BRÜSSEL/FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Die europäischen Aktien haben am Freitag angesichts des wachsenden Optimismus über zusätzliche Konjunkturimpulse in den USA und positiver Nachrichten an der Spitze des Coronavirus-Impfstoffs höher geschlossen.
Erfreuliche Konjunkturdaten aus Deutschland trugen auch zur positiven Stimmung an den europäischen Märkten bei.
Im Falle eines Impfstoffs hat die britische Arzneimittelaufsichtsbehörde den Impfstoff von Moderna für den Einsatz zugelassen. Der Impfstoff von Moderna wird nach den von Oxford/AstraZeneca und Pfizer/BioNTech entwickelten Impfstoffen der dritte im Vertrieb in Großbritannien sein.
Inzwischen hat eine Laborstudie Berichten zufolge festgestellt, dass der von Pfizer und BioNTech entwickelte Coronavirus-Impfstoff gegen die neue und hochübertragbare Variante des Virus wirksam ist.
Der paneuropäische Stoxx 600 kletterte um 0,66%. Der britische FTSE 100 gewann 0,24%, der deutsche DAX rückte um 0,58% vor und der französische CAC 40 stieg um 0,65%, während der Schweizer SMI um 0,18% zulegte.
Unter anderem schlossen die Märkte in Europa, Belgien, der Tschechischen Republik, Dänemark, den Niederlanden, Norwegen, Russland, Spanien, Schweden und der Türkei höher.
Österreich, Finnland, Griechenland, Irland und Portugal schlossen tiefer, während Island und Polen flach endeten.
Auf dem britischen Markt gewannen Hargreaves Lansdown, Ocado Group, Compass Group, Just Eat Takeaway, Aveva Group, Ferguson, Taylor Wimpey, B&M und Melrose 2 bis 5,4%.
Barratt Developments stieg um mehr als 5%, nachdem das Unternehmen erklärt hatte, dass es erwartet, die Dividenden im nächsten Monat wieder aufzunehmen, nachdem die Umsatzrate im ersten Halbjahr um 12% gestiegen ist.
Fresnillo, Rolls-Royce Holdings, Polymetal International, BT Group, Sainsbury, 3i Group, Barclays, CRH und Vodafone Group verloren dagegen 2 bis 3,4%.
In Deutschland stieg Infineon Technologies um fast 7% und fuhr auf ein starkes Quartalsergebnis von Micron Technology und Samsung Electronics. RWE gewannen 4,5 Prozent, während Adidas, Deutsche Wohnen, Fresenius Medical Care, Vonovia, Henkel und SAP um 1 bis 2,3 Prozent zulegten.
Wirecard stürzte um 45 Prozent ab. Volkswagen rutschten um mehr als 5% ab und Thyssenkrupp schlossen um mehr als 2%. AUCH BMW schloss deutlich tiefer.
In Frankreich stieg Sodex um mehr als 10 %, da sich der Umsatz im letzten Quartal verbesserte. Technip gewann fast 5% und Veolia gewann mehr als 4%. Atos, Publicis Groupe, Dassault Systemes und Capgemini gewannen 2 bis 3%.
Renault, ArecelorMittal, Danone, Peugeot, Societe Generale und BNP Paribas schlossen deutlich tiefer.
Am Schweizer Markt schlossen die Aktien der Credit Suisse deutlich tiefer, nachdem die Bank angekündigt hatte, die Rückstellungen für den MBIA-Fall und andere RMBS-bezogene Fälle um insgesamt 850 Millionen US-Dollar zu erhöhen.
In den Wirtschaftsnachrichten zeigten Daten von Destatis, dass die deutsche Industrieproduktion im November im Monatsplus um 0,9 Prozent zulegte und damit langsamer als die revidierte Steigerung von 3,4 Prozent im Oktober. Dies war jedoch besser als die Prognose der Ökonomen für ein Wachstum von 0,7%. Auf Jahresbasis ging die Industrieproduktion um 2,6 % zurück, nachdem sie vor einem Monat um 2,7 % zurückgegangen war.
Eine weitere Daten von Destatis besagten, dass Deutschlands Exporte und Importe im November schneller zulegten. Die Ausfuhren verzeichneten ein monatliches Wachstum von 2,2 % gegenüber einem Anstieg von 0,9 % im Oktober. Auch das Wachstum der Einfuhren verbesserte sich von 0,4 % vor einem Monat auf 4,7 %.
In einem Bericht von Eurostat heißt es, die Arbeitslosenquote im Euroraum sei im November leicht gesunken und von 8,4 % im Vormonat auf 8,3 % gesunken. Die Arbeitslosenquote lag im November bei 7,4 %.
Die französische Industrieproduktion ging im November im Vergleich zum Vormonat um 0,9% zurück und ging damit erstmals seit sieben Monaten zurück, wie das Statistikamt Insee mitteilte. Im Oktober war die Industrieproduktion um 1,9 % gestiegen.
Die Arbeitslosenquote in der Schweiz war im Dezember stabil, wie Daten des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) zeigten. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember saisonbereinigt bei 3,4%, wie im November. Volkswirte hatten mit einer Quote von 3,5 Prozent gerechnet.
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