Anzeige
Mehr »
Login
Sonntag, 02.06.2024 Börsentäglich über 12.000 News von 688 internationalen Medien
East Africa Metals: Geht jetzt der Kurs durch die Decke?
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
Asset Standard
467 Leser
Artikel bewerten:
(2)

Tobias Frei (BANTLEON): US-Dollar gerät bis Sommer weiter unter Druck

20.03.2023 - Seit den Höchstständen Mitte Oktober 2022 hat der US-Dollar gegenüber dem Euro um mehr als 9% an Wert verloren, handelsgewichtet gegenüber einem breiten Korb von Währungen um mehr als 5%. Ein Treiber war, dass auch die Notenbanken ausserhalb der USA immer falkenhafter agierten, allen voran die EZB, die den Leitzins für die Eurozone um 225 Basispunkte anhob, während die Fed den US-Leitzins im selben Zeitraum nur um 75 Basispunkte anhob.

An diesem übergeordneten Abwärtstrend änderte auch die zeitweise Dollar-Erholung im Februar nichts, die von unerwartet robusten US-Konjunkturdaten sowie der Enttäuschung über die nur leicht gesunkene Inflation in den USA ausgelöst und von inflationskritischen Fed-Kommentaren getragen wurde. Mit den beiden US-Bankpleiten (Silicon Valley Bank und Signature Bank) gibt es nun jedoch erste öffentlichkeitswirksame Anzeichen, wie sich die Zinserhöhungen der Fed, die vor einem Jahr begannen, über das Bankensystem in die Realwirtschaft übertragen. Ein durchwachsener Arbeitsmarktbericht unterstreicht zusätzlich unsere Prognose, dass die US-Wirtschaft bereits im 2. Quartal in die Rezession rutschen sollte.

Das gleiche Schicksal wird zwar auch die Eurozone ereilen. Aufgrund der anziehenden Kerninflation dürfte die EZB aber trotz eines konjunkturellen Abschwungs die Leitzinsen nochmals im Mai um 25 Basispunkte erhöhen. Kurzzeitige Überraschungen bei der Jahresveränderungsrate der Kerninflation, die im März sogar über 6,0% steigen könnte, sind nicht auszuschliessen und werden die Zinserhöhungsfantasie zusätzlich befeuern. Dagegen wird die Fed, die sich nahe dem Ende des Zinserhöhungszyklus befindet, den Leitzins im März höchstens um 25 Basispunkte anheben. Erste Zinssenkungen aufgrund der aufziehenden Rezession und systemischer Risiken im Bankensektor sehen wir ab Juli dieses Jahres. Die grössere Zinsfantasie in der Eurozone sollte in den kommenden Monaten weiterhin den Euro stützen.

Zusätzlichen Druck auf den Dollar könnte das Erreichen der Schuldenobergrenze des US-Haushalts auslösen: Dem US-Finanzministerium wird voraussichtlich im Juli das Geld ausgehen. Während Präsident Joe Biden das republikanisch dominierte Repräsentantenhaus und den demokratischen Senat formal in der Pflicht sieht, die statuarische Obergrenze zu erhöhen, dürfte die republikanische Mehrheit im Repräsentantenhaus Schuldenkonsolidierungsmassnahmen fordern. Die US-Politik ist polarisiert wie nie zuvor, sodass auch eine parteiübergreifende Einigung im gespaltenen US-Kongress unwahrscheinlich ist. Die Schwäche des republikanischen Sprechers Kevin McCarthy, der erst nach erheblichen Zugeständnissen an den radikalen Flügel seiner Partei im 15. Urnengang gewählt wurde, verschärft die Situation zusätzlich.

Um das Abwärtspotenzial des Dollars infolge einer Fiskalkrise abschätzen zu können, lohnt ein Vergleich mit der »Debt Ceiling Crisis« im Jahr 2011. Damals hatte der Dollar gegenüber einem breiten handelsgewichteten Währungskorb in den acht Monaten ab dem Zeitpunkt der ersten Benachrichtigung durch das US-Finanzministerium bis zum Erreichen der Schuldenobergrenze 8% an Wert verloren. Ein ähnliches Szenario nimmt bereits der Markt für Kreditausfallversicherungen auf US-Staatsanleihen vorweg. Die Belastungsfaktoren für den Dollar dürften diesmal jedoch geringer sein, da wir anders als im Jahr 2011 nicht zusätzlich mit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Ratingagenturen rechnen.

Die grössere Zinsfantasie in der Eurozone - getragen durch weiterhin steigende Kerninflationsraten - sowie die Diskussion um die US-Schuldenobergrenze sollten den Dollar in den kommenden Monaten nachhaltig belasten. So könnte der Euro bis zum Sommer 2023 in den Bereich zwischen 1,13 und 1,15 Dollar je Euro vorstossen. Im weiteren Jahresverlauf dürfte der Dollar allerdings wieder von seiner Stellung als sicherer Hafen profitieren. Im Zuge der von uns prognostizierten globalen Rezession wird sich ein Risk-off-Umfeld etablieren, das traditionell dem Dollar zugutekommt.


Rechtlicher Hinweis:

Die in diesem Beitrag gegebenen Informationen, Kommentare und Analysen dienen nur zu Informationszwecken und stellen weder eine Anlageberatung noch eine Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Anlageinstrumenten dar. Die hier dargestellten Informationen stützen sich auf Berichte und Auswertungen öffentlich zugänglicher Quellen. Obwohl die Bantleon AG der Auffassung ist, dass die Angaben auf verlässlichen Quellen beruhen, kann sie für die Qualität, Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit der Angaben keine Gewährleistung übernehmen. Eine Haftung für Schäden irgendwelcher Art, die sich aus der Nutzung dieser Angaben ergeben, wird ausgeschlossen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu.


KI-Champions: 3 Top-Werte, die Ihr Portfolio revolutionieren
Fordern Sie jetzt den brandneuen kostenfreien Sonderreport an und erfahren Sie, wie Sie von den enormen Wachstumschancen im Bereich Künstliche Intelligenz profitieren können - 100 % kostenlos.
Hier klicken
© 2023 Asset Standard
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.