WASHINGTON (dpa-AFX) - Nach einem deutlichen Anstieg zu Beginn der Sitzung haben die Staatskassen am Freitag einen deutlichen Rückgang im Verlauf des Handelstages hinnehmen müssen.
Die Anleihekurse zogen sich deutlich von ihren frühen Höchstkursen zurück und beendeten die Sitzung schließlich leicht niedriger. Damit stieg die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe, die sich gegenüber ihrem Kurs bewegt, um 1,6 Basispunkte auf 1,577 Prozent.
Im frühen Handel fiel die ZehnjährigeRendite auf 1,471 Prozent und damit auf den niedrigsten Intraday-Wert seit zwei Monaten.
Der anfängliche Anstieg der Staatskassen erfolgte nach der Veröffentlichung eines aufmerksam beobachteten Berichts des Arbeitsministeriums, der ein deutlich schwächeres Beschäftigungswachstum als erwartet im Monat April zeigte.
Das Arbeitsministerium erklärte, dass die Beschäftigung in der Lohn- und Gehaltsabrechnung außerhalb der Landwirtschaft im April um 266.000 Arbeitsplätze gestiegen sei, nachdem sie im März um 770.000 Stellen nach unten revidiert worden waren.
Volkswirte hatten mit einem Beschäftigungsanstieg um 978.000 Arbeitsplätze gerechnet, verglichen mit dem ursprünglich für den Vormonat gemeldeten Sprung von 916.000 Arbeitsplätzen.
Der Bericht zeigte auch, dass die Arbeitslosenquote im April von 6,0 Prozent im März auf 6,1 Prozent gestiegen ist, während Ökonomen mit einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 5,8 Prozent gerechnet hatten.
Anleihehändler reagierten zunächst positiv auf den Bericht, da die schwächer als erwartet ausgefallenen Daten die Ansicht verstärkten, dass die US-Notenbank Federal Reserve auf absehbare Zeit eine ultralockere Geldpolitik in Kraft setzen wird.
Das Kaufinteresse ließ jedoch im Laufe der Sitzung nach, da Analysten meinten, dass der Bericht eine Fehlentwicklung sein könnte und immer noch erwartet, dass die Fed in den kommenden Monaten damit beginnen wird, eine Verjüngung ihrer Anleihekäufe in Erwägung zu ziehen.
Die anhaltende Stärke an der Wall Street könnte auch Händler dazu inspiriert haben, ihre Anleihen zu hintern, wobei der Dow und der S&P 500 neue Tageshochs erreichten.
Die Konjunkturdaten könnten auch in der kommenden Woche Aufmerksamkeit erregen, wobei die Händler wahrscheinlich die Berichte über Verbraucher- und Erzeugerpreise, Einzelhandelsumsätze, Industrieproduktion und Verbraucherstimmung im Auge behalten werden.
Der Anleihehandel kann auch durch die Reaktion auf die Ergebnisse der Auktionen von drei- und zehnjährigen Anleihen und dreißigjährigen Anleihen des Finanzministeriums beeinflusst werden.
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