte im März wegen des Ausbruchs der COVID-19 700 Flugzeuge oder fast 90 Prozent ihrer Gesamtkapazität geerdet. Er rechnet damit, den Betrieb im Juni wieder aufzunehmen.
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