BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft dürfte im dritten Quartal nach einem Rekordrückgang im zweiten Quartal aufgrund der Auswirkungen der Eindämmungsmaßnahmen des Coronavirus stark wachsen, doch das Aktivitätsniveau dürfte noch einige Zeit deutlich unter dem Vorkrisenniveau bleiben, wie die Bundesbank in ihrem Monatsbericht am Montag mitteilte.
Die wirtschaftliche Erholung, die bereits im Mai nach der ersten Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen begann, werde sich voraussichtlich in den Sommermonaten fortsetzen, erklärte die Bank unter Berufung auf ihre Experten.
Diese Erholung wird durch die expansiven geld- und finanzpolitischen Maßnahmen wie das kürzlich von der Bundesregierung verabschiedete Konjunkturpaket untermauert.
Das Bruttoinlandsprodukt ging in den drei Monaten bis Juni gegenüber dem Vorquartal um 10,1 Prozent zurück. Dies war der größte Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen Reihe im Jahr 1970, wie Daten von Destatis zeigten.
Der private Verbrauch dürfte im zweiten Quartal aufgrund vorübergehender Kontaktbeschränkungen und Unsicherheiten insbesondere im Hotel- und Gaststättengewerbe massiv zurückgehen. Auch die Autokäufe waren geringer, und die Ausgaben für Reisen und andere Freizeitaktivitäten gingen dramatisch zurück.
Der reale Einzelhandelsumsatz, insbesondere der Verkauf von Nahrungsmitteln, sowie der Online- und Versandhandel florierten während der Covid-19-Krise.
Während die Beschäftigung stark zurückging und die Arbeitslosigkeit rasch zunahmen, was vor allem auf massive Arbeitszeitverkürzungen zurückzuführen ist,... gemessen an der Tiefe des Konjunktureinbruchs waren diese Anpassungen eher bescheiden", sagte die Bundesbank.
Die weitverbreitete Inanspruchnehmen von Kurzarbeitsprogrammen habe sowohl das Beschäftigungsniveau als auch die Einkommen stabilisiert, betonte die Bank.
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