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Laurent Denize (Oddo BHF): Vorübergehende Inflation als Dauerzustand

14.12.2021 - Die Antwort auf die Frage "Wie werden die Zentralbanken auf die Inflation im nächsten Jahr reagieren?" steht sicherlich weit oben auf der Wunschliste an den Weihnachtsmann.

Richten wir kurz einen Blick zurück auf die Parameter, die die Inflation auf neue Höchststände haben steigen lassen.

Lieferengpässe infolge des Angebotsschocks im Zusammenspiel mit einem Nachfrageschock durch die staatlich abgesicherten, verfügbaren Einkommen haben die Preise für langlebige Güter und Rohstoffe in die Höhe schnellen lassen.

Allerdings hätten aufgrund der wiederholten Lockdowns die Preise für Dienstleistungen eigent- lich sinken müssen. Dies war jedoch nicht der Fall.

Tatsächlich lässt sich ein Großteil der ausbleibenden Nachfrage nach Dienstleistungen auf Verhaltensveränderungen zurückführen, die sich nicht durch Preissenkungen beeinflussen lassen. Geht jemand nicht ins Kino oder verzichtet er aufs Fliegen aus Angst davor, sich mit Covid anzustecken, wird ihn auch ein niedrigerer Preis nicht umstimmen. Eine Preissenkung könnte von den Haushalten gar als Signal für erhöhte Risiken interpretiert werden und die Aversion noch verstärken. Technisch ausgedrückt hat sich also die Elastizität der Nachfrage nach bestimmten Dienstleistungen verringert.

Dies stellt die Notenbanken vor ein großes Problem, denn wenn sich die Preiselastizität der Nachfrage nach Dienstleistungen verändert hat, dann ist der Anstieg der Gesamtinflation kein zuverlässiger Indikator mehr für den Anstieg der Gesamtnachfrage. Dies könnte unter den Anlegern die Sorge vor geldpolitischen Fehlern der Zentralbanken schüren. Entweder durch eine zu schnelle Straffung, die das Wachstum ausbremst, oder durch eine "hinter der Kurve bleibende", zu abwartende Haltung, die Zweitrundeneffekte (Lohnerhöhungen, steigende Inflationserwartungen von Haushalten und Investoren...) und ein Inflation begünstigendes Umfeld nach sich zieht.

Noch neigen die Anleger der These einer vorübergehenden Inflation bzw. einer Rückkehr zu einer langfristigen Stagnation zu. Der Zinssatz für 30-jährige US-Anleihen von 1,70% bei einer jährlichen Inflation von 6,2% und einem BIP- Wachstum von 5,5% für 2021 ist das perfekte Spiegelbild der von den Zentralbanken betriebenen finanziellen Repression, aber auch eines Wachstums, das zu einem letztlich begrenzten Potenzialpfad zurückkehrt.

Wenn dies der Fall ist, sollten Qualitäts- und Wachstumsaktien weiterhin bevorzugt werden.

Blicken wir nun genauer auf das optimistische Szenario: Die Pandemie dürfte 2022 in eine Endemie übergehen, was eine Normalisierung der Geldpolitik ermöglicht. Die Zentralbanken werden jedoch bei der Drosselung ihrer Ankauf-programme und der Planung ihrer Zinserhöhungen flexibel sein müssen. Ein zu starker Zinsanstieg würde die Schuldenlast der Staaten erhöhen und die Haushaltsdefizite weiter verschärfen.

Müssten wir die Risiken für alle Anlageklassen in absteigender Reihenfolge anordnen, würden lang- laufende US-Anleihen das Feld anführen. Würde der Zinssatz von US-Staatsanleihen mit 30-jähriger Laufzeit (von aktuell 1,70%) auf 2,50% - das Niveau von März 2021 - steigen, bedeutete dies bei einer Duration von 22,8 und ansonsten gleichen Bedingungen ein Minus von -18% (0,8%*22,8).

In einem solchen, von robustem Wachstum geprägten Umfeld sind Anlageklassen zu bevorzugen, die in der Lage sind, die inflationsbedingte Kapitalerosion zu begrenzen, wie etwa börsennotierte Aktien und Private Equity.

Darüber hinaus eignet sich der US-Dollar-Kurs als gutes Barometer für die Wertentwicklung der Anlagewerte in den verschiedenen Regionen. Fällt der Dollar, sollten Europa und die Schwellenländer favorisiert werden. Wertet der Dollar weiter auf, dürften die USA sicherlich erneut die Nase vorn haben.

Nun bleibt mir nur noch, Ihnen schöne Feiertage und ein gutes neues Jahr zu wünschen. Passen Sie gut auf sich auf.


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