23.12.2021 -
Das Jahr 2021 wird als das Jahr der Knappheiten in Erinnerung bleiben. So gut wie kein Wirtschaftsbereich blieb verschont. Es fehlte es selbst an den simpelsten Alltagsgütern, wie Frachtcontainern, Holzpaletten, Pappkartons, Erdgas und Düngemitteln. In der Folge kam es bei zahlreichen dieser Güter zu einer wahren Preisexplosion. Eine rasche Trendwende zeichnet sich in Sachen Mangel nicht ab. Ein Rückgang der Preise auf das Vorkrisenniveau ist ohnehin fraglich, da ein Teil der Angebotsdefizite struktureller Natur ist. Wahrscheinlicher ist, dass die Unternehmen vielfach mit deutlich höheren Kosten werden leben müssen. Einen Teil dieser Kosten werden sie an die Konsumenten weitergeben. Der unterliegende Preisdruck sollte schon allein aus diesem Grund in den kommenden Jahren zunehmen. Wir sehen daher eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass die EZB ihre Inflationsprognose für die Eurozone für die Jahre 2023 und 2024 von je 1,8% weiter anheben muss. Selbst für den prognostizierten Anstieg von 3,2% im Jahr 2022 überwiegen die Aufwärtsrisiken.
Das Jahr 2021 wird als das Jahr der Knappheiten in Erinnerung bleiben. So gut wie kein Wirtschaftsbereich blieb verschont. Besonders im Gedächtnis haften bleiben wird der Mangel an Steuerchips in der Automobilindustrie: Hunderttausende Autos konnten allein in Deutschland nicht produziert werden, die Unternehmen mussten Zehntausende Mitarbeiter trotz voller Auftragsbücher über Monate in Kurzarbeit schicken. Aber nicht nur Hightech-Komponenten waren knapp. Plötzlich fehlte es selbst an den simpelsten Alltagsgütern, wie Frachtcontainern, Holzpaletten, Pappkartons, Erdgas und Düngemitteln. In der Folge kam es bei zahlreichen dieser Güter zu einer wahren Preisexplosion.
In der vorliegenden Analyse werden Beispiele für Materialknappheiten beleuchtet. Dabei versuchen wir jeweils abzuschätzen, ob es bereits Signale für eine Entspannung gibt bzw. ab wann eine solche zu erwarten ist und was sich daraus mit Blick auf die Entwicklung der Erzeuger- und Verbraucherpreise ableiten lässt.
Die Energiepreise spielen verrückt Den Anfang macht der Rohölpreis. Dieser hat sich in EUR gerechnet seit Ende 2020 um knapp 60% erhöht (vgl. Abbildung 1). Ausschlaggebend war zum einen die rasche Erholung der globalen Konjunktur nach dem coronabedingten Einbruch im Frühjahr 2020, die zu einer kräftigen Ausweitung der Nachfrage nach dem schwarzen Gold geführt hat. Zum anderen wuchs das Angebot nur unterdurchschnittlich. Hierfür gibt es im Wesentlichen drei Gründe: Erstens bleiben dem Iran infolge der US-Sanktionen im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm die westlichen Absatzmärkte verschlossen. Zweitens hält sich die OPEC+ sehr diszipliniert an die eigenen Förderbeschränkungen. Drittens haben die nordamerikanischen Schieferölproduzenten bisher kaum mit einer höheren Förderung auf den gestiegenen Ölpreis reagiert.
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