BERLIN (dpa-AFX) - Aktien der Daimler AG (DDAIF. PK) gewannen im Vormittagshandel in Deutschland rund 6 Prozent, nachdem der Autoriese am Donnerstag berichtete, dass er erste Anzeichen für eine Erholung des Umsatzes inmitten der Covid-19-Pandemie und einen operativen Gewinn im Geschäftsjahr 2020 zu verzeichnen begonnen hatte. Und das, obwohl im zweiten Quartal ein größerer Verlust und ein schwaches Umsatzvolumen durch die virusbedingten Sperrungen beeinträchtigt wurden.
Das Konzern-EBIT für das Gesamtjahr 2020 werde jedoch niedriger ausfallen als im Vorjahr, teilte das Unternehmen mit. Bei Mercedes-Benz Cars & Vans dürfte das EBIT über dem Vorjahresergebnis liegen, das durch erhebliche Sondereffekte belastet wurde.
Das Unternehmen geht davon aus, dass die COVID-19-Pandemie auch im weiteren Jahresverlauf einen starken Einfluss auf die Entwicklung haben wird.
Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG, sagte: "Wir sehen jetzt erste Anzeichen für eine Absatzerholung - vor allem bei Mercedes-Benz Pkw, wo wir eine starke Nachfrage nach unseren Top-Endmodellen und unseren elektrifizierten Fahrzeugen erleben. Für die Zukunft sind wir fest entschlossen, die Kostenbasis unseres Unternehmens weiter zu verbessern."
Im zweiten Quartal lag der den Aktionären zurechenbare Nettoverlust im zweiten Quartal bei 2 Mrd. Euro und damit über dem Vorjahresverlust von 1,33 Mrd. Euro. Der Verlust je Aktie betrug 1,87 Euro nach 1,24 Euro vor einem Jahr.
Das Konzern-EBIT betrug 1,68 Milliarden Euro nach 1,56 Milliarden Euro im Vorjahr. Das bereinigte EBIT wies auf 708 Mio. Euro nach einem Gewinn von 2,45 Mrd. Euro hin.
Der Quartalsumsatz sank um 29 Prozent auf 30,18 Milliarden Euro von 42,65 Milliarden Euro im Vorjahr.
Das Unternehmen verkaufte im Quartal 541.800 Pkw und Nutzfahrzeuge, 34 Prozent weniger als im Vorjahr mit 821.700 Einheiten.
Nach Angaben des Unternehmens wurden die wichtigsten Ergebnisse stark durch die Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Rückgang der Nachfrage nach Autos, Lieferwagen, Lastwagen und Bussen beeinflusst. Daimler erklärte unterdessen, dem Nachfragerückgang entgegenzuwirken, indem es die Produktion im März, April und Mai schnell aussetzte und Kurzarbeit einführte.
Der Absatz des Geschäftsbereichs Mercedes-Benz Cars & Vans ging um 30 Prozent auf 480.800 Fahrzeuge zurück. Der Geschäftsbereich Daimler Trucks & Buses verzeichnete einen Absatzrückgang von 55 Prozent. Bei Daimler Mobility ging das Neugeschäft um 24 Prozent zurück.
In Deutschland notierten die Daimler-Aktien mit einem Plus von 5,86 Prozent bei 41,46 Euro.
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