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Lesley-Ann Morgan (Schroders): Öffentliche Vermögenswerte und Private Assets

05.11.2021 -

Die Argumente für Private Assets in Anlageportfolios sind bekannt: Sie können zur Diversifikation beitragen. Sie erlauben den Zugang zu potenziell hohen Renditen. Sie können bei den erfahrensten Managern sogar eine zusätzliche Komplexitätsprämie erzielen (insbesondere bei Managern mit einem überlegenen Deal-Sourcing-Netzwerk).

Die Zusammenführung von öffentlichen Vermögenswerten und Private Assets in einem Multi-Asset-Portfolio setzt sich bei institutionellen Anleger*innen zunehmend durch, insbesondere bei solchen, die bislang nicht in Private Assets investiert haben. Die Liquiditätsprobleme von Private Assets bleiben aber bestehen. Hier legen wir die Vorteile einer Kombination von öffentlichen Vermögenswerten und Private Assets dar und wägen sie gegen ihre Risiken ab.

Steigendes Interesse

Die Quantifizierung der Vermögensströme in Multi-Asset-Anlagemandate ist schwierig. Es gibt jedoch eindeutige Belege für ein steigendes Interesse von Instituten und Versicherungsunternehmen.

Unsere Global Institutional Investor Study 2021, an der 750 Institute teilnahmen, belegt dieses wachsende Interesse: 47 % der institutionellen Anleger*innen streben eine Diversifizierung in alternativen und privaten Märkten an - 2020 waren es nur 26 %.

Darüber hinaus nutzen 42 % der Anleger*innen vermehrt Private Assets, um "Risiken im Portfolio zu steuern", wobei die Diversifizierung der Anlageklassen die wichtigste Strategie für das Risikomanagement ist.

Die größten Institute wollen ihre Private Assets weiter aufstocken, wie es seit über einem Jahrzehnt ein Trend ist. Institute, die das noch nicht getan haben, möchten jedoch qualifizierten Managern Einzelmandate anbieten, die sowohl öffentliche als auch private Vermögenswerte in einem Portfolio verwalten können.

Welche Vorteile bietet die Kombination von öffentlichen Vermögenswerten und Private Assets in einem Portfolio?

Unserer Erfahrung nach gibt es vier Hauptgründe, um Portfoliomanager mit der Verwaltung eines kombinierten Portfolios mit mehreren Anlageklassen zu beauftragen:

  • Einfache Governance
  • Verbessertes Management von zugesagten Barmitteln und Auszahlungen
  • Verwaltung des öffentlichen Teils des Portfolios, ohne den privaten Teil aus den Augen zu verlieren
  • Einheitliche Messung des Gesamtportfoliorisikos, des Nachhaltigkeitsprofils und der Auswirkungen.
Einfache Governance

Für Institutionelle, die sich privaten Anlagen noch nicht gestellt haben, könnte ein öffentlich-privates Portfolio ein erster Schritt sein, der einfacher ist, als in ein separates privates Portfolio zu investieren. In der Vergangenheit schreckte die Governance im weitesten Sinne potenzielle Anleger*innen ab. Für das öffentlich-private Portfoliomanagement ist ein großes Investment-Management-Team mit vielen Ressourcen und hybriden Fähigkeiten sowohl im Bereich privater als auch öffentlicher Vermögenswerte und rigorose Due Diligence erforderlich.

Die Analyse privater Vermögensverwalter ist im Vergleich zu aktiven Managern öffentlicher Fonds deutlich schwieriger. Das Spektrum der Ergebnisse ist groß, und Marktindizes sind in der Regel nicht repräsentativ für die Wertentwicklung eines bestimmten Anlegers oder einer Anlegerin.

In den vergangenen Jahren gab es eine starke Zunahme an Produkten auf Strategie- und regionaler Ebene, wobei die Zahl der aktiven Private-Capital-Firmen die der Hedgefonds überstieg. Die Bürde der Vermögensauswahl und der Due Diligence abzugeben, ist attraktiv für Anleger, die öffentliche Vermögenswerte und Private Assets in einem einzigen Multi-Asset-Portfolio kombinieren möchten. Die Vorteile der Governance bleiben über die anfängliche Due Diligence und Portfoliokonstruktion hinaus erhalten.

Die Überwachung der zugrunde liegenden Engagements bei gleichzeitiger Verwaltung der Cashflows auf Gesamtportfolioebene ist ebenso wichtig. Darauf kommen wir im Folgenden zu sprechen.

Besseres Management von Cashflows

Nach der Zusage einer privaten Vermögensanlage kann es einige Zeit dauern, bis das Geld abgerufen und tatsächlich angelegt ist. In einem öffentlich-privaten Multi-Asset-Portfolio können die zugesagten Barmittel in den öffentlichen Teil investiert werden, um sowohl die Rendite zu verbessern als auch eine einfachere Übertragung zu erleichtern, wenn die Barmittel im privaten Teil abgerufen werden.

Einige private Investitionen werfen auch relativ häufig kleine Beträge ab, beispielsweise Infrastrukturanleihen und private Schuldtitel. Ein weiteres Beispiel sind Immobilienanleihenstrategien. Sie zielen in der Regel darauf ab, stabile, vertraglich vereinbarte Cashflows durch die Zahlung regelmäßiger Kupons zu generieren. Anstatt sich mit diesen Auszahlungen zu befassen, können diese vom privaten Anteil an den öffentlichen Anteil durch den Gesamtverwalter effizient übergeben werden.

Die Fähigkeit eines Managers, Cashflows zu koordinieren, hilft dabei, die Neugewichtung des Portfolios zu rationalisieren und den Prozess der Reinvestition in die bevorzugten Bereiche des Portfolios zu beschleunigen. Darüber hinaus können die Cashflows für Anleger*innen, die die Nachhaltigkeit/Wirkung ihres Portfolios insgesamt verbessern möchten, in Übereinstimmung mit diesen Zielen in liquide Mittel investiert werden.

Verwaltung der öffentlichen Vermögenswerte, ohne die Private Assets aus den Augen zu verlieren

Um sicherzustellen, dass das Gesamtportfolio gut ausbalanciert ist, müssen bei der Konstruktion eines öffentlichen Portfolios um ein privates Portfolio mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Dazu gehören Sektor- oder regionales Engagement, Risikoprämie/Anlageklasse, Liquiditätsprofil, Korrelation und Nachhaltigkeitsbudget.

Die Überwachung von Engagements in bestimmten Sektoren, Branchen oder Marktbedingungen ist effektiver, wenn das Gesamtportfolio "unter einem Dach" verwaltet wird.

Ein integrierter Nachhaltigkeitsansatz ist mittlerweile auch für viele Institutionelle wichtig. Nachhaltige Praktiken setzen sich sowohl in privaten als auch in öffentlichen Märkten durch. Einige institutionelle Anleger*innen haben Ziele zu Kohlenstoffemissionen, UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) oder sektorspezifischen Ausschlüssen für ihr gesamtes öffentlich-privates Portfolio festgelegt. Ein öffentlich-privates Multi-Asset-Portfolio kann ganzheitlich aus öffentlichen Vermögenswerten und Private Assets aufgebaut werden, um Zugang zu bestimmten Themen, sozialen Auswirkungen oder Nachhaltigkeitszielen zu bieten. Der Infrastruktursektor bietet beispielsweise einen Einstieg in erneuerbare Energien und das große Thema Dekarbonisierung.

In Bezug auf die Liquidität könnte ein öffentlich-privates Multi-Asset-Portfolio es dem Manager ermöglichen, das Engagement in weniger liquiden Vermögenswerten im öffentlichen Teil zu reduzieren, sollte die fehlende Liquidität in einer Krise ein Problem für den Inhaber darstellen. Dies könnte beispielsweise durch eine Reduzierung des Anteils an Unternehmensanleihen, Immobilien und Infrastruktur erreicht werden. Dies führt jedoch zwangsläufig zu einer geringeren Diversifikation im öffentlichen Teil (und möglicherweise auch zu geringeren Renditen) als Folge der Verbesserung der Liquidität. Wie immer beim Investieren müssen die Anleger*innen bei der Diskussion eines geeigneten Ansatzes mit ihren Portfoliomanagern Kompromisse abwägen.

Einheitliche Messung des Gesamtportfoliorisikos

Es gibt keinen einheitlichen Ansatz für die Messung und Berichterstattung über öffentlich-private Multi-Asset-Portfolios. Risiko- und Renditekennzahlen, kombiniert mit Nachhaltigkeitskennzahlen, werden einzelne Anleger*innen individuell abgestimmt. Der Zeithorizont des Anlegers oder der Anlegerin beeinflusst hingegen die Häufigkeit der Berichterstattung.

Datenqualität und Zugänglichkeit spielen eine Schlüsselrolle für eine transparente Berichterstattung. Letztendlich gilt: Je näher der*die Anleger*in an den zugrunde liegenden Vermögenswerten ist, desto besser ist die Verfügbarkeit von Daten. Folglich ist das Anlageteam besser in der Lage, maßgeschneiderte Berichte auf Gesamtportfolioebene zu erstellen.

Es besteht eindeutig eine Diskrepanz zwischen der Art und Weise, wie die Renditen privater Vermögenswerte (unter Verwendung des internen Zinsfußes (IRR) und von öffentlichem Eigenkapital (Gesamtrenditen) normalerweise bewertet werden. Besteht das öffentlich-private Multi-Asset-Portfolio zu größeren Anteilen an öffentlichen Vermögenswerten, dürfte die Gesamtrendite im Fokus der Berichterstattung stehen. Wenn der private Anteil den größeren Anteil ausmacht, würde der interne Zinsfuß verwendet werden.

Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Eigenschaften von Private Assets und börsennotierten Wertpapieren, vor allem in Bezug auf Bewertungskennzahlen und Liquidität. Dies erschwert die Messung der Wertentwicklung von Private Assets. Nicht börsennotierte Vermögenswerte werden nicht zu Marktpreisen bewertet, was bedeutet, dass die Bewertung von Vermögenswerten zeitverzögert ist.

Da es nur wenige Optionen bei Vergleichsindizes für Privatmarktanlagen gibt, können institutionelle Anleger*innen versuchen, mehrere Marktindikatoren zu verwenden. Um maßgeschneiderte Berichte zu erstellen, ist der Zugriff auf mehrere Vergleichsindizes notwendig.

Die Qualität der Nachhaltigkeits- und Impact-Berichterstattung auf Gesamtportfolioebene wird Vermögensverwalter voneinander absetzen. Für öffentlich-private Mandate ist die Beschaffung, Analyse und Berichterstattung von ESG- und SDG-Kennzahlen (und insbesondere klimaspezifische Kennzahlen) schwierig. Zwar spielt der Zugang zu den Daten externer Anbieter eine Rolle, Anlageteams müssen jedoch einen einheitlichen und koordinierten Ansatz verfolgen.

Welche Herausforderungen geht mit der Kombination von öffentlichen und privaten Vermögenswerten in einem Portfolio einher?

Einige mögen denken, dass durch die Kombination von öffentlichen Vermögenswerten und Private Assets in einem Portfolio die Liquidität von Private Assets auf magische Weise verbessert wird. Dies ist jedoch kein Wundermittel - die Liquidität des privaten Teils des Portfolios bleibt gleich, ob er mit anderen Vermögenswerten kombiniert wird oder nicht.

Während der Portfoliokonstruktion ist es wichtig, den Finanzierungsbedarf zu berücksichtigen, der sich aus Kapitalabrufen ergibt. Das Liquiditätsniveau wird sich auf die gesamte Vermögensallokation auswirken. Die Nettokapitalabrufe dürften insbesondere in den ersten fünf Jahren hoch sein. Wenn Krisenbedingungen eintreten, müssen einige Anleger*innen Vermögenswerte zurückzahlen, um ihren Cashflow-Bedarf zu decken. Anleger*innen können auf ihr öffentlich-privates Portfolio zurückgreifen, um die Liquidität bereitzustellen. Dies führt jedoch nur dazu, dass der öffentliche Teil des Portfolios erschöpft ist, da die Liquiditätseigenschaften des privaten Teils unverändert sind.

Ein öffentlich-privates Portfolio kann unter den meisten Bedingungen Liquiditätsflexibilität bieten, aber wenn alle aussteigen wollen, wird die Liquidität knapp. Dies kann zusätzliche Probleme mit sich bringen. Durch die Erschöpfung des öffentlichen Anteils und der verfügbaren Liquidität kann ein erfahrener aktiver Manager die Kaufgelegenheiten, die sich in einer Krise bieten, nicht nutzen, was zu Opportunitätskosten für das Gesamtportfolio führt.

Es ist möglich, teilweise liquide Private-Equity-Fonds einzusetzen, um das tägliche Liquiditätsmanagement zu verbessern. Diese weisen in der Regel monatliche Zeichnungen auf und begrenzen vierteljährliche Rücknahmen auf einen Teil des Fondswerts. In ähnlicher Weise können Liquiditätsprobleme erheblich gemildert werden, wenn eine geschlossene Struktur wie eine Investmentgesellschaft betrieben wird.

Sind öffentlich-private Portfolios für alle institutionellen Anleger*innen geeignet?

Insgesamt gesehen profitieren einige Institutionelle - nämlich solche mit großen Allokationen in risikoärmeren Anlagen in ihren öffentlichen Multi-Asset-Portfolios - eher weniger von einem öffentlich-privaten Portfolio. Diejenigen institutionellen Anleger*innen, die die Möglichkeit haben, eine breitere Palette von Vermögenswerten/höhere Allokationen in Wachstumsanlagen zu verwenden, könnten hier eher profitieren. Dies liegt daran, dass erstere im Allgemeinen eher eine geringere Toleranz für das Illiquiditätsrisiko aufweisen.

Fazit

Wir glauben, dass die Vorteile von Private Assets in einem Multi-Asset-Portfolio potenziell höhere Renditen und eine weitere Diversifizierung umfassen. Darüber hinaus ergeben sich klare Vorteile, die ihren Verwaltungsaufwand durch getrennte öffentliche und private Portfolios reduzieren möchten.

Eine einheitliche Berichterstattung bereitet dem*der Anleger*in wahrscheinlich weniger Kopfschmerzen, während die Cashflows effizienter verwaltet werden können. Außerdem kann das Gesamtportfolio besser auf die übergeordneten Risiko-, Rendite- und Wirkungsziele des Anlegers oder der Anlegerin ausgerichtet werden. Wir sind uns jedoch des Liquiditätsrisikos bewusst. Das Portfolio muss entsprechend verwaltet werden, um Stress bei schwierigen Marktbedingungen zu vermeiden.

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Die hierin enthaltenen Ansichten und Meinungen sind die der Autoren dieser Seite und repräsentieren nicht notwendigerweise die Ansichten, die in anderen Mitteilungen, Strategien oder Fonds von Schroders zum Ausdruck gebracht oder reflektiert werden. Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ist in keiner Weise als Werbematerial gedacht. Das Material ist nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten gedacht. Das Material ist nicht als Buchhaltungs-, Rechts- oder Steuerberatung oder als Anlageempfehlung gedacht und sollte auch nicht als solche angesehen werden. Schroders geht davon aus, dass die hierin enthaltenen Informationen zuverlässig sind, übernimmt jedoch keine Gewähr für deren Vollständigkeit oder Richtigkeit. Für Irrtümer in Bezug auf Fakten oder Meinungen kann keine Verantwortung übernommen werden. Bei individuellen Investitions- und/oder strategischen Entscheidungen sollte man sich nicht auf die Ansichten und Informationen in diesem Dokument verlassen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse, die Kurse von Aktien und die daraus erzielten Erträge können sowohl fallen als auch steigen, und Investierende erhalten möglicherweise nicht den ursprünglich investierten Betrag zurück.

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