BRÜSSEL/FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Die europäischen Märkte haben am Montag deutlich tiefer geschlossen, da die Aktien aufgrund steigender Wachstumssorgen aufgrund eines Anstiegs der Coronavirus-Fälle, strengerer Sperrbeschränkungen und möglicher Verzögerungen bei der Impfstoffversorgung ins Minus stürzten.
AstraZeneca und Pfizer haben erklärt, dass es unwahrscheinlich ist, dass sie in den kommenden Wochen die Ziele für die Lieferung von Impfstoffen nach Europa erreichen werden. Enttäuschende Konjunkturdaten aus Deutschland taten ebenfalls weh.
Die Anleger blickten auch auf die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank. Die politische Entscheidung und das Briefing des Vorsitzenden Jerome Powell durch die Zentralbank sind für Mittwoch geplant.
Der paneuropäische Stoxx 600 rutschte um 0,83 Prozent ab. Der britische FTSE 100 schloss 0,84%, der deutsche DAX fiel um 1,66% und der französische CAC 40 verlor 1,57%, während der Schweizer SMI leicht nachgab.
Unter anderem endeten die Märkte in Europa, Österreich, Belgien, Griechenland, Island, Irland, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien und Schweden mit starken bis moderaten Verlusten.
Die Türkei ging leicht zurück, während die Tschechische Republik, Dänemark, Finnland und Russland höher schlossen.
Zu den prominentesten Verlierern zählten die Reiseaktien, die aufgrund strengerer Bewegungsbeschränkungen unter Druck gerieten.
Auf dem britischen Markt schloss IAG fast 8% im Minus. Melrose, Compass Group, Rolls-Royce Holdings, Informa, Anglo American, Barclays Group, Burberry Group, Glencore, IHG, Smith Ds, Legal & General, BP und CRH verloren 3 bis 5,6%. Auch Royal Dutch Shell, Prudential, Lloyds Banking Group und Natwest Group gaben stark nach.
AstraZeneca rückte um 1,5% vor, nachdem es positive High-Level-Ergebnisse aus der ELEVATE-RR Phase-III-Studie mit Calquence gegen Ibrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie bekannt gegeben hatte.
Reckitt Benckiser, Ocado Group, Severn Trent, United Utilities, Scottish Mortgage, Unilever und Pennon Group gewannen 2 bis 4,5%.
Auf dem französischen Markt verloren Valeo, Accor, Airbus, Societe Generale, BNP Paribas, Renault, Credit Agricole, Sodexo, Safran, Bouygues, Technip, ArcelorMittal, Publicis Groupe, Air France-KLM und Atos 2,5 bis 5,2%.
Dassault Systemes, Unibail Rodamco, LOreal und Carrefour endeten mit einer festen Note.
In Deutschland verloren die MTU Aero Engines, HeidelbergCement, Volkswagen, Continental, Siemens, Lufthansa, Deutsche Bank, Adidas, Daimler, Thyssenkrupp und Infineon Technologies 2 bis 5 Prozent, während Vonovia und Merck deutlich höher schlossen.
In den Wirtschaftsnachrichten zeigten Umfrageergebnisse des ifo-Instituts, dass das Vertrauen der deutschen Wirtschaft im Januar nachgelassen habe. Der Index des Unternehmensvertrauens fiel im Januar auf 90,1 von revidierten 92,2 im Vormonat. Der Wert sollte moderat auf 91,8 sinken.
Die aktuelle Bewertung sowie die Erwartungen verschlechterten sich im Januar. Der aktuelle Bewertungsindex rutschte auf 89,2 und lag damit unter dem erwarteten Wert von 90,6. Ebenso sank der Erwartungsindex auf 91,1 und lag damit ebenfalls unter der Konsensprognose von 93,2.
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