WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Rohölpreise sind am Montag trotz Sorgen um die Aussichten für die Energienachfrage angesichts starker Spitzen bei neuen Coronaviren in den USA und mehreren anderen Teilen der Welt gestiegen.
Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China und dem Euroraum haben die Ölpreise heute in die Höhe getrieben.
Die Angst vor einer zweiten Welle der Viruspandemie hat die Möglichkeit einer weiteren Absperrung erhöht. Im Falle einer weiteren Stilllegungsrunde könnte die Energienachfrage deutlich sinken, und das Rohölangebot wird die Nachfrage trotz der geplanten Produktionskürzungen der großen Ölproduzenten bei weitem übersteigen.
West Texas Intermediate Crude Oil Futures für August landeten bei 1,21 USD oder etwa 3,1 % bei 39,70 USD pro Barrel.
Die Rohöl-Futures von Brent stiegen um 0,74 USD oder um etwa 1,8 % auf 41,76 USD pro Barrel.
Nach Angaben des chinesischen Statistikamtes stiegen die Gewinne der chinesischen Industrieunternehmen im Mai im Jahresplus um 6 % auf 582,3 Mrd. Yuan (82,28 Mrd. USD) und stiegen damit erstmals seit sechs Monaten wieder an. Der Anstieg deutet darauf hin, dass die wirtschaftliche Erholung des Landes an Fahrt gewinnt und die Aussichten für Investitionen und Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe aufhellt.
Im April waren die Industriegewinne um 4,3 Prozent eingebrochen. Von Januar bis Mai 2020 sanken Chinas Industriegewinne um 19,3 %, verglichen mit einem Einbruch von 274 % im Januar bis April.
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Juni mit dem stärksten Tempo verbessert, wie aus datenveröffentlichten Daten der Europäischen Kommission hervorgeht.
Der Index der wirtschaftlichen Einschätzung stieg im Juni um 8,2 Punkte auf 75,7 Punkte. Der Wert lag jedoch unter der Prognose der Ökonomen von 80,0.
Nach vorläufigen Daten von Destatis stieg die inflation in Deutschland im Juni unerwartet von einem 45-Monats-Tief auf 0,9% im Monat von 0,6% im Mai. Es wurde erwartet, dass der Zinssatz unverändert bei 0,6% bleibt.
Berichten zufolge überstiegen die fälle von globalen Coronaviren am Sonntag 10 Millionen, als Indien und Brasilien täglich gegen Ausbrüche von mehr als 10.000 Fällen kämpften.
Die USA sind mit über 2,5 Millionen Infektionen das am stärksten betroffene Land, während die Zahl der Todesopfer 125.500 übersteigt. Neue Ausbrüche werden in Ländern wie China, Neuseeland und Australien gemeldet, was die Regierungen dazu veranlasst, Sperrungen und andere Eindämmungsmaßnahmen zu verhängen.
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