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Dr. Daniel Hartmann (BANTLEON): Das gefährliche Spiel der EZB

27.03.2023 - Die März-Sitzungen der beiden grössten Zentralbanken der Welt hätten unterschiedlicher kaum sein können. Während sich Fed-Chef Jerome Powell klar und transparent zu den Auswirkungen der jüngsten Bankenkrise auf die Geldpolitik äusserte, blieb EZB-Präsidentin Christine Lagarde einmal mehr kryptisch in ihren Aussagen. Powell führte aus, die Spannungen im Bankensektor hätten eine weitere Verschärfung der Kreditvergabestandards zur Folge, was die Fed als zusätzliche geldpolitische Straffung bewerte. In der Konsequenz seien nunmehr weniger Leitzinsanhebungen erforderlich als ursprünglich gedacht.

Die EZB sieht das anders. Die Währungshüter in Frankfurt wollen sich zwar nicht mehr vorab an weitere Leitzinsschritte binden. Lagarde liess jedoch durchblicken, dass die Mehrheit im EZB-Rat am liebsten so weitermachen würde wie bisher und die jüngsten Bankturbulenzen für die Eurozone im Grunde als Non-event betrachtet. Die Einschätzungen von Lagarde gipfelten in der Aussage, es gebe gar keinen Trade-off zwischen Preis- und Finanzstabilität. Zinserhöhungen seien weiter das richtige Instrument, um die Inflation zu bekämpfen. Etwaigen Unruhen im Bankensektor könnte die EZB mit Liquiditätsmassnahmen - z.B. neuen TLTROs - begegnen.

Dass dies Wunschdenken ist und kräftige Leitzinsanhebungen sehr wohl Probleme verursachen, bekam die Welt Anfang des Monats zu spüren. Am 8. März kündigte Powell vor dem US-Kongress an, die Leitzinsen müssten noch stärker angehoben werden, um der Inflation Einhalt zu gebieten. Daraufhin schnellten die 2-jährigen Treasury-Renditen auf knapp 5,10% - den höchsten Stand seit 15 Jahren. Das lange Ende reagierte unterdessen kaum, sodass die Zinskurve so stark invertierte wie seit 40 Jahren nicht mehr.

Der nochmals verschärfte Ton des Notenbankpräsidenten dürfte das i-Tüpfelchen gewesen sein, das schliesslich drei Regionalbanken zum Verhängnis wurde. Die kleinen US-Banken kämpfen bereits seit Mitte 2022 mit einem Depositenschwund. Der Zinsanstieg am kurzen Ende hat viele Anleger dazu veranlasst, ihre Bankeinlagen in Geldmarktfonds umzuschichten. Gleichzeitig sitzen die Banken auf einem Berg von Anleihen, die unter dem Einstandskurs notieren. Verkäufe sind daher nur unter Verlusten möglich. Beides zusammen hat die Silicon Valley Bank kollabieren lassen.

Die europäischen Kreditinstitute mögen solider kapitalisiert sein und ihre Zinsrisiken besser im Blick haben. Dennoch stehen auch sie unter enormem Ertragsdruck. In den nächsten Wochen und Monaten werden sie nicht umhinkommen, ihre Einlagenzinsen anzuheben. Gleichzeitig kämpfen die Banken auf der Aktivseite mit einem rückläufigen Kreditgeschäft und einer sich verschlechternden Kreditqualität. In Anbetracht dessen dürfte es schwierig werden, höhere Zinskonditionen durchzusetzen.

Eine Notenbankpolitik des »Augen zu und durch« scheint vor diesem Hintergrund gefährlich. Mit jedem zusätzlichen Zinsschritt riskiert die EZB, die Inversion der Zinskurve zu verstärken und damit das Geschäftsmodell der Banken noch mehr in Frage zu stellen. Es dürfte der EZB somit nichts anderes übrigbleiben, als im Einklang mit der Fed im Mai bzw. spätestens im Juni eine Zinspause einzulegen. Jeder geldpolitische Alleingang würde überdies eine scharfe Aufwertung des Euros nach sich ziehen und damit auch noch der europäischen Exportwirtschaft eine schwere Bürde auferlegen.

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