BRÜSSEL/FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Die europäischen Aktien haben am Freitag etwas höher geschlossen, inmitten des Optimismus über einen Coronavirus-Impfstoff und Berichten, die auf einen größeren Vorsprung des Demokraten Joe Biden gegenüber dem amtierenden US-Präsidenten Donald Trump hindeuten.
Beunruhigende Nachrichten über steigende Coronavirus-Fälle auf der ganzen Welt belasteten weiterhin die Stimmung und schränkten den Aufwärtstrend der Märkte ein.
Inmitten der zweiten Welle der Virusinfektionen rechnet Deutschland damit, die jüngsten Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie bis zum Winter fortzusetzen, während Frankreich die nationale Sperre frühestens bis zum 1. Dezember beibehalten wird.
Das Vereinigte Königreich verzeichnete den größten eintägigen Sprung bei im Labor bestätigten Coronavirus-Infektionen.
Der paneuropäische Stoxx 600 stieg um 0,01%. Der deutsche DAX rückte um 0,18% vor, der französische CAC 40 kletterte um 0,33% und der britische FTSE 100 gab 0,36% nach, während der SMI in der Schweiz um 0,03% abrutschte.
Unter anderem schlossen die Märkte in Europa, Österreich, Belgien, Tschechien, Irland, Norwegen, Spanien, Schweden und der Türkei höher.
Dänemark, Finnland, Griechenland, Island, die Niederlande, Polen und Portugal drifteten nach unten, während Russland flach endete.
Auf dem britischen Markt gewann M&G 4,8%. Legal & General, Rolls-Royce Holdings, Lloyds Banking, Whitbread, Natwest Group, British Land Company, Persimmon, Taylor Wimpey, Phoenix Group Holdings und Johnson Matthey rückten um 2 bis 4,3% vor.
Auf der anderen Seite verloren Halma, Experian, Associated British Foods, Intertek, Relx, Next und Smith & Nephew 2 bis 4%.
Auf dem deutschen Markt legten HeidelbergCement um mehr als 2,5 Prozent zu und RWE legte um fast 2 Prozent zu. Allianz, MTU Aero Engines, Munich RE und Deutsche Bank schlossen ebenfalls deutlich höher.
In Frankreich stieg Renault um fast 6%. Engie, Atos, Vinci, Societe Generale, Bouygues, Publicis Groupe, Unibail Rodamco und Peugeot gewannen 1,4 bis 3,2%.
In den Wirtschaftsnachrichten zeigte die Schnellschätzung von Eurostat, dass die Wirtschaft im Euroraum im dritten Quartal um 12,6 % wuchs, das schnellste Tempo seit jeher, nachdem sie zwei Quartale in Folge geschrumpft war. Im zweiten Quartal ging das Wachstum um einen Rekordwert von 11,8% zurück.
Auf Jahresbasis ging das BIP um 4,4 % zurück, viel langsamer als der Rückgang um 14,8 % im zweiten Quartal. Nach der vorläufigen Schnellschätzung, die am 31. Oktober veröffentlicht wurde, ging das BIP im dritten Quartal um 4,3 % zurück.
Die Eurostat-Daten zeigten auch, dass der Handelsüberschuss im Euroraum von 21 Mrd. EUR im August auf 24 Mrd. EUR gestiegen ist. Unbereinigt belief sich der Handelsüberschuss auf 24,8 Mrd. EUR gegenüber einem Überschuss von 18,3 Mrd. EUR im Vorjahreszeitraum. Im Jahresjahresbisceus gingen Die Exporte und Importe um 3,1 bzw. 7,1 Prozent zurück.
Die deutschen Großhandelspreise sind im Oktober weiter gesunken, wie Daten von Destatis zeigten. Der Großhandelspreisindex sank im Oktober jährlich um 1,9 %, nach einem Rückgang um 1,8 % im September. Im August sanken die Preise um 2,2%.
Daten des Statistischen Amtes Insee zeigten, dass die französischen Verbraucherpreise im Oktober wie zunächst geschätzt unverändert blieben.
Die Erzeuger- und Importpreise der Schweiz sind im Oktober gesunken, wie Daten des Statistischen Bundesamtes am Freitag zeigten. Die Erzeuger- und Einfuhrpreise fielen im Oktober im Jahresverlauf um 2,9 %.
Der Erzeugerpreisindex ging im Oktober jährlich um 1,6 % zurück, und die Einfuhrpreise gingen um 5,6 % zurück. Auf monatlicher Basis blieben die Erzeuger- und Einfuhrpreise im Oktober unverändert.
Copyright RTT News/dpa-AFX