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Dr. Volker Schmidt (ETHENEA): Fünf Fragen zur Zukunft von Anleihen

02.02.2021 - Die sinkende Liquidität an den Kapitalmärkten stellt Anleiheninvestoren, auch angesichts der oft geringen Renditeaussichten, zunehmend vor Herausforderungen. Fünf Fragen an Dr. Volker Schmidt, Anleiheexperte und Senior Portfolio Manager bei ETHENEA Independent Investors S.A., zur aktuellen Lage und zur Zukunft der Assetklasse.

Was bedeutet die zunehmende knappe Liquidität für Anleger?

Infolge des erneuten massiven Aufkaufs durch die Zentralbanken und der geringen Vorratshaltung der Investmentbanken ist aktuell das Angebot an Unternehmensanleihen, aber auch teilweise an Staatsanleihen niedrig. Wenn nun institutionelle Investoren wie Versicherungen, Pensionskassen oder Fonds insbesondere aufgrund von Mittelzuflüssen zusätzlich Anleihen kaufen müssen, führt dies zu teilweise deutlichen Kursanstiegen, die die Attraktivität der Investition schmälert. Andererseits kann ein Verkäufer aktuell auch große Volumen zügig und ohne Bewertungsabschläge verkaufen. Dieses Bild kann sich aber auch schlagartig wieder ändern, wie wir im März 2020 gesehen haben. Dann werden Anleihen unverkäuflich und die verbliebenen Käufer können den Preis zu ihren Gunsten bestimmen.

Interessante Staatsanleihen bleiben zwar liquide, bieten aber kaum Rendite. Lohnt ein Investment noch? Warum?

Der Zins als vorherrschendes Argument für ein Anleiheinvestment verliert mehr und mehr an Bedeutung. Es gibt sie noch, die positiven Renditen, aber sie werden immer weniger. Andere Gründe für ein Anleiheinvestment könnten daher eine stärkere Berücksichtigung finden. Investoren können durch Anleiheinvestments z.B. ihre Meinung zu Währungsentwicklungen ausdrücken. Auch Nachhaltigkeitskriterien (ESG) werden in diesem Jahr noch stärkere Berücksichtigung finden.

Bei den Unternehmensanleihen werden die hochqualitativen Anleihen knapp. Welche Konsequenzen hat das?

Wie bereits erwähnt, sind größere Volumen nur noch schwierig zu bekommen und wenn sie mal angeboten werden, dann zumeist mit deutlichen Preisaufschlägen, was ein Investment weniger attraktiv macht. Einzig bei Neuemissionen ist es manchmal noch möglich ohne Preiszugeständnisse in in Euro-denominierte Unternehmensanleihen zu investieren. Man kann allerdings beruhigt bereits bestehende Bestände halten, da diese aktuell kaum Abwärtsrisiken bergen und leicht veräußert werden können. Die EZB wird im Rahmen ihres Ankaufsprogramms PEPP bis März 2022 auch Unternehmensanleihen kaufen. Das speziell auf Unternehmensanleihen ausgerichtete CSPP (Corporate Sector Purchase Program) soll sogar noch bis kurz vor einer erstmaligen Zinserhöhung laufen, und damit noch länger als das PEPP.

Aufgrund dieser Situation bietet es sich an, Bestände an hochqualitativen Anleihen zu halten. Wird dadurch der Handel mit diesen Anleihen weiter verlangsamt und die bestehende Dynamik verschärft?

Die Antwort auf diese Frage ist ein klares Jein. Warum? Einerseits gibt es Fonds, Versicherungen oder Pensionskassen, die per Statut bzw. Satzung in diese Assets investieren müssen und deshalb keine Verkäufer werden können. Andererseits weichen andere Investoren mit größeren Freiheiten zunehmend auf andere Assetklassen wie Aktien aus, da hier höhere Renditen bei allerdings auch höherem Risiko möglich sind.

Einige Experten sagen, Anleihen seien nicht mehr die Investition der Zukunft, aus den genannten Gründen. Wie sehen Sie das?

Die Anleihenwelt ist auch im vergangenen Jahr gewachsen, auch wenn das sicherlich kein ideales für diese Assetklasse war. Unternehmen haben zur Verbesserung ihrer Liquiditätsausstattung in unsicheren Zeiten massiv Anleihen emittiert. Dieses Verhalten wird sich aber in diesem Jahr ändern. Denn die Unternehmen verfügen derzeit über eine beachtliche Liquidität, die sie sicher mit zunehmender wirtschaftlicher Erholung wieder abbauen und damit Anleihen vorzeitig zurückzahlen werden. Deshalb werden sie auch deutlich weniger Anleihen als 2020 emittieren. Das Angebot von Staatsanleihen wird dagegen 2021 nochmal deutlich wachsen und auch hierfür werden Investoren benötigt. Aktuell stehen noch die Zentralbanken bereit, aber irgendwann sollten diese Bestände sukzessive auf private Investoren übergehen.

Demnach ist zu erwarten, dass der Anleihemarkt also weiter wachsen und keinesfalls bedeutungslos wird. Ohne einen funktionierenden Anleihemarkt werden es auch die anderen Märkte, insbesondere die Aktienmärkte, schwer haben, wie wir zuletzt im März 2020 gesehen haben. Möglich ist jedoch, dass sich die Gründe für ein Anleiheinvestment verschieben. ESG-Kriterien werden stärker berücksichtigt, Währungsaspekten könnte eine höhere Bedeutung zukommen und noch unbekannte Aspekte dürften hervortreten. Aber ein funktionierender Anleihemarkt bleibt ein Schmierstoff für eine wachsende Wirtschaft und ein Beschleuniger für ein nachhaltigeres Wirtschaften. In diesem Sinne sind Anleihen auch weiterhin eine Investition in die Zukunft.


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