Leipzig/Berlin - Der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) diskutiert am Dienstag und Mittwoch in Leipzig auf dem sogenannten "Stadtwerkekongress" über Energiekosten und Versorgungssicherheit - und die Teilnehmer zeigen sich irritiert von der Diskussion über eine mögliche Zurückziehung der Gasumlage. "Ich persönlich kann es kaum noch nachvollziehen, was da gerade passiert", sagte der Geschäftsführer der Stadtwerke Leipzig, Karsten Rogall, dem Fernsehsender "Welt".
"Das ist das, was uns alle bewegt: Die Politik ist sehr erratisch. Rein in die Kartoffeln oder raus aus den Kartoffeln. Ich finde, das muss jetzt irgendwann auch mal konsequent durchgezogen werden - oder man lässt es ganz." Seine Kunden habe er längst über die Erhöhung informiert, die nun vielleicht gar nicht komme.
Das sei verwirrend, so Rogall: "Zunächst einmal haben wir zum ersten Oktober schlicht angekündigt, dass die Bestandteile der Gasumlage auch an unsere Kunden weitergegeben werden müssen - und das mussten wir auch sechs Wochen vorher machen, deswegen sind die Schreiben für unsere Grundversorgungskunden auch alle raus." Der Oberbürgermeister von Mainz, Michael Ebling, SPD war zwar nie ein Fan der Gasumlage, ist aber vom Hin-und-Her aber auch genervt: "Wir weinen der Gasumlage nicht wirklich eine Krokodilsträne nach. Es war immer nur die zweitbeste Lösung. Wir haben immer gesagt, es ist besser direkt auf der Importstufe - also dort, wo die Beschaffungskosten entstehen - staatlich einzusteigen."
So hätte man die Kosten gar nicht erst an die ohnehin schon belasteten Verbraucher weitergeben müssen, so Ebling. Dennoch stifte die neue Diskussion um die Gasumlage Verwirrung. Einige Unternehmen hätten sie schon umgesetzt, das heißt Kunden seien tausendfach informiert, und das müsse jetzt wieder zurückgezogen werden. "Also, wir sollten in den nächsten Wochen diese Art von handwerklichen Fehlern alle miteinander besser vermeiden."
Carsten Liedtke, Vorstandssprecher der Stadtwerke Krefeld, befürchtet neben Unverständnis bei den Kunden auch weitere Erschütterungen des Energiemarktes, sollte die Gasumlage nun doch nicht kommen: "Würde man sie jetzt wieder komplett kippen, glaube ich, würden wir für eine große Verunsicherung beim Verbraucher sorgen. Wir würden noch mehr Diskussionen in die Energiewirtschaft hineinbringen als wir sie ohnehin schon haben - und das verträgt der Markt nicht." Jens Spahn, stellvertretender Vorsitzende der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag, bezeichnete die Gasumlage erneut als "Chaos-Umlage" und forderte, diese wieder abzuschaffen. Zudem warf Spahn der Bundesregierung vor, durch interne Streitereien den sozialen Frieden in Deutschland zu gefährden.
"Jeden Tag Streit in der Regierung, das wäre in normalen Zeiten vielleicht unterhaltsam. In dieser Krisenzeit ist es aber gefährlich für den sozialen Frieden, weil viele Menschen verunsichert sind", sagte Spahn RTL/ntv.
"Das ist das, was uns alle bewegt: Die Politik ist sehr erratisch. Rein in die Kartoffeln oder raus aus den Kartoffeln. Ich finde, das muss jetzt irgendwann auch mal konsequent durchgezogen werden - oder man lässt es ganz." Seine Kunden habe er längst über die Erhöhung informiert, die nun vielleicht gar nicht komme.
Das sei verwirrend, so Rogall: "Zunächst einmal haben wir zum ersten Oktober schlicht angekündigt, dass die Bestandteile der Gasumlage auch an unsere Kunden weitergegeben werden müssen - und das mussten wir auch sechs Wochen vorher machen, deswegen sind die Schreiben für unsere Grundversorgungskunden auch alle raus." Der Oberbürgermeister von Mainz, Michael Ebling, SPD war zwar nie ein Fan der Gasumlage, ist aber vom Hin-und-Her aber auch genervt: "Wir weinen der Gasumlage nicht wirklich eine Krokodilsträne nach. Es war immer nur die zweitbeste Lösung. Wir haben immer gesagt, es ist besser direkt auf der Importstufe - also dort, wo die Beschaffungskosten entstehen - staatlich einzusteigen."
So hätte man die Kosten gar nicht erst an die ohnehin schon belasteten Verbraucher weitergeben müssen, so Ebling. Dennoch stifte die neue Diskussion um die Gasumlage Verwirrung. Einige Unternehmen hätten sie schon umgesetzt, das heißt Kunden seien tausendfach informiert, und das müsse jetzt wieder zurückgezogen werden. "Also, wir sollten in den nächsten Wochen diese Art von handwerklichen Fehlern alle miteinander besser vermeiden."
Carsten Liedtke, Vorstandssprecher der Stadtwerke Krefeld, befürchtet neben Unverständnis bei den Kunden auch weitere Erschütterungen des Energiemarktes, sollte die Gasumlage nun doch nicht kommen: "Würde man sie jetzt wieder komplett kippen, glaube ich, würden wir für eine große Verunsicherung beim Verbraucher sorgen. Wir würden noch mehr Diskussionen in die Energiewirtschaft hineinbringen als wir sie ohnehin schon haben - und das verträgt der Markt nicht." Jens Spahn, stellvertretender Vorsitzende der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag, bezeichnete die Gasumlage erneut als "Chaos-Umlage" und forderte, diese wieder abzuschaffen. Zudem warf Spahn der Bundesregierung vor, durch interne Streitereien den sozialen Frieden in Deutschland zu gefährden.
"Jeden Tag Streit in der Regierung, das wäre in normalen Zeiten vielleicht unterhaltsam. In dieser Krisenzeit ist es aber gefährlich für den sozialen Frieden, weil viele Menschen verunsichert sind", sagte Spahn RTL/ntv.
© 2022 dts Nachrichtenagentur