BRÜSSEL/FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Die europäischen Aktien haben am Donnerstag deutlich tiefer geschlossen, da die Anleger angesichts schwindender Hoffnungen auf einen US-Konjunkturimpuls vor der Präsidentschaftswahl und neue Sperrbeschränkungen in ganz Europa wegen der Spitze der Cornavirus-Infektionen in allen Bereichen ihre Umsätze drückten.
Die Anleger verdauten neben den Entwicklungen an der Brexit-Front auch die jüngsten europäischen und US-Konjunkturdaten und die Quartalsergebnisse.
Der paneuropäische Stoxx 600 stürzte um 2,08 Prozent ab. Der britische FTSE 100 rutschte um 1,73%, der deutsche DAX fiel um 2,49% und der französische CAC 40 fiel um 2,11%, während der Schweizer SMI 2,25% nachgab.
Unter anderem schlossen die Märkte in Europa, Österreich, Belgien, der Tschechischen Republik, Dänemark, Finnland, Griechenland, Irland, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Portugal, Russland, Spanien und Schweden deutlich tiefer, wobei ihre Schlüsselindizes um 1,4 bis 3 % zurückgingen. Die Türkei endete mit einem moderaten Verlust, während Island leicht zulegten.
Auf dem britischen Markt verloren Mondi, Pearson, Burberry Group, Prudential, Royal Dutch Shell, Glencore, Associate British Foods, BT Group, GlaxoSmithKline, Hargreaves Lansdown und Tesco 3 bis 4,7%.
Unter den Gewinnern stieg Rolls-Royce Holdings um fast 8,5% und erholte sich von den jüngsten Verlusten. Just Eat Takeaway.Com gewannen mehr als 2%. Standard Chartered und HSBC Holdings gewannen 1,6% bzw. 0,9%.
In Frankreich verloren Technip fast 6% und Accor verlor 5,2%, während Societe Generale, Atos, Legrand, Credit Agricole, Peugeot, Engie, BNP Paribas, Capgemini, Sodexo und LVMH um 2 bis 4% zurückgingen.
Die Aktien von Publicis Groupe schlossen um rund 2% tiefer, nachdem der Nettoumsatz des Unternehmens im dritten Quartal um 9,1 Prozent auf 2,34 Milliarden Euro von 2,58 Milliarden Euro vor einem Jahr gesunken war.
Auf der anderen Seite schlossen Unibail Rodamco und Safran deutlich höher.
Auf dem deutschen Markt verloren Lufthansa, Wirecard, Fresenius, BASF, Merck, Volkswagen, Daimler, BMW, Thyssenkrupp, Deutsche Post und Adidas 2,5 bis 5 Prozent. Auch Allianz, Siemens, SAP, E.ON und Munich RE gaben deutlich nach.
In den Wirtschaftsnachrichten blieben die französischen Verbraucherpreise im September unverändert, wie die endgültigen Daten des Statistischen Amtes Insee zeigten.
Die Verbraucherpreise blieben im September auf Jahresbasis unverändert, nachdem sie im August um 0,2% gestiegen waren. Die Jahresrate wurde von +0,1% nach unten revidiert. Gleichzeitig hielt sich die Kerninflation im September stabil bei 0,5%.
Auf Monatsbasis fielen die Verbraucherpreise um 0,5%, was schneller war als der Rückgang um 0,1% im August, aber im Einklang mit der ursprünglichen Schätzung.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Europa inzwischen über 7,2 Millionen bestätigte Fälle des Virus bestätigt.
Die Europäische Kommission warnte heute, dass die EU-Regierungen nicht auf den neuen Anstieg der Covid-19-Infektionen vorbereitet seien, und forderte die Staaten auf, eine gemeinsame Strategie für die neue Phase der Pandemie anzunehmen.
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