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Chaoping Zhu (J.P. Morgan): Ausverkauf chinesischer Aktien

30.07.2021 - Neue Reformen, die Studenten und ihre Familien entlasten sollen, haben bei chinesischen Aktien, die im Ausland börsennotiert sind, Verkaufsdruck erzeugt. Am 23. Juli verloren die 286 an US-Börsen notierten American Deposit Receipts (ADRs), angeführt vom privaten Nachhilfesektor, 6,1 % oder 131,8 Mrd. US-Dollar ihrer gesamten Marktkapitalisierung.

Nach den neuen Regeln wird die chinesische Regierung die Gründung neuer privater Nachhilfeunternehmen nicht mehr genehmigen. Darüber hinaus müssen bestehende Firmen, die den Lehrplan von Schulen betreuen, sich in gemeinnützige Einrichtungen umwandeln. Ferner dürfen sie kein Kapital an öffentlichen Märkten beschaffen oder ausländische Kapitalspritzen erhalten.

Die wichtigsten Ziele dieser neuen Regeln sind die Stärkung des chinesischen Bildungssystems K-9 (Kindergarten bis Mittelschule) einerseits sowie die wirtschaftliche und geistige Entlastung der Schüler und ihrer Familien andererseits. Die Behörden betrachten die Herausforderungen im Bildungsbereich als einen Faktor, der in den vergangenen Jahren zu Chinas sinkender Geburtenrate beitrug.

Diese Ankündigungen folgen im Anschluss an die verstärkte regulatorische Kontrolle des Technologiesektors sowie die Maßnahmen zur Stabilisierung des Wohnungsmarktes. Am 23. Juli koordinierte die Zentrale der People's Bank of China in Schanghai eine Hypothekenzinserhöhung als Teil der anhaltenden Bemühungen der Behörden, die Immobilienblase unter Kontrolle zu bringen. Diese Maßnahmen könnten Bedenken hinsichtlich weiterer regulatorischer Eingriffe in verschiedenen Sektoren aufkommen lassen.

Die Umstände des Bildungssektors sind jedoch recht einzigartig. Wir gehen nicht davon aus, dass diese Maßnahmen ein weit verbreiteter Präzedenzfall für andere Sektoren sind. Sie sind auch kein Hinweis auf die generellen Absichten von Chinas Entscheidungsträgern hinsichtlich der Geschäftstätigkeit von Unternehmen des Privatsektors oder der Verwendung von ausländischem Kapital.

Die jüngsten Eingriffe der Regulierungsbehörden konzentrieren sich in der Tat auf Chinas Internetunternehmen. Es geht eindeutig um die Verbesserung der allgemeinen Wettbewerbsfähigkeit des Marktes. Damit will man ermöglichen, dass mehr Privatunternehmen langfristig erfolgreich sind. All dies legt uns unter dem Strich nahe, dass die chinesischen Behörden in- und ausländisches Kapital weiterhin als positive Elemente für die Funktionsweise der chinesischen Märkte betrachten.

Da auch in China Bildungsunternehmen börsennotiert sind, spielt die amerikanisch-chinesische Beziehung aus unserer Sicht keine direkte Rolle bei der jüngsten politischen Wende. Allerdings unterliegen in den USA börsennotierte chinesische Unternehmen weiterhin anhaltenden regulatorischen Unsicherheiten sowohl von US- als auch von chinesischen Behörden. Dies könnte Gesellschaften dazu veranlassen, sich um Zweitnotierungen in Hongkong oder Festlandchina zu bemühen.

Auswirkungen auf Anlagen

Unserer Ansicht nach bleiben die langfristigen Aussichten für chinesische Aktien positiv. Der Schwerpunkt liegt dabei auf strukturellen Wachstumsbereichen wie Technologie, Gesundheitswesen und Binnenkonsum. Einigen Sektoren werden regulatorische Problem zu schaffen machen, andere könnten dagegen von der politischen Unterstützung profitieren. Halbleitern und Software kommt beispielsweise der Importersatz zugute, wie im 14. Fünfjahresplan niedergelegt. CO2-Neutralität ist ein weiterer politischer Fokus. Es bleibt für Anleger wichtig, sich innerhalb der chinesischen Aktienallokationen sowohl in Bezug auf Unternehmen als auch auf Sektoren zu diversifizieren. Nur so kann man mit der sich entwickelnden Regulierungslandschaft umgehen.

Neben den Wachstumschancen in China sollten Anleger auch das Potenzial der Ertragsgenerierung und Diversifikation in chinesische Anleihen berücksichtigen. Die Verschiebung hin zu einer neutraleren Haltung der Geldpolitik dürfte dazu beitragen, dass die Renditen chinesischer Staatsanleihen im zweiten Halbjahr 2021 stabil bleiben.

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