BRÜSSEL/FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Märkte haben am Freitag schwach schlussst, belastet von Sorgen um das globale Wachstum inmitten steigender Coronavirus-Fälle in Spanien, Frankreich und Italien sowie schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland und Frankreich.
Sorgen um den Gesundheitszustand des japanischen Premierministers Shizo Abe und Neuigkeiten über seinen Rücktritt trugen ebenfalls zur negativen Stimmung auf den europäischen Märkten bei.
Die Äußerungen des US-Notenbankchefs Jerome Powell am Donnerstag, dass die Zinsen für einen relativ längeren Zeitraum niedrig bleiben werden, trugen dazu bei, die Aktien im europäischen Bankenraum anzuheben.
Der paneuropäische Stoxx 600 rutschte um 0,52 Prozent ab. Der britische FTSE 100 verlor 0,61%, der deutsche DAX rutschte um 0,48% ab und der französische CAC 40 schloss um 0,26%, während der Schweizer SMI um 0,74% fiel.
Unter anderem endeten die Märkte in Europa, Dänemark, Finnland, Irland, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Portugal, Russland, Schweden und der Türkei schwach.
Österreich, Belgien, Tschechien, Griechenland, Island und Spanien schlossen höher.
Auf dem vereinigten Markt verloren Rolls-Royce Holdings, WPP, Ds Smith, Standard Life, Kingfisher, Pearson, Unilever, Bunzi und Polymetal International 2 bis 3,1%. Auch Vodafone, TUI und CRH schlossen deutlich tiefer.
Auf der anderen Seite stiegen Centrica um 5,6%, Carnival und Whitbread gewannen jeweils mehr als 3,5% und Prudential beendete fast 2%.
In Frankreich ging Technip um 2,4% zurück. Sanofi, AXA, LVMH und STMicroelectronics verloren 1 bis 1,3%, während BNP Paribas, Credit Agricole, Societe Generale, ArcelorMittal und Accor 2,4 bis 3,6% zulegten.
Am deutschen Markt brachen die Wirecard-Aktien um 15,2 Prozent ein. Deutsche Post, Fresenius Medical Care, Bayer, Thyssenkrupp, Covestro und Henkel schlossen 1,5 bis 3,2 Prozent tiefer. Munich RE schlossen mit rund 1,8 Prozent fester.
In den Wirtschaftsnachrichten zeigt eine Umfrage, dass sich das deutsche Verbrauchervertrauen im September nach drei Monaten besser erhellen wird, da sich die Einkommenserwartungen verschlechtert haben.
Der Marktforscher GfK sagte, dass der zukunftsgerichtete Verbrauchervertrauensindex für September von -0,2 im August auf -1,8 gesunken ist, der von -0,3 revidiert wurde. Volkswirte hatten mit einem positiven Wert von 1,2 gerechnet.
Die deutschen Importpreise gingen im Juli um 4,6 % zurück, nachdem sie einen Monat zuvor um 5,1 % gefallen waren, wie Daten von Destatis ergaben. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 4,7 Prozent gerechnet.
Der Verbrauch der französischen Haushalte stieg im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,5%, was sich von einem Anstieg um 10,3% im Juni verlangsamte, wie die INSEE-Statistikbehörde in einer zweiten Pressemitteilung mitteilte.
Das französische BIP sank im zweiten Quartal um 13,8 %, nachdem es in den vorangegangenen drei Monaten bereits um 5,9 % geschrumpft war, wie der INSEE mitteilte und damit eine erste Lesart bestätigte.
Frankreichs Verbraucherpreisinflation hat sich im August abgeschwächt, wie vorläufige Daten des Statistischen Amtes Insee am Freitag zeigten.
Die Verbraucherpreise in Frankreich stiegen im August jährlich um 0,2% und damit langsamer als 0,8% im Juli. Unterdessen verlangsamte sich die Nahrungsmittelinflation von 1,1 % auf 0,8 %.
Die Inflation auf der Grundlage des harmonisierten Verbraucherpreisindex verringerte sich von 0,9 % im Juli auf 0,2 %. Auf Monatsbasis ging der HVPI um 0,1% zurück, nachdem er im Vormonat um 0,4% gestiegen war.
Getrennte Daten des statistischen Amtes zeigten, dass die Erzeugerpreise im Juli jährlich um 2,6 % fielen, nachdem sie im Juni um 2,7 % gefallen waren.
Neue Daten zeigten, dass sich das Vertrauen der britischen Unternehmen den dritten Monat in Folge verbesserte, aber weit unter dem langfristigen historischen Durchschnitt blieb.
Insgesamt stieg das Geschäftsvertrauen um acht Prozentpunkte auf -14%, wie aus dem Lloyds Bank Business Barometer hervorgeht.
Positiv ist, dass der Indikator der wirtschaftlichen Einschätzung der Eurozone von 82,4 im Juli auf 87,7 im August gestiegen ist, was die allmähliche Erholung gegenüber Mai bestätigt.
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