04.09.2020 - In Europa sprießen gerade überall grüne Triebe. Damit ist nicht die derzeit kräftige Konjunkturerholung gemeint, die wegen der Corona-Pandemie noch fragil ist. Es geht vielmehr um neue Stimuluspakete, welche die Erholung absichern sollen. Dabei spielt der grüne Umbau der Wirtschaft eine immer wichtigere Rolle. So hat Frankreich ein Konjunkturpaket aufgelegt, in dem 30 Milliarden Euro für die Förderung von grünen Technologien vorgesehen sind. Die Franzosen sind damit nicht allein: Auch Deutschland hat bereits grüne Akzente gesetzt, wie die Förderung von Elektromobilität oder den Aufbau einer nationalen Wasserstoffstrategie.
Die Chancen stehen gut, dass der grüne Umbau eines Tages gelingen könnte. Denn dazu ist viel Geld nötig, und der Kapitalmarkt ist bereit und willens, den Transformationsprozess zu unterstützen. Ein Beleg dafür: Deutschland hat endlich seine erste grüne Bundesanleihe aufgelegt. Die Investoren hätten über 33 Milliarden Euro investieren wollen, viel mehr als erwartet. Das hat Strahlkraft, denn es zeigt, dass viele Anleger dem Staat für grüne Projekte mehr Geld zur Verfügung zu stellen würden, als dieser aktuell selbst dafür ausgibt. 2019 waren im Bundeshaushalt nur knapp 13 Milliarden Euro für grüne Ausgaben im weiteren Sinn reserviert. Ganz uneigennützig handeln die Anleger damit aber nicht: Die Erfahrung lehrt, dass nachhaltige Unternehmen stabiler sind und bessere Anlageperspektiven bieten. Für Staaten gilt das Gleiche.
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