DJ Commerzbank bestätigt Gewinnausblick trotz weiterer Belastungen in Polen
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu bestimmten Indexklauseln in Franken-Krediten in Polen belastet das Ergebnis der Commerzbank im zweiten Quartal. Wie die Bank mitteilte, bildet ihre polnische Tochter M-Bank wegen ihres Franken-Kreditportfolios eine erneute Vorsorge von umgerechnet 342 Millionen Euro, die das operative Ergebnis des Gesamtkonzerns im zweiten Quartal entsprechend belastet. Die Commerzbank hält jedoch trotzdem an ihrem Ziel fest, ihren Konzerngewinn 2023 deutlich gegenüber dem Vorjahr zu steigern.
Das EuGH hat im Streit um Umrechnungsklauseln bei früheren, in Franken ausgegebenen Hypothekenkrediten jüngst den Verbrauchern den Rücken gestärkt. Diese Kredite waren in Polen jahrelang wegen der damals niedrigen Zinsen sehr beliebt. Die Belastungen für die Kreditnehmer stiegen aber, als der Franken zum Zloty in den vergangenen Jahren aufwertete. Zahlreiche Klagen folgten. Die neuerliche Vorsorge ist nun durch die Anpassung des Modells zur Bemessung der Risiken durch das Urteil entstanden.
Die Commerzbank, die mit ihrer Tochter M-Bank in Polen vertreten ist, hat immer wieder Rückstellungen für etwaige Belastungen aus diesen Franken-Krediten gebildet. Kumuliert belaufen diese sich auf rund 1,7 Milliarden Euro.
Auch betont die Bank immer wieder, dass der Ausblick von der Entwicklung der Franken-Kredite abhängt. "Mit ihrem sehr profitablen Kerngeschäft, ihrer umfangreichen Vorsorge und ihrer guten Kapitalausstattung kann die M-Bank den Folgen des Urteils aus einer starken Position begegnen", sagte Finanzvorständin Bettina Orlopp laut Mitteilung.
Die Commerzbank wird ihre Zahlen für das zweite Quartal am 4. August vorlegen.
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June 23, 2023 12:09 ET (16:09 GMT)
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