13.11.2020 - Die Nachricht löste an den Börsen Euphorie aus: Der Impfstoff der Mainzer Biotechfirma Biontech und des US-Pharmakonzerns Pfizer bietet einen 90-prozentigen Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Innerhalb weniger Minuten sprang der deutsche Aktienindex Dax fast 600 Punkte nach oben. Auch der US-Aktienmarkt stieg auf ein Rekordhoch. Dividendentitel aus der Airline-, Touristik- oder Bankenbranche legten prozentual zweistellig zu. Sie litten bisher besonders stark unter der Pandemie. Dagegen rutschten im Zuge der Erfolgsmeldung Aktien von bisherigen Krisengewinnern wie Onlinehändlern oder Laborzulieferern ab.
Diese Rotation zwischen den Sektoren zeigt: Die Aussicht auf einen wirksamen Impfstoff läutet am Aktienmarkt eine neue Zeitrechnung ein - die Zeit nach Corona. Dahinter steht das Vertrauen in eine Normalisierung der Wirtschaft, sollte die schützende Wirkung lange genug anhalten. Denn der Impfstoff lässt sich relativ einfach in großen Mengen produzieren. Frühestens ab Mitte des Jahres 2021 dürften ausreichend viele Menschen geimpft sein. Dann können viele Eindämmungsmaßnahmen beendet werden.
Ein möglicher Stop-and-go-Modus an den Börsen sollte nicht entmutigen. Im Niedrigzinsumfeld bleiben Aktien erste Wahl. Am besten eignet sich ein Mix aus Technologiewerten und einer Prise mehr Zyklikern, die besonders konjunktursensibel sind. Denn die Gewinnperspektiven hellen sich für Branchen, die bisher unter der Coronakrise litten, früher oder später auf.
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