Anzeige
Mehr »
Freitag, 19.09.2025 - Börsentäglich über 12.000 News
Die neue Ära digitaler Vertrauenssysteme beginnt - jetzt profitieren
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
Asset Standard
552 Leser
Artikel bewerten:
(2)

Tilmann Galler (J.P. Morgan): Zentralbanken - die Gefangenen der Märkte

Juli 2021 -

Im Actionfilmklassiker Speed aus den 90er Jahren standen die Protagonisten gespielt von Sandra Bullock und Keanu Reeves vor dem Problem, dass eine im Linienbus platzierte Bombe explodiert, sobald die Reisegeschwindigkeit unter 50 Meilen pro Stunde fällt. Die Schwierigkeit war, trotz Verkehr und Hindernissen die Geschwindigkeit aufrecht zu erhalten, so dass es nicht zur Katastrophe kommt. Vor einer ähnlichen Problemstellung - zum Glück weniger explosiv - befinden sich heute die Zentralbanken.

20 Jahre strukturell fallender Zinsen und 10 Jahre des Gelddruckens haben eine Bombe in Form von kontinuierlich wachsender Verschuldung und Leverage in unserem Wirtschaftssystem scharf gestellt: Diese verlangt von den Notenbanken, den ständig steigenden Liquiditätsbedarf des Privatsektors und der Staates in einem ausreichenden Maß zu bedienen und gleichzeitig die Finanzierungskosten auf einem erträglichen Niveau zu halten. Eine zu starke Drosselung der Liquiditätsmaßnahmen und ein zu hoher Leitzins würden mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Kreditklemme verursachen und im schlimmsten Fall zu einer Implosion des Finanzsystems führen.

Die Zentralbanken sind sich dessen bewusst und agieren nach dem Grundsatz,im Zweifel die geldpolitischen Zügel lieber zu locker als zu fest zu lassen. Die relativ geringe Inflation der letzten zehn Jahre hat diese Vorgehensweise bisher legitimiert. Interessanterweise war es Stanley Fischer, einer der Gründerväter der neuen aktiven Geldpolitik und Mentor Draghis und Bernankes, der in seiner damaligen Funktion als Vize-Präsident der US Fed vor den Gefahren einer langfristig zu lockeren Geldpolitik warnte. Ein langfristig negativer Realzins incentiviert Spekulation und Kreditaufnahme mit der Folge von dynamisch steigenden Vermögenspreisen und Leverage im Finanzsystem. Dies erschwert die Stabilisierungsbemühungen der Notenbanken zusätzlich. Immer wiederkehrende Engpässe auf dem Geldmarkt sind nur ein Symptom dieser Entwicklung. Vier Jahre nach Fischers Warnung und verstärkt durch die Pandemie haben sich seine Befürchtungen bestätigt: Die globale Staatsverschuldung ist im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung (BIP) auf dem höchsten Stand der Neuzeit und die Vermögenspreise sind kräftig gestiegen. In den USA ist der Wert der Finanzvermögen auf das 5,5-fache des BIP angeschwollen. Vor 20 Jahren lag das Verhältnis noch bei dem 3,5-fachen.

Geldpolitik bleibt zwangsläufig locker

Die wachsende Größe der Finanzvermögen ist gleichbedeutend mit zunehmender Relevanz für die Notenbanken. Neben der Preisstabilität konnte sich damit ein weiteres inoffizielles Ziel der Kapitalmarktstabilität bei den führenden Notenbanken etablieren. Geldpolitik wird immer mehr unter dem Aspekt der Vermeidung möglicher destabilisierender Wirkungen auf die Märkte getroffen. Die Notenbanken sind letztendlich zu Gefangenen der Märkte geworden.

Das Erwachen der Inflation, gefördert durch die aktive Fiskalpolitik der Staaten, droht nun zu einem Zielkonflikt für die Notenbanken zu werden. Ein vorzeitiges Straffen der Geldpolitik birgt das Risiko von erhöhter Marktvolatilität. Für Investoren stellt sich jetzt die entscheidende Frage: Wenn es hart auf hart kommt - auf wessen Seite wird sich die Notenbank in diesem Zielkonflikt schlagen?

Der Wechsel der US-Notenbank zu einem durchschnittlichen Inflationsziel und damit dem Tolerieren kurzfristig hoher Inflation verbunden mit der Einschätzung, dass der aktuelle Anstieg der Verbraucherpreise nur vorübergehender Natur ist, deuten darauf hin, dass die Geldpolitik im Zweifelsfall in Richtung Kapitalmarktstabilität tendiert. Das bedeutet, die Notenbanken treten geldpolitisch weiter kräftig auf das Gaspedal, weshalb die Nullzinspolitik uns für mindestens zwei weitere Jahre erhalten und die Liquidität üppig bleibt. Für reale Vermögenswerte wie Aktien und Immobilien sind das trotz erhöhter Bewertungen beruhigende Aussichten. Gerade bei Immobilien sollten Anleger den Kassandrarufen eines bevorstehenden Crashs widerstehen. Anhaltend niedrige Finanzierungskosten, geringer Leerstand und ein begrenztes Angebot geben wenig Anlass zur Annahme, dass die jüngst stark gestiegenen Preise nachhaltig korrigieren.

Lesen Sie hier weitere Artikel von Tilmann Galler.

© 2021 Asset Standard
Solarbranche vor dem Mega-Comeback?
Lange galten Solaraktien als Liebling der Börse, dann kam der herbe Absturz: Zinsschock, Überkapazitäten aus China und ein Preisverfall, der selbst Marktführer wie SMA Solar, Enphase Energy oder SolarEdge massiv unter Druck setzte. Viele Anleger haben der Branche längst den Rücken gekehrt.

Doch genau das könnte jetzt die Chance sein!
Die Kombination aus KI-Explosion und Energiewende bringt die Branche zurück ins Rampenlicht:
  • Rechenzentren verschlingen Megawatt – Solarstrom bietet den günstigsten Preis je Kilowattstunde
  • Moderne Module liefern Wirkungsgrade wie Atomkraftwerke
  • hina bremst Preisdumping & pusht massiv den Ausbau
Gleichzeitig locken viele Solar-Aktien mit historischen Tiefstständen und massiven Short-Quoten, ein perfekter Nährboden für Kursrebound und Squeeze-Rally.

In unserem exklusiven Gratis-Report zeigen wir dir, welche 4 Solar-Aktien besonders vom Comeback profitieren dürften und warum jetzt der perfekte Zeitpunkt für einen Einstieg sein könnte.

Laden Sie jetzt den Spezialreport kostenlos herunter, bevor die Erholung am Markt beginnt!

Dieses Angebot gilt nur für kurze Zeit – also nicht zögern, jetzt sichern!
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.