
Demnach ist auch die Zahl der minderjährigen Rekruten stark gesunken. Waren es im Vorjahr noch 1.706, haben 2020 nur 1.148 junge Menschen vor dem 18. Geburtstag ihren Dienst bei der Truppe aufgenommen. Der Anteil der Minderjährigen an den neuen Rekruten sank damit von 8,5 auf sieben Prozent. Müller geht davon aus, dass der Rückgang auf die Coronakrise zurückzuführen ist: "Die Zahlen zeigen, wie wichtig Schulen und Jugendmessen als Rekrutierungsterrain sind. Ohne diese Werbeflächen vor Ort, nützt auch das aufwendige Online-Marketing der Bundeswehr wenig."
Den abnehmenden Anteil minderjähriger Rekruten bewertete er als "gutes Zeichen". Denn: "Das große Ziel muss jedoch nach wie vor lauten: Unter 18 nie." Darauf hatte zuletzt auch der ehemalige Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels (SPD) in seinem Wehrbericht hingewiesen.
"Die Einstellung Minderjähriger sollte die Ausnahme bleiben, Volljährigkeit die Norm", heißt es dort.
© 2021 dts Nachrichtenagentur