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Adrian Daniel (MainFirst): Cloud Computing

12.08.2021

Es heißt, Daten sind der neue Treibstoff der Wirtschaft. Folglich haben Unternehmen mit datenbasierten Geschäftsmodellen nicht erst seit der Pandemie eine Führungsrolle an den Kapitalmärkten übernommen, wie z.B. Google oder Facebook zeigen. Sogenannte Plattformen nutzen Daten für personalisierte Werbung oder dynamisches Pricing und steigern somit ihre Gewinne. Hierfür werden möglichst viele Daten auf globaler Ebene erhoben und in der Cloud ausgewertet. Pioniere wie Amazon haben frühzeitig den Wert der Daten-Cloud für sich erkannt und dies später Dritten als Cloud-Dienstleistung unter dem Namen AWS angeboten. Entsprechend stark wird von Plattformunternehmen in den Ausbau von Datenzentren investiert. Tencent hatte beispielsweise kürzlich eine Erweiterung seiner Cloud-Infrastruktur mit neuen Rechenzentren in u. a. in Frankfurt, Bangkok und Tokyo angekündigt. Damit wird das Netzwerk von Tencent auf 27 Regionen weltweit ausgeweitet. Dies zeigt, dass sich die führenden Politiker der G7-Staaten zuletzt nicht ohne Grund auf eine Änderung der Besteuerung verständigt haben, denn der Firmensitz der Unternehmen verliert mit der voranschreitenden globalen Vernetzung immer mehr an Bedeutung für deren Erfolg.

Auf der anderen Seite sehen wir die Notwendigkeit der Digitalisierung für den Erfolg im globalen Wettbewerb. Dies wurde durch die Corona-Pandemie insofern noch beschleunigt, als dass der Datenverkehr im Internet sich allein im vergangenen Jahr weltweit um nahezu 50 % erhöht hat.

Entsprechend wird die Digitalisierung von Geschäftsprozessen eingefordert und Investitionen in die Cloud-Infrastruktur vorangetrieben. Dieser Trend schreitet seit vielen Jahren voran und ermöglicht es Investoren, von überproportionalem Wachstum zu profitieren. Doch auf welches Unternehmen sollten Anleger setzten und welche Technologie ist durch die Verlagerung der IT-Infrastruktur in die Cloud in seiner Position bedroht?

Cloud-Infrastruktur

Die Vorteile einer Cloudbasierten Datenspeicherung wurden für viele Unternehmen während der Corona-Pandemie zur entscheidenden Voraussetzung für die Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs. Die extrem flexible Skalierbarkeit von zusätzlichen Speichermöglichkeiten schafft in Zeiten von Home-Office und Videokonferenzen die Basis um den massiven Anstieg der IT-Nutzung bewältigen zu können. Der kurzfristige Aufbau stationärer Serverkapazität wäre in der Lockdown-Phase ohnehin nicht möglich gewesen. Das Wachstum der Datenmengen bzw. die Nachfrage nach Speicherkapazität in der Public Cloud wird direkt an den Investitionen in neue Rechenzentren der Hyperscalern sichtbar. Im Jahr 2020 wuchsen diese allein um 37 %. Damit erreichten die sogenannten Big7 des Public-Cloud-Marktes über 100 Mrd. US$ Umsatz im Jahr der Corona-Krise.

Für Investoren ist eine Partizipation an diesem strukturellen Wachstumstrend mit einer Investition in die Aktien der Cloud-Provider möglich. Doch hier gilt es zu differenzieren, denn das Nachfragewachstum hat nicht alle Anbieter gleichermaßen beflügelt. Auch wenn größere Kunden zunehmend Multi-Cloud-Lösungen bevorzugen, um nicht im Fall einer Störung einen kompletten Ausfall der Infrastruktur zu riskieren, scheint es hierbei doch gewisse Marktanteilsgewinne der größeren Player zu geben.

Um sich unabhängig von den jeweiligen Cloud-Anbietern zu machen und trotzdem an diesem Wachstumstrend teilzuhaben, liegen zudem Investments in die Hardware-Lieferanten von Rechenzentren nahe. Dieser indirekte Weg bietet sich auch insofern an, als dass die Hyperscaler neben dem Betreiben von Cloud-Services auch andere Geschäftsaktivitäten betreiben, welche teilweise größeren Einfluss auf die Kursentwicklung haben können. Die Investitionen in die Hardware der Rechenzentren weißt dagegen langfristig ein Wachstum im Trend mit dem Datenaufkommen aus.

Von diesem Umstand profitieren z.B. Unternehmen wie Intel, AMD oder Nvidia, welche die Prozessoren zur effizienten Verarbeitung der Daten bereitstellen. Zudem werden dadurch Gesellschaften wie Alphawave IP, Cadence, oder Rambus, die Produkte für die Konnektivität von Datenspeichern anbieten, ebenfalls begünstigt. Doch die Leistungsfähigkeit von Prozessoren, welche sich über viele Jahrzehnte gemäß dem Moores Gesetz ca. alle 18 Monate verdoppelte, scheint an seine Grenzen zu stoßen. In Folge dessen wird derzeit die übliche Serverarchitektur mit X86 Mikroprozessoren aufgebrochen. Für die Datenverarbeitung wird daher zunehmend auf sogenannte GPU's (Graphic Prozessor Unit) zurückgegriffen. Oder aber auch die Prozessorarchitektur von ARM plc. wird bei Datenservern ins Spiel gebracht, welche sich als besonders energiesparende Variante bei mobilen Endgeräten bereits durchgesetzt hat. Die Entwicklung von Marktanteilen im Bereich der Mikroprozessoren ist daher zusätzlich zu betrachten und im Fall des Marktführers Intel derzeit kritisch zu sehen.

Software Applikationen in der Cloud

Typischerweise wird bei der allgemeinen Fragestellung nach der passenden Datenspeicherung je nach Grad der selbstverwalteten Bestandteile der IT-Infrastruktur unterschieden. So kann von sogenannten "On Premise"-Lösungen, welche komplett eigenständig verwaltet werden, über IaaS (Infrastruktur as a Service) und PaaS (Platform as a Service) bis hin zu SaaS (Software as a Service)-Lösung, die vollständig ausgelagert sind, unterschieden werden. Für die IT-Kollegen in den Unternehmen steigt mit dem Grad der Auslagerung der Komfort in Punkto Wartung und Skalierbarkeit der jeweiligen Dienstleistungen. Geschäftsmodelle mit starkem Fokus auf den Service rund um die stationären IT-Systeme im "On Premise"-Modus sind folglich seit Jahren unter Druck und werden es wohl auch weiter bleiben.

Bekanntermaßen geht die Verlagerung der IT-Infrastruktur in die Cloud abhängig von der Komplexität des Geschäftsmodells und weiteren Aspekten wie z.B. den rechtlichen Rahmenbedingungen ist, unterschiedlich schnell von statten. Jedoch führt das zusätzliche Angebot von Software-Applikation in der Cloud, vorhandene Daten schnellstmöglich zu strukturieren und auszuwerten, neben den üblichen Argumenten wie Flexibilität oder Reduzierung von IT-Kosten zu einer Beschleunigung der Adaption von Cloud-Lösungen.

Ein stationäres System sollte immer auf die maximale Spitzenbelastung ausgelegt sein, um alle Vorgänge in einer Organisation zu ermöglichen. Dies ist allerdings nicht wirtschaftlich, da viele Ressourcen von IT-Hardware im Normalbetrieb unausgelastet wären. Mit der quasi endlosen Skalierbarkeit und den angebotenen Analysetools werden in der Cloud somit komplexe Rechenoperationen ermöglicht und schonen zusätzlich noch das IT-Budget.

Mit der Verlagerung der Daten von stationären Servern in die Cloud verschiebt sich die Marktmacht von Unternehmen wie IBM oder Oracle auf AWS (Amazon Web Services), Google oder Microsoft Azure. Da viele Unternehmen nur schrittweise ihre IT-Struktur in die Cloud bewegen sind sogenannte Hybrid-Modelle, also eine Kombination aus stationärer und cloudbasierter Datenlagerung, ein gängiges Modell. Für das Management der Applikationsebene bedient man sich üblicherweise einer Container-Orchestrierung, den sogenannten Kubernetes. Da diese Anwendung als Open-Source-System bereitsteht, lässt sich in dem Fall als Anleger nur bedingt von den wachsenden Datenmengen profitieren.

Mittlerweile gilt aber für größere Nutzer, dass auch die Kombination von diversen Cloud-Anbietern keine wesentlichen Probleme für die Integration darstellt. Damit machen sich die Kunden von Cloud-Diensten weniger abhängig von einem Cloudnetzwerk und können möglicherweise sogar bessere Preise verhandeln. Multi-Cloud Software-Lösungen, mit denen man Daten über verschiedene Clouds verwalten kann, werden mittlerweile in abgespeckten Versionen kostenlos angeboten. Ein Beispiel dafür ist Rancher, eine Software von Suse, einem deutschen Unternehmen, welches kürzlich den Börsengang vollzogen hat.

Dagegen lassen sich hohe Margen mit speziellen Software-Applikationen zur Auswertung oder der Analyse von Daten realisieren. Belege hierfür bilden zum Beispiel Salesforce im Bereich der Verwaltung von kundenspezifischen Daten im Vertrieb oder Adobe im Bereich der Werbung bzw. Marketinganwendungen. Auch wenn die Nutzung dieser Software keiner teuren Lizenz bei Installation bedarf, werden diese Unternehmen an den Börsen sehr geschätzt. Grund dafür ist, dass diese Geschäftsmodelle sich durch einen hohen Anteil widerkehrender Umsätze auszeichnen und somit nicht nur über eine hohe Visibilität verfügen, sondern auch somit einen größeren Nutzerkreis ansprechen.

Führerende Cloud-Betreiber sehen die Vorteile, ihre Kunden durch zusätzliche Applikationen zur Datenanalyse noch stärker an sich zu binden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich Unternehmen wie AWS, Google und Microsoft sehr intensiv mit möglichst effizienten Verfahren zur Datenauswertung beschäftigen. Für Cloud-Kunden ermöglicht dies wiederum bessere Möglichkeiten zur Auswertung der eigenen Daten, ohne eine Vielzahl teurer IT-Spezialisten anheuern zu müssen. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Somit ergeben sich für diverse Software-Applikationen mehrere Wachstumstreiber gleichzeitig. Das Wachstum der Datenmengen zum einen, die Verlagerung der Daten auf eine cloudbasierte Basis und die wachsende Anzahl von IT-Nutzern im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft. Mit den typischen Skaleneffekten steigen bei Software-Entwicklern typischerweise bei Umsatzwachstum die Margen. Im Zuge einer konjunkturellen Wachstumsphase dürften außerdem grundsätzlich mehr Mitarbeiter eingestellt werden, was wiederum mehr Software-Abonnements erfordern.

Abschließend lässt sich feststellen, dass der voranschreitende Digitalisierungsgrad der Gesellschaft, die positiven Skaleneffekte auf der Kostenseite für dezentrale Datenspeicherung und die zunehmende Bedeutung von Daten für den Unternehmenserfolg über viele Jahre zu einem zweistelligen Wachstum von Datenspeicherung in der Cloud sorgen dürften. Damit einhergehend bieten sich überproportionale Chancen für Anleger, welche - wie vorher skizziert - über diverse Sub-Sektoren genutzt werden kann. Jedoch sind auch hier die Veränderungsprozesse schnelllebig, sodass es einer aktiven Selektion bedarf.

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