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Volker Schilling (Greiff): Um Haaresbreite

04.06.2021

Um Haaresbreite

"Aggressives Nilpferd jagt Touristen im Boot". Nur um Haaresbreite sind die Schiffsfahrer der Katastrophe entgangen. Denn wie wir ja spätestens seit dieser ntv-Schlagzeile diese Woche wissen, gehören Nilpferde zu den aggressivsten Tieren mit sehr vielen Todesfällen unter den Menschen. Warum erzähle ich Ihnen diese Nachricht? Ganz einfach, wenn auf einem Nachrichten- und Börsenportal diese Art die Schlagzeilen des Tages sind, dann weiß ich, dass die Welt der Kapitalmärkte in Ordnung ist. Ich liebe geradezu solche belanglosen Meldungen, denn anscheinend gibt es nichts Wichtigeres und damit in der Welt der Berichterstattung auch keine neuen Katastrophen. Das ist das Umfeld, welches Börsianer lieben und das ist der Nährboden für neue Börsenhochs wie in dieser Woche. Auf 15.685 Punkte bewegte sich der DAX und verpasste die 15.700 auch nur um Haaresbreite. Weiterhin packen viele Privatanleger die Gelegenheit beim Schopfe und investieren. Haarscharf haben sie erkannt, dass neue Hochs nur kommen, wenn man die alten überschreitet. Und was machen die Profis? Die halten sich weiter zurück und finden permanent ein Haar in der Suppe:

Haarige Zeiten

Viele sehen sogar haarige Zeiten auf uns zukommen. Inflation heißt das Schreckgespenst. Dazu passte die Meldung, dass diese in Deutschland aktuell bei 2,5 % liegt. Prompt werden historische Vergleiche bemüht, die der aktuellen Situation bis aufs Haar gleichen sollen, wie zuletzt Dirk Müller in einem Interview bei Gabor Steingart. Aber wollen wir dem Börsenguru kein Haar krümmen und uns lieber auf die Fakten konzentrieren: Der Ölpreis lag diese Woche stabil über 70 US-Dollar. Das zeigt, dass die Wirtschaft brummt. Industrierohstoffe befinden sich im deutlichen Anstieg aufgrund der globalen Nachfrage. Und der Internationale Währungsfonds IWF erhöht seine Wachstumsprognose für 2021 um ganze 0,5 % auf jetzt 6 %. Um ein Haar hätte ich diese guten Meldungen verpasst, weil ich mich so auf das Nilpferd konzentriert hatte. Dabei gibt es tatsächlich wirklich haarige Zeiten in einem Land, nämlich in der Türkei. Dort können Sie aktuell Inflationsraten von über 17% bestaunen und einen rapiden Verfall der Währung erkennen. Die Notenbank müsste längst mit steigenden Zinsen dagegensteuern, aber Staatspräsident Erdogan zwingt den erst kürzlich zum wiederholten Male neu eingesetzten Notenbankchef zu weiteren Zinssenkungen. Lange wird das nicht mehr gutgehen. Da brodelt es gewaltig. Wenn das so weitergeht, dann ist auch ein Staatsbankrott und ein Haircut bei den Schulden nicht mehr auszuschließen.

Haarspalterei

Die Aktie des Kinobetreibers AMC wurde diese Woche von der Reddit-Gemeinde der Privatanleger über 90% in die Höhe gepusht. Allein in den letzten 2 Wochen ging es mit dem Wert um über 500% nach oben. Diese wilde Zockerei im Kampf mit den Short-Sellern der Hedgefonds geht damit in die zweite Runde. Es sind Haarspaltereien, darauf zu verweisen, dass dieser Anstieg nichts, aber auch rein gar nichts mit der Wirtschaftsleistung der maroden Kinokette zu tun hat. Noch weitere Anstiege sind nicht ausgeschlossen, aber, um im Bilde zu bleiben, an den Haaren herbeigezogen. Klasse die Reaktion der Unternehmensführung von AMC. Diese verkaufen erst einmal Aktien im Eigenbestand des Unternehmens im Wert von fast 600 Mio. US-Dollar und können damit ihre Schulden drücken und sich selbst sanieren. Gleichzeitig warnen sie aber Privatanleger davor, diese Aktien zu kaufen, denn sie rechnen selbst mit massiven Verlustmöglichkeiten. So etwas habe ich an der Börse auch noch nicht erlebt. Das ist zum Haare raufen, wenn ich denn welche hätte.


Finden Sie hier weitere Kommentare von Volker Schilling (Greiff).

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