30.07.2021 -
Vor zwei Jahren identifizierten wir eine Reihe von unausweichlichen "Investment-Wahrheiten", die vermutlich das folgende Jahrzehnt gestalten werden. Unter diesen Wahrheiten, die zu beobachten sind, haben wir zwei disruptive Trends festgestellt: das rasche Einführungstempo der Technologie sowie den wachsenden Populismus. Hat Corona diese beiden Entwicklungen nun gestärkt oder infrage gestellt?
Robuste Wachstumsaussichten im Zuge der Anpassung der VolkswirtschaftenDie weltweiten Wirtschaftsaussichten haben sich trotz anhaltender Infektionszahlen verbessert. In diesem Zusammenhang sind drei Schlüsselfaktoren zu nennen:
- Wirksame Impfstoffe
- Außerordentliche staatliche Hilfsprogramme
- Bessere Ausrichtung der Volkswirtschaften auf die Online-Arbeit
Im Mittelpunkt standen unlängst, nach der Zulassung der Vakzine und der anlaufenden Impfkampagnen, die Staatsausgaben. Das Konjunkturpaket von Präsident Biden über 1,9 Bio. US-Dollar führte zu einer wesentlichen Heraufstufung der Wachstumsprognosen in den USA. Die überbordenden Auswirkungen sind für die Weltwirtschaft nachfragefördernd.
Dem dritten Faktor widmete man in der jüngsten Konjunkturerholung weniger Aufmerksamkeit: die Anpassung. Diese wird langfristig betrachtet von größerer Bedeutung sein. Betriebe jeder Art hatten die Gelegenheit, mit unterschiedlichen Arbeitsmethoden - gezwungenermaßen - zu experimentieren. Viele Firmen haben sich auf die virusbedingten Betriebsbeschränkungen eingestellt.
Der generelle Stand der Konjunktur legt darüber Beweis ab: Im ersten Lockdown brach das BIP zwar ein, aber die Rückgänge waren beim zweiten weitaus geringer. Natürlich besteht kein Zweifel daran, dass die Stärksten überlebt haben. Während der ersten Schließungswelle traf es vorwiegend die schwächsten Betriebe.
Dennoch lassen sich daraus nützliche Rückschlüsse ziehen. Ein wesentlicher Motivationsschub, sich auf neue Umstände einzustellen, war der verstärkte Einsatz der Technologie. Firmen und Betriebe hatten somit die Möglichkeit, online zu arbeiten.
Der sprunghafte Zuwachs der Online-Umsätze bedeutete, dass Geschäfte weiter geöffnet sein konnten. In Großbritannien entfällt mittlerweile ein Drittel der Umsätze auf Online-Käufe.
Laptops und Headsets standen hoch im Kurs, denn mehr Arbeitende waren vom Homeoffice aus tätig. Trotz des konjunkturellen Abschwungs erhöhten sich sogar die Investitionen in IT und Ausrüstung. Damit Unternehmen während des Lockdowns in der Wirtschaft weiter tätig sein konnten, mussten sie digital arbeiten. Das Tempo der Investitionspläne musste deshalb entsprechend angepasst werden.
Digitalisierung kurbelt Produktivitätswachstum anErhöhte sich dadurch die Leistung pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter? Aus unserer Sicht ja. Die zahlenmäßige Verbesserung geht jedoch weitgehend auf Darwins Selektionsprozess zurück. Der Leistungsmix der Wirtschaft hat sich von arbeitsintensiven Services zu produktiveren Sektoren entwickelt.
Entscheidend dabei ist, ob die Ökonomie dies mittelfristig aushalten kann ...
Lesen Sie mehr im vollständigen Artikel "Könnte die Technologie die Produktivität dauerhaft steigern?".
Lesen Sie hier weiter Artikel von Keith Wade.
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