Auf hohen Kursniveaus fand in den letzten vier Wochen eine leichte regionale Rotation zu Lasten Europas und zu Gunsten der USA statt. Die Europäischen Aktienmärkte sind (wie hiervor im April und Mai die amerikanischen Pendants) in eine Seitwärtsbewegung mit engen Kanälen gekippt.
In den USA zogen alle drei großen Indizes (Dow Jones 30, S&P500 und Nasdaq 100) zwischenzeitlich wieder sukzessive an. Auch die asiatischen Indizes zeigten wieder erste Ausbrüche nach oben. Wir haben unsere Aktienquote final durch den nochmaligen Aufbau von Asien ex Japan um 5% auf 70% erhöht und halten nun die derzeit maximale Aktienquote.
Die FED hat zwei Zinserhöhungen für 2023 in Aussicht gestellt und mit diesem sehr weiten Ausblick die Anleihekurse weiter befeuert. Zehnjährige US-Bondrendite kamen auf gut 1,40% zurück. Wir haben diese Entwicklung genutzt und sind nun aus Anleihen komplett ausgestiegen. Auch wenn die FED die Märkte rund 1,5 Jahre im Vorfeld über erste mögliche Zinserhöhungen informiert, versetzte dies Gold einen recht kräftigen Rücksetzer bis auf 1.760 US-$/Unze. Wir haben unsere Goldquote unverändert belassen.
Jüngst haben wir unsere Wasserposition um 2,5% auf 5% komplettiert und als weiteren Rohstoff eine erste Quote von 2,5% in Wasserstoff aufgebaut. Der US-$ notierte einhergehend mit obiger FED-Meldung deutlich fester bis auf 1,183 US-$/€. WTI erstarkte weiter auf über 75 US-$/Barrel.
Outlook
Vollkommen unverändert: Wir erwarten auf Sicht der nächsten drei bis vier Jahre deutlich höhere Aktienkurse. Dies dürfte immer wieder von leichten Kursrücksetzern von um die 10% durchzogen werden. Diese Korrektur haben die asiatischen Märkte bereits hinter sich gelassen, so dass wir kurzfristig hier das größte Kurspotential sehen.
Vermutlich werden kommende Rücksetzer in Europa und den USA nicht stark sein - vielmehr noch werden sie sehr wahrscheinlich bereits in ein paar folgenden Handelstagen wieder ausgeglichen sein. Wir planen daher BAW voll investiert zu bleiben.
Wir befinden uns am Anfang eines neuen Konjunkturzyklus. Die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie ist in vollem Gange - sie stützt sich insbesondere auf eine stabile Verbrauchernachfrage. Diese wird gesteigert durch einen immensen Nachholeffekt nach rund einem Jahr des Zwangssparen im Lock-down.
Die Zentralbanken haben ihre Inflationsziele bereits heute nach oben angepaßt und sich selbst damit laxere Regeln bei einer später steigenden Inflation gegeben. Wir werden entsprechend keine oder nur minimale Zinserhöhungen in den nächsten Jahren sehen, so dass Sachwerte in Form von Aktien, Gold und Rohstoffe der Zukunft, die erste Wahl der Anlageklassen bleiben.
Gold sollte von weiter fallenden Renditen und potentiell steigender Inflation ohne Zinserhöhungen durch die Zentralbanken profitieren, so dass wir uns das Erreichen und auch das Überspringen des All-time-highs von 2.060 $/Unze in den nächsten Monaten sehr gut vorstellen können.
Die Ölpreise sollten - sofern keine neuen politischen Interferenzen entstehen - im Einklang mit dem Beginn des neuen Konjunkturzyklus ebenfalls sukzessive fester notieren. Genauso können wir uns einen weiterhin festen US-$ sehr gut vorstellen.
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